Beim Alten Rathaus geht’s weiter
Statische Mängel der Dachkonstruktion hatten die Sanierung gestoppt. Die Probleme sind nun gelöst.

Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Sanierung des Alten Rathauses? Das wollte Eva Müller (CDU) in der jüngsten Sitzung des Meckesheimer Gemeinderats wissen. Die Erneuerung des 1729 errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes lässt sich die Kommune bekanntlich viel Geld kosten – alleine im Haushalt 2021 sind hierfür 1,5 Millionen Euro eingeplant. Künftig soll in dem historischen Rathausbau unter anderem das Ärztepaar Dr. Jahr und Dr. Fröhlich eine Praxis betreiben sowie der Gemeinderat seine Treffen abhalten.
Tatsächlich sollte die Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt schon wesentlich weiter fortgeschritten – wenn nicht sogar abgeschlossen – sein. Doch Fragen hinsichtlich der Statik der Dachkonstruktion stoppten den Prozess im Frühjahr 2020. Das Sturmtief "Sabine", das Anfang Februar über die Region rund um Heidelberg hinweggezogen war, hatte damals wie berichtet im wahrsten Sinne des Wortes die Mängel in diesem Bereich "aufgedeckt". Bauamtsleiter Andreas Fritz bezeichnete die darauf folgenden Monate als "kleine Leidensgeschichte". Und Bürgermeister Maik Brandt sprach auf RNZ-Nachfrage von "einem halben Jahr intensiven Arbeiten, bei denen immer wieder die Planungen und Lösungen mit der Bestandssituation abgestimmt und daraufhin angepasst werden mussten".
Zuletzt sei man einen entscheidenden Schritt vorangekommen, da der Prüfstatiker ein Stahltragewerk genehmigt habe, das laut Brandt in den bestehenden Dachstuhl integriert werden soll. Eine Ausschreibung der hierfür notwendigen Arbeiten soll in der Gemeinderatssitzung am morgigen Mittwoch, 24. März, in einer Auftragsvergabe münden. Ziel sei es, "schnellstmöglich mit den Arbeiten zu beginnen", so Brandt. Parallel dazu soll die statische Berechnung der Decke über dem zweiten Obergeschoss erfolgen. Auch hier sei eine "Lösung des Knotens in Sicht".
Aufträge für Zimmerarbeiten und Rohbau laufen dem Rathauschef zufolge bereits, folgen sollen die Dacheindeckung und -abdichtung sowie die Fensterbauarbeiten. Klar ist: Die unvorhergesehene Verzögerung hat den Gesamtzeitplan ordentlich über den Haufen geworfen. Ursprünglich war eine Fertigstellung noch im Jahr 2020 als realistisch erachtet worden. Ein neues Datum für den Abschluss der Sanierung wurde noch nicht in Aussicht gestellt.