Stadt verliert zum Jahresende ihr Notariat
Buchen und Mosbach sind ab 2018 einzige Standorte - Nachnutzung der Räumlichkeiten noch nicht abschließend geklärt

Eine Ära endet: Das Notariat in Walldürn schließt, Notar Thomas Manzke bereitet sich auf den Umzug nach Buchen vor. Foto: Rüdiger Busch
Walldürn. (rüb/jam) Die über 100 Jahre alte Tradition des Notariatsstandorts Walldürn endet am 31. Dezember. Das badische Amtsnotariat war eine Besonderheit innerhalb Deutschlands - diese ist nun durch die Notariatsreform Geschichte. Ziel dieser Reform ist es, dass ab dem Stichtag 1. Januar 2018 alle notariellen Aufgaben in Baden-Württemberg - wie im übrigen Bundesgebiet - von selbstständigen Notaren ausgeführt werden. Es wird dann keine staatlichen Notariate mehr geben. Der bisherige Walldürner Notar Thomas Manzke arbeitet ab 1. Januar in Buchen als freier Notar. Buchen ist dann neben Mosbach einer von nur noch zwei Notariatsstandorten im Neckar-Odenwald-Kreis.
Die Räume in der Friedrich-Ebert-Straße 11 sind noch bis März vom Land gemietet. Wie es anschließend weitergeht, ist noch unklar. Christian Berlin vom Bauverwaltungsamt hat der RNZ auf Nachfrage mitgeteilt, dass sowohl die Stadt Walldürn als auch der Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn Platzbedarf haben. Aktuell verteilt sich die Verwaltung des GVV auf das erste und dritte Stockwerk. "Sinnvoll wäre es natürlich, wenn der GVV seine Räumlichkeiten zusammenlegt", so Christian Berlin.
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Bei aller Wehmut, die aus Walldürner Sicht verständlich ist, sieht Thomas Manzke in der Reform eine Reihe von Chancen: "Die Reform wird dazu beitragen, dass die Qualität und der Service steigen werden." Dies läge vor allem an der besseren Personalausstattung der künftigen freien Notariate gegenüber den bisherigen staatlichen. An der Höhe der Notarkosten ändert sich nichts.