Nabu Rhein-Neckar-Odenwald

Wie Vögel gut durch den Winter kommen

Der Naturschutzbund appelliert Überwinterungsplätze im Garten zu schaffen.

30.11.2020 UPDATE: 01.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Eine Blaumeise frisst an einer Futterkette. Symbolbild: Rolf Vennenbernd dpa/lnw

Heidelberg/Rhein-Neckar. (sha/zg) Vögel haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. "Auf der Hitliste ihrer erfolgreichen Strategien stehen Verstecken, den Energiesparmodus einlegen, in den Süden fliegen oder warmes Gefieder zulegen", zählt Christiane Kranz vom Naturschutzbund Rhein-Neckar-Odenwald (Nabu) auf. Nachfolgend gibt die Expertin unter anderem Tipps, was man im Winter für die Vögel im eigenen Garten tun kann.

Höhlenbrüter nutzen Nistkästen im Winter zum Übernachten. Foto: dpa/zg

> Nistkasten als Winterquartier: "Während Mauersegler, Kraniche oder Wespenbussarde schon längst in wärmeren Gefilden sind, harren "Standvögel" wie Amseln, Meisen oder Spatzen hier bei uns aus", sagt die Expertin. Um die kalten Tage zu überstehen, haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt. "Die meisten Vögel übernachten aufgeplustert und vom Daunenfederkleid bestens gegen Wärmeverluste isoliert in Büschen oder an Baumstämmen. So können sie ihre Körpertemperatur halten. Heimische Beeren- und Wildsträucher wie Holunder, Weißdorn oder Pfaffenhütchen bieten ein schützendes Dickicht und Nahrung", erklärt die Diplom-Biologin. Höhlenbrüter wie Kohlmeisen nutzen auch gern Nischen, Spechthöhlen oder Nistkästen zum Übernachten. "Wer jetzt an einem guten Plätzchen einen Nistkasten aufhängt, schafft schon ein neues Zuhause für die nächste Vogelgeneration", ergänzt Kranz.

> Gemeinsam gegen die Kälte: Während Amseln oder Meisen alleine übernachten, finden sich zum Beispiel Rabenkrähen und Kolkraben jeweils in großen Schlafgemeinschaften zusammen. Zaunkönige und Baumläufer kuscheln sich in kalten Winternächten im Gebüsch oder Unterholz eng zusammen. "So wärmen sie sich gegenseitig und sparen Energie", sagt Kranz. Ein extremer Kuschler ist auch der Gartenbaumläufer, bei dem sich manchmal bis zu 20 Tiere in einer Baumhöhle zusammendrängen. Kranz betont: "Alte Bäume mit Nisthöhlen zu erhalten – im Garten oder auf dem Streuobstwiesengrundstück – ist für sie und viele andere Höhlenbrüter überlebenswichtig."

> Samenstände bieten vielfältige Nahrung: Frucht- und Samenstände sind wertvolle Nahrungsquellen. "Wer jetzt auf den Blumenrabatten Ordnung schaffen will, sollte es nicht übertreiben", rät Kranz. Die Fruchtstände der meisten Pflanzen sind nicht nur Nahrung für viele heimische Tiere, auch später im Winter können die mit Reif überzogenen Pflanzenstände durchaus einen dekorativen Reiz haben.

> "Ein Futterspender ist ein guter Platz, um Vögel im Winter zu beobachten und die heimische Vogelwelt besser kennenzulernen", sagt Kranz. Wer möchte, kann die dort beobachteten Vögel bei der Aktion "Stunde der Wintervögel" am Wochenende vom 8. bis 10. Januar 2021 beim Nabu melden.

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