Ortsmitten-Sanierungen

Meckesheim als Muster für Mönchzell

Die Steg GmbH bereitet nun auch die Neugestaltung der Gemeindemitte vor - Wettbewerb soll Qualität garantieren

19.03.2018 UPDATE: 20.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Nach der Neugestaltung in Meckesheim ist nun die Ortsmitte in Mönchzell dran. Mehrere Architektenbüros sollen in einem Wettbewerb ihre Vorschläge abgeben. Foto: Alex

Von Nicolas Lewe

Meckesheim. "Nachdem die Ortskernsanierung im Hauptort so erfolgreich exerziert wurde, ist Mönchzell quasi prädestiniert für eine Fortführung", machte Marion Bürkle in der zurückliegenden Zusammenkunft der Gemeinderäte deutlich. Die Projektleiterin der Steg Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart nahm bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr an einer Sitzung der Meckesheimer Bürgervertreter teil.

Hintergrund

Zur Neugestaltung der Ortsmitte Mönchzell hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Vorbereitung und Durchführung des Architektenwettbewerbs an die Stuttgarter Steg GmbH vergeben (siehe weiterer Bericht). Diese hatte bereits zuvor den Auftrag für die

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Zur Neugestaltung der Ortsmitte Mönchzell hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Vorbereitung und Durchführung des Architektenwettbewerbs an die Stuttgarter Steg GmbH vergeben (siehe weiterer Bericht). Diese hatte bereits zuvor den Auftrag für die vorbereitenden Untersuchungen übernommen. Auf die Empfehlung der Steg GmbH hin wurde die Mönchzeller Ortsmitte 2016 in das Sanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

Mit Hilfe der Fördermittel soll laut der Meckesheimer Verwaltung "die bauliche Erneuerung und die Schaffung einer attraktiven und belebten Ortsmitte" erreicht werden. In Kooperation mit der Steg GmbH ist es das Ziel, die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte durch eine neue Straßen- und Platzgestaltung zu steigern. Das Sanierungsgebiet umfasst den Bereich der Kirchen-, Haupt- und Weihergartenstraße.

Die Projektleiterin der Steg GmbH, Marion Bürkle, machte im Rahmen der Gemeinderatssitzung aber auch klar: "Man würde eine Chance vertun, wenn man nur den Straßenkörper betrachtet." Auch der bebaute Bereich solle in Bezug auf eine Sanierung untersucht werden. Fest steht schon jetzt: Ein Bestandteil des Programms ist die umfassende Erneuerung des Alten Rathauses und der Ortsverwaltung. Clemens Heck (CDU) forderte zudem die Einbeziehung von Privatleuten. lew

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Im Januar hatte sie der Entscheidung der Räte beigewohnt, als diese nach 15 Jahren die Satzung der Ortskernsanierung in Meckesheim aufgehoben hatten. Bürkle bezeichnete das 2003 begonnene Projekt damals als "außerordentlich erfolgreich" - nun freue sie sich auf die Fortsetzung der Sanierung im Ortsteil Mönchzell.

Ehe mit dieser begonnen wird, hat sich die Gemeinde dazu entschlossen, einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Im Meckesheimer Räterund ging es nun um die Frage, welches Verfahren dafür gewählt werden soll. Der Vorschlag der Verwaltung besteht in einer sogenannten Mehrfachbeauftragung nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) mit maximal fünf Büros. Mit der Vorbereitung und Durchführung soll demzufolge erneut die Steg GmbH betraut werden.

Projektleiterin Bürkle zählte die Vorteile des Verfahrens der Mehrfachbeauftragung auf, besonders hervorzuheben seien eine Garantie bestmöglicher Qualität, eine maximale Vielfalt an Lösungen und eine hohe Umsetzungssicherheit. Acht bis zehn Monate nimmt die Wettbewerbsplanung laut Bürkle in Anspruch. In den Auswahlprozess eingebunden sei eine unabhängige Jury, bestehend aus Fachjuroren und Architekten sowie Mitgliedern der Verwaltung und des Gemeinderats. Jeweils eine Stimme haben der Bürgermeister und der Ortsvorsteher.

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Die Verwaltung hatte bereits im Vorfeld der Sitzung erklärt, dass ein solches konkurrierendes Planungsverfahren die geeigneteste Methode sei, um aus einer Vielzahl von Lösungsangeboten die beste zu ermitteln. Für die Gemeinderäte war das geplante Vorgehen hingegen nicht ganz so eindeutig, wie die anschließende Aussprache zeigte.

Sowohl die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Rose Schuh, als auch der MUM-Fraktionssprecher Jürgen Köttig wollten wissen, ob der Gewinner des Architektenwettbewerbs zwingend den Auftrag bekommen muss. "Die Fixierung auf den Sieger ist klar, wir wollen aber noch mitreden", verdeutlichte Köttig seine Position. "Nichts ist in Stein gemeißelt", antwortete Bürkle. Der Entwurfsplan, den der Sieger vorstellt, werde im Nachgang weiter konkretisiert.

Bürgermeister Maik Brandt ergänzte: "Die Möglichkeit der Schnittmengenbildung der vorgelegten Entwürfe ist vorhanden." Bei einer Mehrfachbeauftragung würden alle Büros ein Honorar erhalten. "Die Gemeinde kauft die Leistungen", so Brandt. Im Gegensatz zum städtebaulichen Wettbewerb nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW) sei damit kein Auftragsversprechen verbunden. Wie Brandt betonte, entspreche das genau der damaligen Meckesheimer Variante. Das Honorar erläuterte Bürkle auf Nachfrage der CDU-Fraktionsvorsitzenden Inge Hanselmann, betrage 9000 Euro je Büro.

Das Meckesheimer Beispiel vor Augen, kamen die Gemeinderäte einstimmig zu dem Schluss, die Steg GmbH mit der Vorbereitung und Durchführung des Architektenwettbewerbs zur Neugestaltung der Ortsmitte zu betrauen.

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