Kulinarik und Magie eine Bühne bereitet
Das Wintervarieté öffnet am 19. November seine Manege. Neben einem Zaubererduo gibt es auch viele Akrobaten in der Show.

Von Rolf Kienle
Heidelberg. Wie machen die beiden das bloß? Timothy Trust, der männliche Teil des Magier-Duos, mischt sich unters Publikum und lässt sich beliebige Gegenstände zeigen: Kugelschreiber, Geldscheine oder Handys, die die Partnerin Diamond in der Manegenmitte mit verbundenen Augen mühelos errät.
Aber wie kann es sein, dass sie den Ladezustand des Handys exakt nennt? 81 Prozent. Ja, korrekt, gibt die verblüffte Eigentümerin zu. Timothy und Diamond sind frisch gekürte "Magier des Jahres 2025", mehrfacher deutscher Meister und Vizeweltmeister - da bleibt einem nichts anderes übrig als Staunen.
Im Wintervarieté, das am 19. November seine Pforten auf dem Messplatz am Kirchheimer Weg öffnet, führen sie durchs Programm und sorgen für rätselhafte Momente.
Als Kunst sieht auch Küchenchef Tristan Brandt sein eigens kreiertes Drei-Gänge-Menü an und das Wintervarieté, das dieses Jahr zehn Jahre alt wird, als dessen passende Bühne. Das Zelt, das 350 Besucher aufnimmt, ist auch für die Kreativen der Technik jeweils eine große Bühne.
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Sie haben neue Lichtelemente entwickelt und Videos gestaltet, um die Show mit zeitgemäßen technischen Mitteln in Szene zu setzen. "Das macht Spaß", gibt Florian Keutel zu. Er ist vor allem für die Show verantwortlich, sein Partner Riadh Bourkhis für den gastronomischen Teil.
Die Gäste betreten den Vorraum durch einen LED-Tunnel, der sie unvermittelt in eine andere Welt aus Farben und Atmosphäre entführt. Die Bühne ist nicht mehr der Steg in die Mitte der Manege, sondern eine Art Bühneninsel, auf der die Artisten auftreten. "Es sind Artisten, die das Wintervarieté schon Jahre begleiten oder neu entdeckt wurden", erklärt Keutel das Konzept.
Zwei Beispiele: Das Akrobatik-Duo "Prime" Kateryna und Vladimir war schon vor zehn Jahren mit einer spektakulären Show im Wintervarieté dabei, die Magier Timothy Trust und Diamond waren vor neun Jahren zu sehen.
In der Zwischenzeit standen sie unter anderem im Europapark Rust unter Vertrag, "mit über 500 Shows", wie sie erzählen. Diesmal ein artistischer Höhepunkt in doppelter Hinsicht: Der mongolische Akrobat Lkhagva-Ochir Erdene Ochir baut einen wackeligen Stuhlturm bis unters Zeltdach auf. "Zum Atemanhalten." Eine Konstante sind die Vegas-Showgirls, sieben Tänzerinnen unter der Leitung von Camilla Keutel.
Derzeit wird noch am Feinschliff des Zeltes gearbeitet. Wenn es um den Aufbau geht, müssen insgesamt bis zu 100 Helfer mit anpacken, die meisten davon von externen Firmen. Im Dauereinsatz sind letztlich 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Service und Küche. 25 Künstler stehen im Rampenlicht, 15 Leute gehören zum Produktionsteam.
Tristan Brandt, der mit Christian Adam hinter dem kulinarischen Konzept steht, hat ein aufwendiges Drei-Gang-Menü arrangiert. Brandt will eine Geschmacksvielfalt auf den Teller bringen und verspricht schon mal eine Steigerung gegenüber den Vorjahren.
Winzer Matthias Müller vom Leimener Weingut Adam Müller ist es gelungen, beim Wintervarieté Regionalität auf den Tisch zu bringen: Weine aus Heidelberg und Leimen. Zur "Viererlei"-Vorspeise bietet er ein Weißburgunder-Chardonnay-Cuvée an, zum Hauptgericht "Husumer Färse mit Pastinakencreme" ein Rotwein-Cuvée aus Blaufränkisch-Dornfelder-Reben und zum Dessert "Schokoladenkuchen mit Mango-Maracuja-Sorbet" einen Spätburgunder-Rosé. Alternativ können die Besucher aber auch ein vegetarisches Menü bestellen.



