Fällt Ibisevic der Systemfrage zum Opfer?
Dem Bosnier droht gegen Borussia Dortmund die Ersatzbank

Dem Bosnier droht gegen Borussia Dortmund die Ersatzbank
Ralf Rangnick will in Dortmund "mindestens einen Punkt mitnehmen, oder sogar alle drei." Das wird beim aktuellen Spitzenreiter der Fußballbundesliga keine leichte Aufgabe, weiß der Trainer. "Das setzt voraus, dass wir eine Topleistung bringen." Weil Hoffenheim die zuletzt im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach aber nur in der zweiten Halbzeit brachte, wackelt nun der Stammplatz von Vedad Ibisevic im Angriff.
Der Stürmer wurde gegen Gladbach nach 45 Minuten ausgewechselt. Mit Vertreter Boris Vukcevic kam neuer Schwung ins Spiel der TSG. Hinzu kam, dass Rangnick das bewährte 4-3-3-System umstellte auf 4-4-2 mit dem Sturmduo Ba-Mlapa.
Da die beiden Angreifer gegen Gladbach harmonierten und auch die Achse Beck-Vukcevic rechts für viel Druck sorgte, ist es denkbar, dass Ralf Rangnick in Dortmund seine Mannschaft von Beginn an so auflaufen lässt. Rangnick: "Das ist eine Möglichkeit. Es hängt davon ab, ob Sigurdsson spielt, ob Vedad Ibisevic spielt. Da gibt es verschiedene Ansatzpunkte."
Ibisevic hat, nach seinen letzten Leistungen im Verein, nicht mehr die besten Karten für einen Stammplatz. Nach Rangnicks Angaben reagierte Ibisevic aber vorbildlich auf seine Auswechslung vor einer Woche und erkämpfte sich einigen Kredit zurück: " Er hat sich im Lauf der Trainingswoche reingehängt und so reagiert, wie ich ihn schon kennengelernt habe. Er hat richtig Gas gegeben und im Training versucht, sich anzubieten und aufzudrängen. Er weiß selbst auch, dass es zuletzt kein gutes Spiel war."
Umstellen muss der Trainer aber auf jeden Fall, da im Mittelfeld ein Platz frei wird. Luiz Gustavo wird aller Voraussicht nach in die Defensive rücken. Tobias Weis, Boris Vukcevic und der wiedergenesene Gylfi Sigurdsson sind Alternativen. Denkbar sind zwei Modelle: Rangnick behält sein 4-3-3-System bei, rückt Rudy in die Mitte und Boris Vukcevic auf den rechten Flügel. Dann könnte Ibisevic in der Startelf bleiben.
Oder Rangnick setzt auf Kunstschützen Gylfi Sigurdsson, der nach seinen muskulären Problemen wieder genesen ist und bereits vor einer Woche ganz dicht dran war, an der Startelf. Dann käme ein 4-3-1-2 in Frage, mit dem Mittelfeld Salihovic-Rudy-Vukcevic, den beiden Spitzen Ba und Mlapa und Sigurdsson dahinter.
Chinedu Obasi, der nach seinem Haarriss im Schienbein sein Comeback feierte, ist indes noch kein Kandidat für die Startelf, geschweige denn für einen Einsatz über 90 Minuten. Auch Prince Tagoe, gesundet nach einer schweren Grippe, ist von der Startelf weit entfernt. Über seine finale Entscheidung wollte Ralf Rangnick sich vor der Partie noch nicht äußern. Im Hinblick auf die kommenden Aufgaben in den nächsten Wochen machte Rangnick aber allen Spielern Hoffnung: "Wir haben jetzt eine englische Woche, da werden wir auch alle anderen Spieler brauchen und zum Einsatz bringen."