Stanislawski: "Wir fangen zu schnell an zu wackeln"
Holger Stanislawski sieht Verbesserungsbedarf in der Kommunikation
Holger Stanislawski sieht Verbesserungsbedarf in der Kommunikation
Unter Holger Stanislawski ist in Hoffenheim vieles anders geworden. Nach sechs Spieltagen stand die TSG so gut in der Bundesliga da, wie noch nie, nach elf Spieltagen so schlecht wie noch nie. Glaubt man dem Trend, darf man von der TSG eine berauschende Rückrunde erwarten.
Eines hat sich jedoch noch nicht sonderlich verändert: In schwierigen Situationen gibt es vor allem bei den Auswärtsspielen zu wenige Spieler, die auf dem Platz Verantwortung übernehmen und die Mannschaft zu einer Trotzreaktion führen. So geschehen gegen Schalke 04 oder Köln. "Wir fangen auswärts bei Negativerlebnissen zu schnell an, zu wackeln", stellte auch Trainer Holger Stanislawski am Donnerstag noch einmal fest. Und: "Wir wollen dann zu schnell Dinge mit der Brechstange machen. Wir dürfen nicht in so ein Jagen kommen, alles hektisch und panisch zu machen. Das ist im Moment noch der Fall, dass wir zu viel erzwingen wollen und dadurch zu viele Fehler machen."
Daran hat der Coach mit seinem Team gearbeitet. Seine Forderung: "Wir dürfen nichts erzwingen wollen. Wir müssen nicht mit dem ersten Ball die nächste Torsituation haben. Wir müssen die Ruhe bewahren und an uns glauben." Dazu muss vor allem eines stimmen: die Kommunikationsfähigkeit seiner Spieler. "Es ist mir noch viel zu leise auf dem Platz, egal ob im Training oder im Spiel selbst", sagte Stanislawski. In brenzligen Situationen sind aber eher Lautsprecher gefragt. "Man muss sich verbal in eine Stimmung bringen, um fokussiert zu sein auf die Aufgabe. Die Leute auf dem Platz sollen Verantwortung übernehmen. Das kommt noch viel zu selten vor."
Damit einher gegangen seien die durchwachsenen Leistungen seines Teams in den ersten dreizehn Pflichtspielen seines Teams, erklärte der Trainer: "Die Leistung einzelner Spieler ist sehr schwankend, deshalb ist auch die Leistung der Mannschaft sehr schwankend." Glaubt man dem Trend erneut, dürfte dieser Fakt für das Heimspiel gegen Kaiserslautern aber wieder Hoffnung spenden. Denn mit drei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage hat Hoffenheim bisher eine ordentliche Heimbilanz.
"Was wir gegen Schalke nicht gut gemacht haben, wollen wir gegen Kaiserslautern besser machen", hoffte Stanislawski. Nicht ausgeschlossen sind dafür Veränderungen im Kader. "Wenn einzelne Spieler sehr schwankend spielen, dann ist es nur legitim, dass der ein oder andere Spieler jetzt seine Chance bekommt. Ich erwarte von den Spielern, die im zweiten Glied stehen, diese Chance zu nutzen."
Denkbar ist, dass Sejad Salihovic, Tobias Weis und Sebastian Rudy zurückkehren. Auch Fabian Johnson könnte eine Chance für den angeschlagenen Andreas Beck erhalten.
Der FCK reise nach dem Auswärtssieg beim Hamburger SV, den Stanislawski im Stadion live beobachtete, mit breiter Brust in den Kraichgau. Stanislawski: "Sie sind sehr gut in der Defensive organisiert, spielen mit zehn Mann gut gegen den Ball, tief stehend aus der eigenen Hälfte heraus. Wir brauchen einen hohen Aufwand und schnelles Passspiel. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die gefährlichen Konter laufen. Wir werden mit Sorgfalt unsere Defensive organisieren. Es wird eine sehr unangenehme Aufgabe, sich durch die Riegel durchzukombinieren."