Räte einigten sich auf zwei Flächen
Geplante Änderung des Regionalplans: Nach nicht-öffentlichem Austausch stehen Vorschlagsgebiete für Gewerbe und Wohnbau fest

Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Noch im Juni hatte die Überarbeitung des einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar im Meckesheimer Gemeinderat für eine kontroverse Diskussion gesorgt. Die Bürgervertreter hatten sich in der Folge nicht auf konkrete Gebiete festlegen wollen, sondern nur festgestellt, dass man grundsätzlich der Auffassung sei, dass es Entwicklungspotenzial in den Bereichen Wohnen und Gewerbe gibt. Genau um die Umsetzung dieser Flächennutzungspläne, die grob auf die kommenden rund 15 Jahre angelegt sind, ging es dann auch in der jüngsten Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Elsenztal, die kurz nach dem Treffen des Meckesheimer Gemeinderats stattfand.
Bürgermeister Maik Brandt bezeichnete den ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung im Rahmen der Gemeinderatssitzung als "etwas ambitioniert". Zur Erinnerung: Angedacht war es zunächst, im Bereich "Hinter dem Plötzberg" eine neue rund 12,43 Hektar große Wohnbaufläche zu beantragen und eine weitere rund 8,02 Hektar große Gewerbefläche in Richtung Mauer in den Flächennutzungsplan aufzunehmen. Dies lehnten die Räte aber ab und es wurde beim Verband um eine Fristverlängerung gebeten, die auch gewährt wurde. Man sei, so Brandt, in nicht-öffentlicher Sitzung noch einmal "ins Detail gegangen". Das Ergebnis wurde nun in der letzten Sitzung vor der Sommerpause von Bauamtsleiter Andreas Fritz präsentiert.
Der Gemeinderat hat sich demzufolge auf zwei Flächen geeinigt, die mit der ursprünglichen Planung, welche die Verwaltung vorgesehen hatte, nur noch wenig zu tun haben: Die ins Visier genommene Gewerbefläche befindet sich nun westlich des bestehenden Gewerbegebiets. Sie umfasst ein Gebiet mit einer Größe von 9,6 Hektar, wie Bürgermeister Brandt auf RNZ-Nachfrage ergänzte.
Die Fläche, die für einen potenziellen Wohnbau in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden soll, überraschte indes ein wenig. Hatte es in der Junisitzung noch geheißen, dass der Ortsteil Mönchzell mit dem aktuell im Entstehen befindlichen Neubaugebiet "Hummelberg II" für die kommenden Jahre gesättigt sei, tauchte in den Folien, die Bauamtsleiter Fritz an die Wand projizierte, jetzt eine Fläche auf, die sich an die bestehende Ortsbebauung oberhalb des Friedhofs anschmiegt. Die Größe dieses Vorschlagsgebiets liegt laut Brandt bei 2,16 Hektar.
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Der Rathauschef weist darauf hin, dass neben diesen beiden Flächen im Gemeindegebiet eine nicht geringe Menge an "Weißfläche" vorhanden sei. Diese so genannten restriktionsfreien Flächen böten zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten. Über die Aufnahme der oben genannten Gebiete in den Flächennutzungsplan habe nun der Verband Region Rhein-Neckar zu entscheiden. Dies könne, so Brandt, sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aus Sicht der Gemeinde gebe es "keinen Eilbedarf".
Die jüngste Diskussion im Gremium war nach der nicht-öffentlichen Aussprache deutlich harmonischer als noch im Juni. Gunter Dörzbach (CDU) betonte die Notwendigkeit, jetzt für die Zukunft solche Bereiche auszuweisen. Jürgen Köttig (MuM) befand, man habe sich "sehr intensiv mit einem komplexen Thema befasst" und Steffen Nahler (M2) vertrat den Standpunkt, es könne nicht das Ziel sein, "unsere schöne Landschaft zu zersiedeln". Spätere Generationen wollten auch noch bauen. Hans-Jürgen Moos (SPD) freute sich, dass man sich noch einmal die Zeit für die Suche nach geeigneten Flächen genommen habe. Mit dem vorliegenden Ergebnis zeigten sich alle zufrieden. Das letzte Wort hatte Bürgermeister Brandt. Er sagte: "Danke."