Zuhause weiter ungeschlagen
Die Rhein-Neckar Löwen bezwingen auch im dritten Bundesliga-Heimspiel den SC DHfK Leipzig mit 30:24.

Von Tillmann Bauer
Mannheim. Die Heim-Serie hält – die Rhein-Neckar Löwen konnten im dritten Bundesliga-Heimspiel den dritten Erfolg einfahren: Wenn auch mit viel Mühe gab’s am Samstagabend für die Mannschaft von Trainer Maik Machulla einen 30:26 (12:11)-Sieg gegen den kriselnden SC DHfK Leipzig.
Über 5500 Zuschauer – darunter auch Löwen-Legende Andy Schmid und Bundestrainer Alfred Gislason – sahen in der Mannheimer SAP Arena damit den insgesamt vierten Saison-Sieg der Löwen. Mit 8:4-Punkten haben die Badener damit ihre positive Bilanz ausgebaut. Unterm Strich standen aber wieder 18 Fehlwürfe und 13 Technische Fehler.
Schon vor dem Spiel hatte der isländische Löwen-Mittelmann Haukur Thrastarson bei Streamingdienst Dyn gesagt: "Besonders in Hannover und Hamburg war die Konstanz unser Problem. Daran müssen wir arbeiten. Wir haben ein neues Team mit vielen neuen Spielern. Das braucht Zeit. Auch heute wird’s wie in jedem Bundesliga-Spiel schwierig. Die Leipziger Ergebnisse sagen nichts aus. Wir erwarten ein hartes Spiel."
Diesmal bekam Sebastian Heymann von Beginn das Vertrauen im Rückraum. Der Nationalspieler hatte zuletzt gegen Hannover keine Sekunde gespielt – und startete gegen Leipzig unglücklich mit zwei Technischen Fehlern in die Partie. Generell machten es die Löwen aber anfangs zumindest in der Deckung gut und spielten sich so eine 7:2-Führung (10. Minute) heraus, die sie in den Minuten danach noch weiter hätten ausbauen können, wahrscheinlich sogar müssen.
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Problem war nur der eigene Angriff: Der Rückraum wirkte verunsichert. Der zweifache Meister leistete sich eine extrem schwache Phase mit vielen Technischen Fehlern (allein acht in der ersten Halbzeit) und schlechten Abschlüssen und lud die Leipziger damit zurück ein in die Begegnung. Beim 9:10 (21.) lagen die Löwen plötzlich hinten – zuvor hatte es einen 1:7-Negativlauf gegeben.
Machulla wurde in der Auszeit deutlich und sagte: "Wir müssen wieder mehr investieren. Wir spielen hin und her und es passiert nix. Wir müssen mehr in die Tiefe und mehr opfern." Bis zum Seitenwechsel konnte man die Partie zumindest in einen 12:11-Vorsprung drehen. Tim Nothdurft sagte im Halbzeitinterview: "Wir lassen sie grundlos zurück ins Spiel kommen. Wir verwerfen viel zu viele Bälle und haben in der Abwehr nicht mehr den Zugriff – und deshalb ist es unnötig eng."
Deutlicher wurde es dann nach dem Wechsel: Die Abwehr stand besser, die Konzentration war wieder da. Offensiv setzte Lukas Sandell (5 Tore) in dieser Phase entscheidende Akzente. Beim 22:16 (45.) hatten sich die Löwen einen Sechs-Tore-Vorsprung herausgespielt – in der Schlussviertelstunde wurde es nur noch deutlicher.
Löwen: Heymann 1, Nothdurft 3, Kohlbacher 7, Sandell 5, Groetzki 2, Aspenbäck 1, Thrastarson 4, Móré 4/1, Baijens 2, Steenaerts 1.
Leipzig: Lönn 2, Khairi 1, Hertzfeld 1, Binder 3, Hinriksson 4, Krzikalla 5/4, Semper 4, Bogojevic 3, Piroch 1.
Strafminuten: Sandell 2, Timmermeister 2 – Lönn 2, Piroch 2, Mamic 2.
Stenogramm: 3:2 (5.), 7:2 (10.), 8:5 (15.), 9:8 (20.), 10:11 (25.), 12:11 (30.), 16:14 (35.), 18:16 (40.), 26:19 (50.), 28:20 (55.), 30:24 (60.).
Zuschauer: 5563