Buchen: Ein Jongleur mit Farben, Mustern und Formen

Werke von Hans-Hagen Hartter eröffnen poetische Welten - Die Ausstellung ist bis zum 30. August im Krankenhaus zu sehen

11.06.2013 UPDATE: 11.06.2013 00:03 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden
Die Ausstellungsreihe 'Kunst im Krankenhaus' feiert ein Wiedersehen mit Werken des 2001 verstorbenen Künstlers Hans-Hagen Hartter. Foto: J. Blüthner
Buchen. (jbl) "Kunst im Krankenhaus" lädt seit 20 Jahren Patienten, Besucher sowie Kunstinteressierte dazu ein, sich von den unterschiedlichen Ausstellungen inspirieren zu lassen. So konnte Landrat Dr. Achim Brötel auch am Sonntag wieder zahlreiche Gäste zur Vernissage begrüßen. Sind sonst normalerweise die Künstler selbst dabei, so war das am Sonntag leider nicht möglich: Viel zu früh, so der Landrat, war Hans-Hagen Hartter 2001 verstorben. Zur Vernissage wurde Hartters Frau, Elke Hartter, begrüßt.

Landrat Dr. Brötel, Aufsichtsratsvorsitzender der Neckar-Odenwald-Kliniken, freute sich, eine weitere der regelmäßig unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Hahnfeldt erarbeiteten Ausstellungen eröffnen zu können.

Ganz besonders freute Dr. Brötel sich über das Wiedersehen mit den Werken von Prof. Hans-Hagen Hartter, der vor exakt 25 Jahren schon einmal eine Ausstellung seiner Arbeiten in Buchen gezeigt hatte, damals unter der Ägide des Kunstvereins. In diesem Zusammenhang lobte der Landrat die Arbeit des Kunstvereins Neckar-Odenwald, insbesondere würdigte er auch den Vorsitzenden Werner Zeh.

Dr. med. Heinrich Laier, der das Grußwort für Stadt und Bürgermeister übernommen hatte, stellte fest, dass Kunst eine der schönsten Hauptsächlichkeiten der Welt sei. Der therapeutische Nutzen von Kunst sei unumstritten, verkündete Laier.

Prof. Michael Sieber beschrieb den Künstler als große Persönlichkeit, die viel Herzenswärme in sich trug. Er verstand es, sie in seinen Werken weiterzugeben. Er beschrieb ihn als einen Menschen, der das Spiel mit Formen und Farben liebte. Anhand der ausgestellten Werke lud Prof. Michael Sieber zu einem Eintauchen in das Wesen und Arbeiten von Hans-Hagen Hartter ein.

Hans-Hagen Hartter wurde 1943 in Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. 1965 studierte er zunächst Pädagogik in Bonn, absolvierte dann aber von 1968 bis 72 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und war Meisterschüler bei Herbert Kaufmann. 1873 bis 1981 arbeitete er als Dozent für Bildende Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule in Lörrach, ab 1982 hatte er einen Lehrstuhl als Professor für Bildende Kunst in Heidelberg inne.

Von seinen Kennern wird er als subtiler Künstler, den die Lust am Entdecken geometrischer und farbspektraler Gesetzmäßigkeiten antreibe, beschrieben. Mit höchster Disziplin und kompositorischer Fantasie lote er die unendliche Vielfalt mathematisch-geometrischer Formen aus.

Dies zeigte Professor Sieber anhand der ausgestellten Arbeiten aus den letzten 20 Schaffensjahren des Künstlers auf: Serien, die das Verhältnis von Raum und Fläche untersuchen, deren Betrachtung eigene poetische Welten eröffnet. Er beschrieb die "Schattenbilder" als den Ausdruck von der "Leichtigkeit und Freude des Frühlings", sprach von der geheimnisvoll anregenden Wirkung der "Transparenzen", "Permutationen" und "Farbreliefs".

Kaum glaube man, den Meister in seinen Arbeiten erkannt zu haben, werde man von einem neuen Beispiel in den Bann gezogen. Ein Jongleur mit Farben, Mustern und Formen sei der bildende Künstler gewesen. Sein heiterer, spielerischer Charakter zeige sich besonders gut in der Serie "Luftzeichen", die gleich im Eingang des Krankenhauses ausgestellt ist.

Dennoch, ob man einem Kunstwerk begegnet sei, das zeige sich darin, ob es einen in einem Zustand der Inspiriertheit zurückgelassen habe. Dies können die Besucher noch bis zum 30. August an sich feststellen. Denn bis dahin werden die Werke von Hans-Hagen Hartter im Buchener Krankenhaus ausgestellt.

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