Der SV Sandhausen siegt weiter
Mit 1:0 in Homburg feiert der Regionalligist den vierten Dreier hintereinander und verkürzt den Abstand zum Spitzenreiter auf fünf Punkte.

Von Wolfgang Brück
Homburg. Der SV Sandhausen siegt weiter. Mit einem 1:0 beim FC Homburg durch ein frühes Tor von Kwabe Schulz (8. Minute) feierten die Kurpfälzer am Samstagnachmittag den vierten Sieg hintereinander, kletterten auf den neunten Platz und verkürzten den Abstand zu Spitzenreiter Freiberg (nur 0:0 gegen Alzenau) auf überschaubare fünf Punkte.
Zum vierten Mal in Folge blieb Sandhausen ohne Gegentor. Das ist umso bemerkenswerter, als neun (!) Spieler fehlten. Zudem musste der zehnmalige Torschütze Pascal Testroet nach 50 Minuten ausgewechselt werden. Auch für Teoman Akmestanli war nach der ersten Halbzeit Schluss. Zuguterletzt spielten die Kurpfälzer dann auch noch in Unterzahl: In der 75. Minute sah Pablo Zahnen Martinez die gelb-rote Karte.
Spielerisch sah es von Anfang an besser aus: Sandhausen begann selbstbewusst im Stil einer Spitzenmannschaft. Und wurde belohnt, auch wenn Homburgs Torwart Michael Gelt mithalf. Der 23-jährige Schlussmann ließ einen der tückischen Eckbälle von Niklas Tarnat fallen, Kwabe Schulz nutzte die allgemeine Verunsicherung zur frühen Führung (8.). Es war das erste Saisontor des gebürtigen Berliners mit Wurzeln in Ghana, in dessen Pass der schöne Name Kwabenaboye Appiah Schulz steht.
Sandhausen kontrollierte im ersten Abschnitt das Spiel weitgehend. Die lange Zeit einzige Homburger Möglichkeit verursachten die Kupfälzer selbst, als sie beim frühen Pressing den Ball verloren. Kurz vor der Pause kam noch mal Leben ins Spiel. Homburg hatte den Ausgleich auf dem Fuß, auf der Gegenseite verpasste Luis Kolbe eine Riesenchance zum 0:2.
Die Fans aus beiden Lagern sorgten dann für Pausenunterhaltung, auf die man gerne verzichtet hätte: Sie überwanden den Zaun, stürmten auf den Platz und gingen aufeinander los. Die Polizei bekam die Situation allerdings schnell in den Griff. Der Wiederanpfiff verzögerte sich nur um ein paar Minuten.
Ungemütlich war es schon zuvor auf dem Rasen. Die Gastgeber setzten sich robust zur Wehr, Homburger Härte führte zu vier Gelben Karten bereits in der ersten halben Stunde.
Das hatte Folgen: Akmestanli blieb in der Kabine. Er wurde durch Leonardo Sikora ersetzt, einem 18-jährigen Mannheimer aus der A-Jugend. Nach 50 Minuten war auch für Pascal Testroet Schluss. Für ihn kam Yanis Outman. Auch der erst 19-jährige Ludwigshafener mit marokkanischen Wurzeln ist aus der Hardtwald-Jugend. Ein dribbelstarker Angreifer, der das Zeug zum Publikumsliebling hat.
Testroet und Akmestanli erlitten Muskelverletzungen, deren Schwere noch nicht abzuschätzen ist. Das Sandhäuser Verletzungspech nimmt damit dramatische Formen an. Schon vor dem Spiel hatte Cheftrainer Olaf Janßen auf nicht weniger als neun Spieler (Pfaffenroth, Osee, Graf, Ramusovic, Ampadou, Gipson, Krauße, Zimmer und Halbauer) verzichten müssen.
Das Notaufgebot stand von Beginn der zweiten Halbzeit an mit dem Rücken zur Wand. Homburg machte gewaltig Druck, im Strafraum des SV Sandhausen spielten sich wilde Szenen ab. Es war Riesenglück, dass ein Schuss von Nicolas Jörg von der Unterkante der Latte abprallte (65.).
Sandhausen wehrte sich mit Kräften und nicht immer mit erlaubten Mitteln. In der 75. Minute erwischte es Pablo Martinez-Zahnen, der nach der zweiten Gelben Karte vom Platz musste. Der nächste Ausfall vor dem Freitagabendspiel beim FSV Frankfurt.
Mit leidenschaftlichem Kampf verteidigten die Sandhäuser den Vorsprung. Aus der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft ragte Kwabe Schulz als Turm in der Abwehrschlacht heraus.
Homburg: Gelt – Kober (46. Littmann), Röseler, Steinhart, Steinmetz – Baum (46. Joachims), Petermann (77. Suljic), Ristl – Gouras, Mata (63. Jörg), Mendler (85. Schumann).
Sandhausen: Schneller – Martinez, Schulz, Akmestanli (46. Zikora) – Kolbe, Wagner – Inaler, Tarnat – Mamutovic (70. de Meester de Tilbourg), Herrmann – Testroet (50. Outman).



