Nordbadischer Ringer-Verband

Ralph Schmidt übernimmt das Ruder

Neue Finanzreferentin ist Silvia Hilkert aus Weinheim-Sulzbach, Pressewart ist Thomas Pfeifer aus Niederliebersbach

15.05.2018 UPDATE: 16.05.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden

Der Nordbadische Ringer-Verband wird künftig von Präsident Ralph Schmidt (r.) und seinem Stellvertreter Zoubire Ferroud (l.) geleitet. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden die scheidenden Peter Weber, Gerhard Ronellenfitsch und Helmut Freund (in der Mitte v.l.). Foto: ber

Von Claus Weber

Östringen. Ralph Schmidt heißt der neue Präsident des Nordbadischen Ringer-Verbandes (NBRV). Der 46-jährige Schriesheimer tritt die Nachfolge des Östringers Gerhard Ronellenfitsch an, der dem NBRV 16 Jahre lang mit seinem Stellvertreter Helmut Freund aus Ladenburg vorstand. Zum neuen Vizepräsidenten wurde Zoubire Ferroud (50) vom AC Ziegelhausen gewählt. Neue Finanzreferentin ist Silvia Hilkert aus Weinheim-Sulzbach, und für Pressewart Peter Weber (75), der nach 60 Jahren Funktionärstätigkeit aufhört, rückte Thomas Pfeifer aus Niederliebersbach nach.

Ralph Schmidt, Leiter für Qualitätsmanagement in einem Konzern in Weinheim, will auch dem Unternehmen Ringsport zwischen Rastatt und Laudenbach zu neuer Qualität verhelfen. Der gebürtige Herbrechtinger, dessen Söhne Matthias und Sebastian für den SRC Viernheim ringen und zu den größten Talenten der Region zählen, sprach mit der RNZ über die schwierige Situation seiner Randsportart, den Streit zwischen Ringer-Bund und Deutscher Ringer-Liga und eine Reform des Pokalwettbewerbs.

Ralph Schmidt, warum tut man sich so ein Ehrenamt an?

Ich bin ein Mensch, der gerne kritisiert. Wenn man das macht, muss man auch bereit sein, etwas zu tun und nicht immer nur zu schimpfen. Außerdem sehe ich hier in Nordbaden großes Potenzial.

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Welche Prioritäten haben Sie sich gesetzt?

Dass der Nordbadische Ringer-Verband im Deutschen Ringer-Bund wieder sichtbarer wird. Dass wir unsere Talente besser fördern, dass wir die Breite stärken und wieder mehr Menschen für unseren Sport gewinnen. Ringen hat mitunter einen negativen Touch. Den müssen wir ins Positive kehren. Ringer sind keine Kraftprotze oder tumben Sportler. Meine Söhne beispielsweise studieren beide. Unser Sport stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.

Wie kann man mehr Talente gewinnen und in die deutsche Spitze führen?

Wir haben Vereine, die sehr gute Jugendarbeit betreiben. Zum Beispiel den KSC Graben-Neudorf oder den KSV Hemsbach und den ASV Ladenburg, die darüber hinaus noch Integrationsarbeit leisten und sich damit auch im sozialen Bereich engagieren. Die Frage lautet also: Was macht der andere besser, was können wir voneinander lernen?

Ringen hat es im Kampf um die Talente schwer, sich gegen sogenannte Team- oder Fun-Sportarten durchzusetzen.

Gehen Sie doch mal in einige Ringerhallen. Dort wird unser Sport als Event präsentiert, mit Show, Einmarsch und Gänsehautatmosphäre. Wenn das Programm stimmt, kommen auch Talente und Zuschauer.

In Nordbaden gibt es nur noch Halbtags- oder Honorartrainer. Gelder, die früher in den NBRV investiert wurden, fließen nun in den Olympiastützpunkt nach Freiburg…

Die Frage ist, wie wir davon profitieren können. Südbaden ist nicht so weit weg. Und wir haben den Olympiastützpunkt in Schifferstadt in direkter Nachbarschaft und in Heidelberg vor der eigenen Haustür. Wir müssen schauen, wie wir die noch besser nutzen können. Wer an der Quelle sitzt…

Durch Ringer-Deutschland geht ein Riss. Die Top-Vereine wurden abtrünnig, haben eine eigenständige Deutsche Ringer-Liga gegründet. Mit Weingarten und Ispringen kommen zwei "Rädelsführer" aus Nordbaden.

Ich bin da völlig unbefangen und unabhängig. Aber ich denke, es kann künftig nur eine gemeinsame Lösung geben. Und bei deren Suche dürfen nicht persönliche Dinge im Vordergrund stehen.

Für den nordbadischen Pokal wurden nur noch acht Mannschaften gefunden, eine hat gleich zurückgezogen. Macht der Wettbewerb noch Sinn?

Vor zehn Jahren war die Euphorie groß, weil der Pokal die lange Wartezeit zwischen Einzelmeisterschaften und Mannschaftskämpfen verkürzte. Jetzt fühlen sich viele Klubs in ihrer Vorbereitung gestört, wollen nicht mehr mitmachen. Ich weiß nicht, ob es so noch Sinn macht. Es muss auf alle Fälle ein neues Konzept her.

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