Der Siegtorschütze

"Hinti" auf den Spuren des Fußballgotts

Der österreichische Siegtorschütze Martin Hinteregger wird bei der Eintracht verehrt

18.08.2019 UPDATE: 19.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Immer den Fuß dazwischen: An Martin Hinteregger (r.) biss sich auch Hoffenheims Neuzugang Robert Skov zumeist die Zähne aus. Foto: APF

Von Tobias Schächter.

Frankfurt. Martin Hinteregger ist dann doch knapp gescheitert, dem bei Eintracht Frankfurt als Fußballgott verehrten Alexander Meier komplett den Rang abzulaufen. Am Sonntagabend war der Österreicher zwar der Siegtorschütze beim 1:0-Sieg zum Bundesligaauftakt gegen die TSG Hoffenheim. Aber mit seinem Seitfallzieher nach einer Flanke des überragenden Filip Kostic katapultierte sich der Abwehrspieler eben zum zweitschnellsten Torschützen der Eintracht-Geschichte. Der schnellste Treffer gelang vor sieben Jahren "Fußballgott" Meier in einem Spiel gegen Greuther Fürth schon nach 21 Sekunden. "Hinti", wie Hinteregger genannt wird, und der Eintracht war’s egal. Der Erfolg gegen zwar spielerisch gefällige, aber eher harmlose Hoffenheimer, gibt der Eintracht vor dem Playoff-Hinspiel um den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase am kommenden Donnerstag bei Racing Straßburg Selbstvertrauen.

Hintergrund

Baumann: Rettete einige Male mit Bravour. An ihm lag es gewiss nicht.

Posch: Erwischte wie seine Abwehrkollegen nicht den besten Tag. Verhinderte immerhin auf der Torlinie das 2:0.

Vogt: Auch der Kapitän

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Baumann: Rettete einige Male mit Bravour. An ihm lag es gewiss nicht.

Posch: Erwischte wie seine Abwehrkollegen nicht den besten Tag. Verhinderte immerhin auf der Torlinie das 2:0.

Vogt: Auch der Kapitän wackelte einige Male. Das kann er besser.

Bicakcic: Für Hübner in der Dreierkette. Einsatzstark und kämpferisch, aber ebenfalls mit Schwächen.

Kaderabek: Kam beim 0:1 zu spät gegen Hinteregger und hetzte Kostic hinterher. Setzte offensiv schon häufig viel mehr Akzente.

Zuber: Auf seiner linken Seite taten sich für die Hessen immer wieder Räume auf. Der Schulz-Abgang schmerzt.

Rudy: Versuchte, Struktur ins TSG-Spiel zu bekommen. Es gelang dem Rückkehrer nur bedingt.

Geiger: War unzufrieden mit sich und lief bei seiner Auswechslung mit gesenktem Haupt ums halbe Spielfeld.

Rupp: Zielte hauchdünn daneben. Auch er hat noch viel Luft nach oben.

Skov: Sein Freistoß nach knapp einer Stunde schnappte sich Kevin Trapp locker. Viel mehr kam vom Dänen nicht.

Bebou: Konnte seine Schnelligkeit selten ausspielen.

Samassékou: Am Donnerstag aus Salzburg verpflichtet, durfte der Malier für Rupp ran.

Belfodil: Abseitstor in der Nachspielzeit. Da gab es nichts zu diskutieren.

Grifo: Konnte der Partie nach seiner Einwechslung keine Akzente geben.

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"Es war ganz wichtig, auch im Hinblick auf das Spiel in Straßburg, dass wir zu Null gespielt haben" meinte Eintracht-Trainer Adi Hütter. Die Frankfurter Abwehr präsentierte sich am Sonntag im Gegensatz zum Pokalerfolg vergangene Woche bei Waldhof Mannheim (5:3) sehr stabil. Die Routiniers Makoto Hasebe, 35, David Abraham, 33, und Hinteregger, 26, ließen den Hoffenheimer Angreifern kaum Raum zur Entfaltung. Auch deshalb war Trainer Adi Hütter froh, einen "Schreckmoment" in der 77. Minute überstanden zu haben. Publikumsliebling Hinteregger blieb nach einem Zweikampf mit Ishak Belfodil am Boden liegen. Doch dann stand er doch wieder auf und spielte weiter. "Ich hatte zum ersten Mal im meinem Leben einen Krampf in der Wade. Das war ein richtiger Stich. Das war ein Schrecken, aber dann hat der Arzt zu mir gesagt, es sei nicht so schlimm und ich konnte weiter spielen", sagte Hinteregger hinterher grinsend. Und Trainer Adi Hütter sagte: "Ich bin froh, dass Martin heil aus diesem Spiel herausgekommen ist. Er kommt gut an in Frankfurt, als Spieler und als Mensch."

Die Eintracht verpflichtete Hinteregger nach einer Leihe im letzten Jahr in der Sommerpause nun ganz vom FC Augsburg für eine Ablösesumme von rund zwölf Millionen Euro. Wobei Hintereggers Verhalten bei beiden Wechseln zur Eintracht nicht gerade mustergültig war. Im Winter pöbelte er über seinen damaligen Trainer Manuel Baum und im Sommer nun boykottierte er einen Fototermin beim FCA. Nun will Hinteregger wieder für Furore in der Europa-League mit der Eintracht sorgen, in der letzten Saison kamen die Hessen bis ins Halbfinale, wo erst im Elfmeterschießen beim späteren Sieger FC Chelsea der Weg zu Ende war. Hinteregger verschoss dabei einen Elfmeter - was ihm nur noch mehr Sympathien der Eintracht-Fans einbrachte, längst haben die Anhänger dem Linksfuß einen eigenen Song gewidmet.

Vor dem wichtigen Spiel in Straßburg sind in Frankfurt also alle wichtigen Spieler fit. Und möglicherweise kann der Klub dann auch einen neuen Stürmer präsentieren, der die Weggänge von Luka Jovic (Real Madrid) und Sébastien Haller (West Ham United) kompensiere soll. Die Eintracht steht kurz vor der Verpflichtung von Angreifer Bas Dost von Sporting Lissabon. Schon am Donnerstag in Straßburg hofft Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic, den Niederländer auf dem Platz zu haben.

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