Sport und Familie

Zwei Top-Athletinnen, eine Meinung: Sport mit Kind schwer

Gesa Krause läuft noch, Denise Hermann-Wick hat die Biathlon-Karriere beendet. Beide sprechen über die schwirige Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

13.11.2025 UPDATE: 13.11.2025 14:19 Uhr 52 Sekunden
Leichtathletik: Weltmeisterschaft
Kritisiert Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Gesa Krause

München (dpa) - Europameisterin Gesa Krause und Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Spitzensport und Familie. "Von Verbandsseite gibt es dafür eigentlich gar keine Strukturen. (...) Alles, was meine Familie, mein Kind, meine Trainingsplanung und das ganze Drumherum betrifft, das ist eigentlich meine Aufgabe", sagte Top-Leichtathletin Krause im BR-Podcast "Pizza&Pommes".

Die 33-jährige Krause war 2023 Mutter einer Tochter geworden. Denise Hermann-Wick war 2024 erstmals Mutter geworden, vor gut zwei Monaten kam ihr zweites Kind auf die Welt. Ihre Biathlon-Karriere hatte die 36-jährige Ex-Weltmeisterin 2023 beendet. 

Berührungsängste

"Ich glaube, dass das Thema schon sehr fremd war noch vor ein paar Jahren. Da hat ja wahrscheinlich auch jeder so ein bisschen Berührungsängste. Es ist ja auch eine männlich geprägte Landschaft. Ich glaube, da fehlt so ein bisschen die Grundroutine. In anderen Ländern lief das ja schon von Grund auf viel besser", sagte Denise Hermann-Wick. 

Ex-Skistar Felix Neureuther, zusammen mit Philipp Nagel der Podcast-Gastgeber, berichtete von den Schwierigkeiten seiner Ehefrau Miriam nach deren Babypause. "Es wäre eine unfassbare Organisation für die Miri oder für uns gewesen, dass man das schaffen kann. Gefühlt ist das Thema ehrlich gesagt nicht so ernst genommen worden, wie wir es gerne gehabt hätten, dass wir das schaffen können." Die frühere Biathletin und Langläuferin hatte ihre Karriere gut zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter beendet.

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