Freiburg

Missbrauchsprozess prüft Rolle von Jugendamt und Justiz

Dem Jugendamt und zwei beteiligten Gerichten wird vorgeworfen, den heute neun Jahre alten Jungen nicht geschützt zu haben.

05.07.2018 UPDATE: 05.07.2018 08:24 Uhr 39 Sekunden
Symbolfoto: Pixabay/Alexas_Fotos

Freiburg. (dpa/lsw) Im Hauptprozess um den jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg will das Gericht am Donnerstag 9 Uhr erstmals Mitarbeiter von Jugendamt und Gerichten als Zeugen hören. Sie sollen nach Angaben des Landgerichts Freiburg zu etwaigen Versäumnissen vernommen werden.

In dem Fall gibt es eine Debatte um mögliches Behörden- und Justizversagen. Dem Jugendamt und zwei beteiligten Gerichten wird vorgeworfen, den heute neun Jahre alten Jungen nicht geschützt zu haben. Sie hatten entschieden, dass er bei seiner Familie bleiben solle, obwohl es Anzeichen für eine Gefährdung des Kindes gab.

Angeklagt sind die 48 Jahre alte Mutter des Kindes sowie ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte, beides Deutsche (Az.: 6 KLs 160 Js 30250/17). Sie haben gestanden, den in Staufen lebenden Jungen mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben. Zudem sollen sie das Kind auch selbst mehrfach sexuell missbraucht haben. Ein Urteil soll es Gerichtsangaben zufolge bis Anfang August geben.

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In dem Fall gibt es insgesamt acht Beschuldigte. Die Mutter und ihr Lebensgefährte gelten als Hauptbeschuldigte.

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