Zu wenig Busfahrer - Start verschiebt sich
Neuer Plan erst zum 1. April - Ausschreibung für private Unternehmen wird wiederholt

Mosbach. (rnz/mare) Ein denkbar schlechter Start für das neue Linienbündel für Mosbach und Buchen: Der Start muss um drei Monate vom 1. Januar auf den 1. April 2019 verschoben werden. Der Grund: Der Busverkehr Rhein-Neckar (BRN) hat zu wenig Busfahrer. Das teilten der Neckar-Odenwald-Kreis, der BRN und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Beim Krisengespräch zwischen Landrat Achim Brötel und den Verkehrsbetrieben im Landratsamt ging es nun um die weitere Entwicklung. Gemeinsam wurde beschlossen, dass es daher eine neue Vergaberunde geben wird, an der private Busunternehmen teilnehmen können. Diese sollen dann als Subunternehmen für den BRN fahren und so die fehlenden Busfahrer ersetzen.
Der bisherige Fahrplan läuft bis zum 1. April weiter. Die beiden neuen Regiobuslinien Neckarelz-Sinsheim und Buchen-Tauberbischofsheim starten hingegen wie geplant zum 1. Januar. Landrat Brötel versuchte, das Dilemma klein zu reden: "Die gute Nachricht ist, dass die Kunden von der Verschiebung im Grunde nichts bemerken werden, da die Busfahrten auf dem bisherigen Niveau ganz normal weiterhin stattfinden." Schade sei, dass die Fahrgäste auf die neuen Leistungen noch länger warten müssten. Für die privaten Busunternehmen spricht Brötel von einer "extrem wichtigen zweiten Chance".
Der BRN hatte im Frühjahr die europaweite Ausschreibung der Linienbündel Mosbach und Buchen sowie der Regiobuslinien Neckarelz-Sinsheim und Buchen-Tauberbischofsheim gewonnen. Das Unternehmen signalisierte erst vor Kurzem, dass die dafür erforderlichen Busfahrer derzeit nicht zur Verfügung stünden.
Der BRN wollte - wie bisher - private Busunternehmen als Subunternehmer einsetzen. Bei der Ausschreibung im September gab es aber weit weniger Interessenten als geplant, was die Attraktivität des Busnetzes im Odenwald in Frage stellt. "Für uns ergab sich plötzlich die Situation, dass wir nach dem Ausschreibungsergebnis selbst in der Pflicht waren, die Fahrleistungen in einem so großen Umfang zu erbringen", erklärte BRN-Geschäftsführer Christian Hertel per Pressemitteilung.
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Es ging aber auch ums Geld. Denn viele private Unternehmen seien auf eine "auskömmliche Finanzierung" angewiesen. "Für manche geht es schlichtweg um die Existenz ihres Betriebs", sagte Brötel. Deshalb habe er bei dem Gespräch vehement auf eine Verschiebung des Betriebsstarts und eine neue Ausschreibung durch den BRN gedrängt. Diese soll vom Kreis und dem VRN dann eng begleitet werden. Insbesondere vom VRN erhoffe man sich neue Impulse in die Ausschreibung zu bringen, aufgrund der langjährigen Erfahrung im Umgang mit Subunternehmer-Leistungen. "Wir hoffen dabei auf eine rege Beteiligung der privaten Busunternehmer", sagt VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik. "Wir werden nun alles daran setzen, dass am 1. April das neue Busangebot tatsächlich auch gefahren werden kann, und das hoffentlich unter Einbeziehung der privaten Busunternehmen im bisherigen Umfang", sagte BRN-Geschäftsführer Hertel.
Landrat und VRN nehmen den BRN aber auch in die Pflicht. Denn: Man hofft zwar, sicher ist man sich auf einen Start zum 1. April aber nicht. Letztlich werde es entscheidend davon abhängen, ob und wie sich der BRN mit den privaten Busunternehmen einigen kann oder nicht.