Das ist der Haushalt 2022
Die Gemeinde will 5,1 Millionen investieren. Für die Sanierung des alten Rathauses sind 1,3 Millionen Euro eingeplant. Brücken werden ersetzt.

Von Meike Paul
Meckesheim. Die Gemeinde befindet sich finanziell in einer deutlich besseren Position als noch vor wenigen Wochen gedacht. Grund dafür ist die Novembersteuerschätzung, die "besser als erhofft" ausfiel, wie Bürgermeister Maik Brandt nun bei der Einbringung des Haushalts 2022 in öffentlicher Gemeinderatssitzung verkündete. Statt mit einem negativen ordentlichen Ergebnis von knapp einer Million Euro, wird die Gemeinde ihre Bücher mit einem Plus von rund 169.000 Euro abschließen können.
Damit wird sich die geplante Kreditaufnahme trotz eines weiterhin hohen Investitionsvolumens von geplanten 1,6 Millionen Euro auf 1,25 Millionen verringern. "Wir haben damit das Ziel einer nachhaltigen Mittelbewirtschaftung erreicht, deutlich weniger Kredite aufgenommen und verbessern damit gleichzeitig die Ausgangssituation auch für das Haushaltsjahr 2022", sagte Brandt stolz.
Denn die finanzielle Aufstellung Meckesheims war zuletzt mit einigen Sorgen behaftet. Nach eingehender und einvernehmlicher Beratung hatten sich die Entscheidungsträger auf eine moderate Erhöhung der Grundsteuer A und B auf 360 und der Gewerbesteuer von 350 auf 370 Punkte geeinigt. Doch bei allen Änderungen betont der Rathauschef: "Trotz dieser geplanten Erhöhungen mit Wirkung ab 2022 befinden wir uns im Kreis immer noch im Mittelfeld."
Kämmerer Martin Stricker gab zu verstehen, dass man sich bei den Erträgen nur schwer aus der Corona-Delle herausbewege: "Noch immer haben wir nicht das Niveau von 2019 erreichen können." Trotzdem wird in Meckesheim mit einem Volumen von 5,1 Millionen Euro ins Jahr 2022 investiert.
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Beispielsweise werden 150.000 Euro für die 1200-Jahr-Feier bereitgestellt. Eine Summe, die man gerne investiere, sagte der Bürgermeister, denn "das Engagement aus der Bevölkerung, von Vereinen und der Verwaltung ist enorm." Als Einnahmen wurden durch Sponsoring 25.000 anvisiert. "Und diese Summe haben wir bereits übertroffen", so Brandt. Ein lang gehegter Wunsch der Bevölkerung stünde außerdem kurz vor der Realisierung. So hat die Volksbank Neckartal gemeinsam mit ihrer Stiftung einen kostenfreien Bürgerbus zum Jubiläum zugesichert.
Für die weitere Sanierung des alten Rathauses sieht der Haushaltsplan 2022 indes rund 1,3 Millionen Euro vor. "Als nächster Schritt erfolgt im Januar der Einbau der Stahlkonstruktion und die Herstellung der Dachgauben", erklärte Brandt. Die Restarbeiten am evangelischen Kindergarten – darunter die Fertigstellung der Außenanlage, der Austausch des Eingangstürelementes und die Lieferung der Möbel – sind mit einer Million veranschlagt.

Außerdem stehen einige Straßenarbeiten an. Der Verkehrskreisel auf der Eschelbronner Straße soll mit einem Gesamtbudget von 800.000 Euro Mitte 2022 fertiggestellt werden. Zudem sollen die Aubrücke, der Krebsbach- sowie der Pilgersraingrabensteg für insgesamt 300.000 Euro ersetzt werden. Am Friedhof wird das Konzept 2050 mit 15.000 Euro für Stelen und 100.000 Euro für einen Urnenhain weiter vorangetrieben. Und auch für die zunehmende Digitalisierung nimmt die Gemeinde Geld in die Hand: im Jahr 2022 etwa 20.000 Euro.
Einen großen Batzen macht außerdem die Ortskernsanierung von Mönchzell aus. "Das hat uns bereits 2021 beschäftigt", sagte der Bürgermeister. Einige Rädchen müssten hier "ineinandergreifen" und die Verwaltung in die spannenden Rollen des "Ideengebers, Feinjustierers und gelegentlichen Antreibers" schlüpfen. Mit auf der Agenda stehen das Neubaugebiet "Hummelberg II", die Mühlstraße 12, der katholische Kindergarten, die Grundschule und der Friedhof. Daneben sind Ausgaben für Eigenbetriebe und Personal vorgesehen.