Feuerwehr Baiertal

Eine Lösung für das neue Gerätehaus ist in Sicht

Langes Warten auf den Neubau - Baubeschluss könnte am Mittwoch fallen

13.07.2018 UPDATE: 15.07.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 51 Sekunden

Auf Feuerwehr-Autos werden Martin-Hörner meist doppeltönig eingesetzt. Dabei sind die jeweils zwei Hörner mit den Tönen a’ und g’’ leicht unterschiedlich gestimmt. Dadurch entsteht ein Tremolo mit Unter- und Obertönen, was den durchdringenden Warneffekt verstärkt. Foto: Kreutzer

Baiertal. (hds) Lange wurde diskutiert, Standorte geprüft, Alternativen gesucht und jetzt scheint die Lösung für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Baiertal gefunden zu sein. In der nächsten Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch, 18. Juli (Beginn ist um 18.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses), soll unter der Tagesordnungspunkt-Nummer 13 über den Baubeschluss für das Vorhaben in der Horrenberger Straße abgestimmt werden. Geht man von einer positiven Entscheidung aus, hat dann eine über fast zwei Jahrzehnte andauernde Diskussion ein aus Sicht der Feuerwehr positives Ende gefunden.

Der Weg dorthin war mehr als steinig. Seit Langem drängen die Verantwortlichen der Baiertaler Wehr auf Abhilfe. In ihrem derzeitigen Domizil in der Schatthäuser Straße, eigentlich zentral im Ortszentrum gelegen, sind die sicherheitstechnischen Anforderungen längst nicht mehr einzuhalten.

Die Sanitärräume sind zu klein, ebenso der Funkraum und beide sind nur über eine schmale Treppe von der viel zu engen Fahrzeughalle aus zu erreichen. Auch Umkleideräume sind nicht vorhanden, hinzukommen weitere Unzulänglichkeiten. 2008 hatte man im Wieslocher Gemeinderat wieder einmal erkannt: "Ein neues Gebäude muss her."

Damit war jedoch noch längst kein Grundstein gelegt. Denn es begann die Diskussion um das geeignete Areal. Da wurde vorgeschlagen und verworfen, ehe vor einigen Jahren eine Untersuchung bei einem Sicherheitsberatungs-Unternehmen in Auftrag gegeben wurde.

Ergebnis: Der jetzige Standort wurde ausgeschlossen, da eine Erweiterung an dieser Stelle nicht umsetzbar schien. Es kristallisierte sich der Bereich am Sauberg heraus, nachdem die Alternativen in der Horrenberger- und Rudolf-Diesel-Straße durchs Raster fielen. Ausschlaggebend sollten eine "zentrale Lage" und die "gute Erreichbarkeit" für die Feuerwehrleute sein.

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Beim damaligen Gutachten flossen auch die Einsätze der Feuerwehr über einen Zeitraum von vier Jahren mit ein. Aufatmen bei den Floriansjüngern, denn das jahrelange Warten schien ein Ende zu haben. Im Gemeinderat wurde das positiv kommentiert. Es sei wichtig, eine funktionierende Feuerwehr vor Ort zu haben, eine schnelle Umsetzung habe höchste Priorität und es wurde gar von "grausamen Zuständen" gesprochen.

Allerdings sollte es erneut eine Verzögerung geben, denn der Standort "Sauberg" konnte nicht weiterverfolgt werden, da die finanziellen Forderungen der Grundstückseigentümer aus Sicht der Verantwortlichen "überzogen" waren. Also alles wieder auf "Null" gestellt?

Nein, denn der Kommandant der Baiertaler Wehr, Michael Krall, bezog in der Juni-Sitzung klar Stellung. Man könne mit dem eigentlich nicht favorisierten Standort in der Horrenberger Straße "gut leben". Der Zeitfaktor sei entscheidend und eine weitere Verzögerung "ist aus unserer Sicht nicht tragbar".

Diese klare Aussage war die Reaktion auf den Vorschlag der Verwaltung, für eine neu in die Diskussion einbrachte Fläche im Bereich "Mülleräcker" eine Änderung des Flächennutzungsplans vorzunehmen, um dort einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen zu können. Dieser Vorschlag war mit knapper Mehrheit (13:12) im Rat abgelehnt worden, obwohl von den dortigen Eigentümern bereits schriftliche Zusagen über die Grundstücksverkäufe vorlagen. Mit entscheidend für die Ablehnung waren die nicht kalkulierbaren zeitlichen Risiken bei der Aufstellung der entsprechenden Pläne.

Dennoch wurde das Thema in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats in Baiertal erneut aufgegriffen. "Ich wurde beauftragt, den derzeitigen Stand der Verhandlungen hier vorzutragen", so Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann.

Das Ergebnis: Der Neubau in der Horrenberger Straße, von der Feuerwehr klar wegen des Zeitfaktors favorisiert, könnte alsbald planungsrechtlich angegangen werden. "Wir haben zwar von dem Nachbarn noch kein endgültiges ’Ja’ erhalten, allerdings steht man dem Projekt offen gegenüber. Es müssen noch ein paar Zahlen nachgereicht werden", erläuterte Markmann.

Sein Fazit: Das Einverständnis komme sicherlich und damit könne der Bau relativ schnell umgesetzt werden. Der Nachteil aus der Sicht Markmanns besteht in der Tatsache, dass das Gebäude nicht so gut in die umliegende Bebauung passe. "Aber wir wollen hier nichts schlecht reden", schränkte er ein.

"Wir sollten nicht noch ein neues Fass aufmachen", sprach sich Britta Eger (Grüne) gegen eine erneute Diskussion aus. Die Feuerwehr habe sich klar für eine schnelle Lösung ausgesprochen und habe lange genug auf die Umsetzung ihrer berechtigten Forderungen gewartet. Im Ortschaftsrat habe man stets auf eben diese zeitnahe Umsetzung hingearbeitet. Anders sah das Jochen Filsinger (Freie Wähler).

Aus seiner Sicht hat das Areal "Mülleräcker" mehr Zukunftsperspektiven zu bieten, allein aufgrund seiner Größe von 2500 Quadratmetern. Auch Markus Grimm (CDU) bedauerte die Entscheidung des Gemeinderats, nicht einen "Plan B" zu verfolgen. Marianne Kammer (SPD) drängte auf eine zügige Umsetzung. "Der jetzige Zustand ist unzumutbar."

Seitens der CDU-Fraktion im Ortschaftsrat wurde nach der Sitzung in einer Presseerklärung unter anderem darauf verwiesen, es gelte, "eine leistungsstarke Feuerwehr für die nächsten Jahrzehnte" zu sichern und optimale Rahmenbedingungen für die freiwillige Arbeit dort anzubieten.

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