Verärgerte Räte brachten Gehweg-Sanierung auf den Weg
Die Arbeiten im Zuge des Glasfaserausbaus werden kostengünstig. 2584 Quadratmeter kosten 70.000 Euro.

Symbolfoto: dpa
Meckesheim. (lew) Die Arbeiten der mit der Breitbandversorgung (BBV) betrauten gleichnamigen Firma stellen sich in Meckesheim zunehmend als zweischneidiges Schwert dar. Einerseits ist man froh, dass die Breitbandversorgung Deutschland GmbH den Glasfaserausbau in Meckesheim und in Mönchzell vorantreibt. Andererseits stellte Bürgermeister Maik Brandt in der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderats auch ganz unumwunden fest: "Wir machen alle drei Kreuze, wenn das fertig ist."
Zahlreiche aufgerissene Gehwege hatten im Prinzip seit Beginn der Maßnahme immer wieder für Ärger gesorgt. In etlichen Straßenzügen sind Gehwegoberflächen provisorisch mit Schotter geschlossen worden. Die BBV sei verpflichtet, die Oberflächen in ihrem Ursprungszustand wiederherzustellen, betonte Bauamtsleiter Andreas Fritz. In "intensiven Gesprächen" habe man jetzt erwirkt, dass ein Belagswechsel gegen einen Aufpreis, sprich zum Kostenpreis des Pflasters, möglich ist.
Diese Gelegenheit wolle man beim Schopfe packen und in den Bereichen Meckesheim West, am Plötzberg sowie im Lobbachweg neues Pflaster einbringen. Fritz hatte die hieraus für die Gemeinde resultierenden Kosten parat: In Meckesheim West seien dies bei einer Gehwegfläche von 2000 Quadratmetern 40.500 Euro, am Plötzberg für 350 Quadratmeter Gehweg 7500 Euro und im Lobbachweg für 234 Quadratmeter Gehweg 22.000 Euro. Alles in allem also etwa 70.000 Euro für 2584 Quadratmeter.
Im Haushalt 2021 seien diese Kosten zwar nicht eingeplant, aber von den für Straßen eingestellten 65.000 Euro seien erst 22.000 Euro verbraucht worden. Bei den Feldwegen wurden Fritz zufolge auch erst 9500 Euro von eingeplanten 20.000 Euro benötigt, bei den Brücken wurde der Planansatz von 150.000 Euro sogar erst mit 500 Euro angetastet. Bei der Sanierung der Aubrücke sei das beauftragte Büro noch nicht so weit. Kurzum: Es stünde Geld zur Verfügung. Oder mit den Worten des Bauamtsleiters: "Wir haben die Mittel."
Hans-Jürgen Moos (SPD) äußerte sich begeistert: "So schnell kriegen wir unsere Gehwege für den Preis nicht mehr aufgehübscht." Gunter Dörzbach (CDU) forderte, dass die Gehwege schnell wieder begehbar gemacht werden, wobei Matthias Grasse (M2) sich von den bisherigen Pflasterarbeiten der BBV, unter anderem im Bereich des Marktplatzes, wenig begeistert zeigte. Es lasse sich feststellen, dass das neue Pflaster nicht die Qualität des vorherigen habe. Zum Teil seien Steine falsch herum eingebaut, sagte Grasse. Für sein Fazit "Die Sache ist gut, aber die Ausführung sehen wir problematisch", erhielt er reichlich Zustimmung.
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"Auch für uns ist das ein fürchterliches Ärgernis", räumte Fritz ein. Als Bauingenieur würden sich ihm die Haare sträuben. Rathauschef Brandt bemerkte hierzu: "Der Letzte, der die Hand anlegt, bringt die Gewährleistung." Auf die Frage von Inge Hanselmann (CDU), wann damit gerechnet werden könne, dass das Gehwegpflaster tatsächlich eingebaut werde, konnte Brandt nur sagen: "Es gibt keine Frist." Mit 14 zu eins Stimmen votierten die Räte mehrheitlich für die skizzierte Strategie der Gehwegsanierung.