Mehrheit in Schriesheim und Dossenheim stimmt für die Windkraftanlagen (Liveblog)
In beiden Gemeinden haben die Nein-Sager, also die Befürworter der Windkraft im Wald, einen klaren Vorsprung. Unsere Reporter berichten aus den Rathäusern in Dossenheim und Schriesheim.

Schriesheim/Dossenheim. Die Planungen für Windkraftanlagen im Waldgebiet am Weißen Stein können weitergehen. In Schriesheim wie in Dossenheim hat sich am Sonntag eine Mehrheit der Wähler grundsätzlich für die vier Windräder ausgesprochen. Dennoch gingen die Bürgerentscheide, die zeitgleich in beiden Kommunen stattfanden, unterschiedlich aus.
In Heidelbergs Nachbargemeinde Dossenheim stimmten 39,77 Prozent der Wähler mit Ja – also im Sinne des Bürgerbegehrens gegen die Windenergieplanungen. Dies waren 2.232 Stimmen. Mit Nein und damit für die Windkraftanlagen stimmten 60,23 Prozent (3.380 Stimmen). Das erforderliche 20-Prozent-Quorum der 9.622 Stimmberechtigten ist erreicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,62 Prozent (5.612 gültige Stimmen).
In Schriesheim ging es knapper zu. 45,32 Prozent der Stimmen bejahten das Anliegen der Projektkritiker, in absoluten Zahlen: 3.038 Stimmen. Für die Windkraftanlagen votierten 54,68 Prozent (3.666 Stimmen). Auch hier wurde das 20-Prozent-Quorum erreicht. 11.827 Stimmberechtigte waren zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,77 Prozent.
Dossenheims Bürgermeister David Faulhaber zeigte sich erfreut: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass mich das Ergebnis freut. Es war meine klare Meinung, dass wir das Projekt weiterverfolgen sollten, und jetzt haben wir ein klares Ergebnis und eine hohe Stimmbeteiligung." Sein Schriesheimer Amtskollege Christoph Oeldorf wirkte zurückhaltender. Er sei dankbar, dass es die Entscheidung gab und auch Dossenheim für die Windkraft votierte: "Es ist gut, dass wir einen klaren Auftrag haben, den Prozess fortzusetzen."
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Update: Sonntag, 9. November 2025, 20.22 Uhr
Dossenheim/Schriesheim. (RNZ/mün) Die Bürgerinnen und Bürger der beiden Gemeinden haben entschieden: Im Waldgebiet am Weißen Stein dürfen Windräder gebaut werden. In Schriesheim setzten sich die Befürworter der Anlagen mit einem knapperen Vorsprung durch als in Dossenheim.
> So wurde in Dossenheim abgestimmt:
Die Frage lautete: "Sind Sie gegen die Errichtung von Windkraftanlagen auf den gemeindeeigenen Grundstücken im Dossenheimer Wald?"
Wer also mit "Ja" stimmte, war gegen die Windkraftanlagen. Die Befürworter mussten mit "Nein" stimmen. Das Mindestquorum liegt bei 20 Prozent der Stimmberechtigten.
Mit Ja (also gegen die Windkraftanlagen) stimmten 39,77 Prozent (2.232 Stimmen).
Mit Nein (also für die Windkraftanlagen) stimmten 60,23 Prozent ( 3.380Stimmen) – 20%-Quorum der Stimmberechtigten erreicht.
Damit haben sich die Nein-Sager als Befürworter der Windkraftanlagen durchgesetzt. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,62 Prozent (5.612 gültige Stimmen).
> So wurde in Schriesheim abgestimmt:
Die Frage lautete: "Sind Sie gegen die Errichtung von Windkraftanlagen auf den gemeindeeigenen Grundstücken im Schriesheimer Wald?"
Wer also mit "Ja" stimmte, war gegen die Windkraftanlagen. Die Befürworter mussten mit "Nein" stimmen. Das Mindestquorum liegt bei 20 Prozent der Stimmberechtigten.
Mit Ja (also gegen die Windkraftanlagen) stimmten 45,32 Prozent (3.038 Stimmen).
Mit Nein (also für die Windkraftanlagen) stimmten 54,68 Prozent (3.666 Stimmen) – 20%-Quorum der Stimmberechtigten erreicht.
Damit haben sich die Nein-Sager als Befürworter der Windkraftanlagen durchgesetzt. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,77 Prozent (6.704 gültige Stimmen).
Mit den Bürgerentscheiden in Dossenheim und Schriesheim wurde nun die erste Hürde genommen. Jetzt können Dossenheim und Schriesheim in konkrete Vertragsverhandlungen mit einem Projektierer gehen. Grundlage wären die von der gemeinsamen Dialoggruppe ausgehandelten Bedingungen und das Angebot von Pionext. Dieses sieht vier Windenergieanlagen, eine finanzielle Bürgerbeteiligung und zu gleichen Teilen auf die beiden Kommunen aufgeteilte Pachterträge vor – unabhängig davon, auf welcher Gemarkung die Windkraftanlagen am Ende stehen.
Aber wann würden sich die Windräder drehen? Nach den Pachtverträgen folgen naturschutzrechtliche Untersuchungen und viele weitere Schritte. Final entscheidet die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, ob und wie viele Anlagen gebaut werden dürfen. Nach Angaben des Projektierers Pionext könnte der Windpark in fünf bis sechs Jahren stehen.



