Drei Brücken machen Probleme
In drei Fällen beschloss der Gemeinderat diese zu ersetzen. Wie viel das kostet, ist noch offen.

Von Nicolas Lewe
Meckesheim. "Brückensanierung" lautete die Überschrift des Tagesordnungspunktes in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Tatsächlich war aber bereits vor dem Einstieg in die Diskussion der Ratsmitglieder klar: Die Verwaltung schlägt vor, "alle drei Brücken im Jahr 2022 zu ersetzen". Gemeint sind die Aubrücke über die Elsenz in der Verlängerung der Schulstraße sowie die beiden Holzbrücken von der Ortsmitte in Richtung Bauhof: der Pilgersraingrabensteg sowie der Krebsenbachsteg.
Der Gemeinderat stimmte der Ersetzung der drei Brücken einstimmig zu – wohlgemerkt ohne genau zu wissen, welche Kosten dafür aufzubringen sind. Über die finanziellen Dimensionen, so erklärte Bürgermeister Maik Brandt, soll in der nächsten Klausurtagung gesprochen werden. Zunächst oblag es Bauamtsleiter Andreas Fritz die Notwendigkeit für einen Abriss und einen Neubau der Brücken darzulegen.

Fritz widmete sich zunächst der Aubrücke. Diese sei den Untersuchungen des Sachverständigenbüros "RinnTech" zufolge zwar "auf den ersten Blick relativ intakt". Bei sogenannten Bohrwiderstandsmessungen habe man allerdings festgestellt, dass weite Teile der Brücke verdeckte Schäden aufweisen. "Die Brücke ist mit einem Holz abbauenden Pilz befallen", erläuterte Fritz. Dies betreffe weite Teile der Brücke, darunter sämtliche Auflagerbereiche und die Ständerpfosten.
Auch bei in der Vergangenheit bereits reparierten Teilen sei schon wieder Pilzbefall festzustellen. "Eine Reparatur der Schäden ist aufgrund der Ausdehnung und dem damit verbundenen Aufwand unwirtschaftlich", machte der Bauamtsleiter einer vermeintlich kostengünstigeren Lösung wenig Hoffnung. Wichtig war Fritz zu betonen: "Die Tragfähigkeit der Brücke über 2022 hinaus ist nicht mehr gewährleistet."
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Da man vor der Untersuchung durch die Sachverständigen davon ausgegangen sei, dass die Aubrücke renoviert werden könne, handele es sich ohne Frage um eine "Hiobsbotschaft für die Gemeinde". Zumal die Begutachtungen der beiden kleineren Brücken ergeben hätten, dass auch hier eine Pilzschädigung vorliegt. Belag und Geländer sowie die Traghölzer in den Auflagerbereichen sind beschädigt, so Fritz. Die Verwaltung empfehle nach Rücksprache mit den Ingenieurbüros den Einsatz einer Stahl- oder Betonkonstruktion im Bereich der Haupttragwerke.

Nach dem unmissverständlichen Vortrag des Bauamtsleiters plädierte Gunter Dörzbach (CDU) dafür, "zukunftsblickend" unterwegs zu sein: "Wenn wir bei Holz bleiben, haben wir in ein paar Jahren wieder das selbe Problem." In die gleiche Kerbe schlug Jürgen Köttig (MuM). Er meinte, man diskutiere nicht über das "Ob", sondern über das "Wann". Er sprach sich für ein "So schnell wie möglich" aus. Auf den Brücken seien Fußgänger, Kinder und Radfahrer unterwegs.
"Ich will nicht verantwortlich sein, wenn die Brücke einstürzt", sagte Köttig. Für Radfahrer wünschte er sich einen Belag, der auch bei Nässe nicht für Rutschgefahr sorge. Michael Emmerling (M2) machte es kurz: "Sicherheit geht vor." Hans-Jürgen Moos (SPD) machte den Vorschlag, abseits der Grundkonstruktion aus Stahl und Beton bei den sichtbaren Flächen wegen der "schöneren Optik" auf pflegeleichtes Holz zu setzen.
Inge Hanselmann (CDU) erinnerte an die Brücke über das Rohrbächle, die vor nicht allzu langer Zeit komplett weggekommen war. "Die war auch aus Holz", bemerkte Hanselmann und bedauerte deren Wegfall. "So etwas darf uns bei anderen Brücken nicht passieren."