Mannheim gegen Dresden – Verletzte und Sachschäden bei Fankrawallen
Demolierte Toiletten, 32 verletzte Menschen und 700 Polizisten im Einsatz. Am Samstagnachmittag ging es im und am Carl-Benz-Stadion "hitzig" zu.

Mannheim. (pol/rl) Beim Spiel Waldhof Mannheim gegen Dynamo Dresden im nahezu ausverkauften Carl-Benz-Stadion mit rund 23.000 Zuschauern – darunter über 3.500 Gästefans – kam es am Samstagnachmittag zu einem intensiven Polizeieinsatz.
Das Polizeipräsidium Mannheim hatte sich nach eigenen Angaben auf das brisante Duell gut vorbereitet: Zusammen mit Einsatzkräften aus Baden-Württemberg, szenekundigen Beamten aus Dresden sowie den beiden Vereinen wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet.
Während der Anreise und in der Vorspielphase blieb es größtenteils ruhig. Es kam zu einzelnen Provokationen, und einige Pyrotechnik wurde gezündet. Strikte Fantrennung verhinderte zunächst körperliche Auseinandersetzungen.
Kurz vor Abpfiff eskalierte die Lage jedoch: Einige Fans beider Lager versuchten, die Absperrgitter der Fanblöcke zu überwinden und auf den Platz zu gelangen. Ordner und Einsatzkräfte reagierten schnell und verhinderten Schlimmeres. Die Partie musste allerdings kurz unterbrochen werden.
Nach dem Schlusspfiff eskalierte die Situation erneut: Anhänger beider Mannschaften stürmten das Spielfeld, zündeten Pyrotechnik und Leuchtraketen. Die Polizei war mit starker Präsenz zur Stelle und verhinderte ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Fanlager. Während sich die Waldhof-Fans rasch wieder auf ihre Tribüne zurückzogen, feierten die Dresdner auf dem Platz ausgelassen den erreichten Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Während des Einsatzes wurden Videoaufnahmen gefertigt, um spätere Auswertungen zu ermöglichen. Die genaue Zahl der begangenen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten werde noch ermittelt, hieß es in der Bilanz der Polizei am Samstagabend.
Fest steht bisher, dass nach Spielende in den Toilettenanlagen der Gästetribüne randaliert wurde und die Täter dort massive Schäden hinterließen. Auch im Bereich der Theodor-Heuss-Anlage mussten Einsatzkräfte mehrfach eingreifen, um Schlägereien zwischen rivalisierenden Fangruppen zu verhindern.
Die Polizei leitete erste Ermittlungen wegen Beleidigungen, Körperverletzungen, Sachbeschädigung, Landfriedensbruchs sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen. Insgesamt wurden 32 Menschen medizinisch behandelt, fünf kamen ins Krankenhaus.
Rund um das Spiel kam es außerdem zu kurzzeitigen Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen in Mannheim. Insgesamt waren rund 700 Polizeikräfte im Einsatz – neben den Beamten aus Mannheim auch Unterstützungskräfte des Polizeipräsidiums Einsatz und der sächsischen Polizei.