Kein Zuschauer-Interesse mehr

Aus für den Dielheimer Herbst

Nach acht Jahren wird die Kulturreihe nicht mehr fortgeführt. Nur einzelne Veranstaltungen finden dieses Jahr noch statt.

06.09.2025 UPDATE: 06.09.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Der Dielheimer Herbst lockte in den vergangenen acht Jahren mit verschiedenen Veranstaltungen an unterschiedlichen Spielstätten – 2023 trat Arnim Töpel im Pfarrgarten auf. Die Gemeinde hat nun entschieden, die Reihe nicht fortzuführen. Foto: Begic

Von Konrad Bülow

Dielheim. Die Veranstaltungsreihe "Dielheimer Herbst" wird in ihrer bisherigen Form nicht mehr stattfinden. Das hat die Gemeinde auf RNZ-Nachfrage bestätigt. Einzelne Veranstaltungen sollen in den kommenden Wochen noch über die Bühne gehen.

Der Großteil des gewohnten Angebots fällt diesen September aber aus. Ob und wie die Lücke im Dielheimer Veranstaltungskalender nächstes Jahr geschlossen wird, muss sich noch zeigen.

2017 hatte der Dielheimer Herbst erstmals stattgefunden, anlässlich der 1250-Jahr-Feier der Gemeinde. Über mehrere Wochen fand danach jährlich ein vielfältiges Programm statt, mit Livemusik, Kunstausstellungen, Lesungen und mehr. "Der Dielheimer Herbst war zeitweise sehr, sehr erfolgreich", betonte Hauptamtsleiter Manfred Heinisch: Mittlerweile habe er sich aber totgelaufen, bei einigen der Veranstaltungen habe des Interesse der Zuschauer stark nachgelassen. Bereits im Frühjahr habe der Gemeinderat deshalb beschlossen, den Dielheimer Herbst so nicht mehr fortzuführen.

Stattfinden sollen dieses Jahr noch der Türkische Abend im Dielema Kebabhaus am 13. September, das Oldtimer-Treffen "Balzfeld Classic" am 14. September, Musik und Kunst in Oberhof am selben Tag und die Aufführung von "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" des Theaters Carnivore, am 20. September.

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Die jeweiligen Organisatoren bieten diese Veranstaltungen in eigener Regie an. Die Gemeinde werde sie dabei auch unterstützen, kündigte Heinisch an. 2024 hatte der Dielheimer Herbst noch zu insgesamt 15 Veranstaltungen eingeladen.

Das Organisationsteam des Dielheimer Herbstes um Andreas Widder hat das Aus mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Dielheimer Herbst sei seit 2017 gewachsen und habe ohne Unterbrechung stattfinden können, heißt es auf der noch erreichbaren Homepage: "Dank der Unterstützung und Mitwirkung vieler engagierter Menschen haben wir über 100 Veranstaltungen an ganz unterschiedlichen Orten und mit ganz unterschiedlichen Künstlern durchführen können."

Auch während der Corona-Pandemie fand die Reihe statt, mit Hygieneregeln und anderen Sicherheitsmaßnahmen. "Wir blicken zurück auf viele wundervolle Momente, generationenübergreifenden Begegnungen, tolle Konzerterlebnisse auf verschiedenen Bühnen und an verschiedenen Orten, einzigartige Auftritte, Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchskünstler und überhaupt: die gemeinsame Freude und Wertschätzung von Musik und Kultur", heißt es weiter auf der Homepage.

Die Macher bedanken sich bei der Gemeinde, den Künstlern, dem Bauhof und allen Unterstützern: "Gemeinsam haben wir etwas erschaffen, zum Gemeinwohl, zur Lebensqualität und zur kulturellen Vielfalt beigetragen."

Einen "großen Plan", wie das kulturelle Angebot in Dielheim nach dem Ende der Reihe anderweitig bereichert werden könnte, gibt es noch nicht, sagte Hauptamtsleiter Heinisch: "Vielleicht probieren wir etwas Neues aus."

Die Organisatoren wollen ihr Engagement jedenfalls nicht aufgeben. "Nach wie vor engagieren wir uns sowohl ehrenamtlich als auch hauptberuflich für ganz unterschiedliche Veranstaltungs-Serien und Projekte, um zu versuchen, weitere Auftrittsmöglichkeiten und Bühnen für Künstlerinnen und Künstler aus der Region zu finden und etablieren", betonte Andreas Widder gegenüber der RNZ.

Dies sei auch elementar für Kunst, Kultur und Gesellschaft, da immer mehr Auftrittsmöglichkeiten, nicht nur in der Region, weggefallen seien und auch weiterhin wegfielen – aus den bekannten Gründen: Überalterung, Preissteigerung, Personal, Planungsunsicherheit.

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