Hochwasserschutz und Ökologie vereint
Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt ist eingeweiht worden - Die Investitionskosten liegen bei 14 Millionen Euro

Von Harald Berlinghof
Hockenheim. In der Zehntscheune der Rennstadt, unweit des neuen Kraichbach-Ufers, ist am Freitag die Einweihung des Hochwasserschutz- und Ökologieprojekts Hockenheim gefeiert worden. Schon seit einem Vierteljahr fließen die Gewässer des Kraichbachs und des Mühlkanals in einem renaturierten Bett. Sie waren zuvor beinahe parallel zueinander verlaufen, einbetoniert und künstlich kanalisiert. Die Idee, die Gewässer zusammenzulegen, stammt noch aus der Amtszeit des ehemaligen Oberbürgermeisters Gustav Schrank (siehe "Chronologie").
Hintergrund
1999: Die Projektidee entsteht.
Ab 2004: Ex-Oberbürgermeister Dieter Gummer macht das Vorhaben zu seiner "Herzensangelegenheit" und treibt es voran.
2011, 2016 und 2017: Die Bürger werden bei drei
1999: Die Projektidee entsteht.
Ab 2004: Ex-Oberbürgermeister Dieter Gummer macht das Vorhaben zu seiner "Herzensangelegenheit" und treibt es voran.
2011, 2016 und 2017: Die Bürger werden bei drei Informationsveranstaltungen informiert.
2014: Der Planfeststellungsbeschluss wird erteilt.
Februar 2016: vorgezogene Baumfällarbeiten.
24. Juli 2018: Der Kraichbach wird in ein 450 Meters langes Teilstück des neuen Gewässerbetts eingeleitet.
6. November 2018: Auto- sowie Rad- und Fußwegbrücke werden eröffnet.
9. September 2019: Der Kraichbach wird komplett in sein neues Bett umgeleitet.
31. Januar 2020: offizielle Einweihung.
Bis Frühjahr 2020 erfolgen noch Restarbeiten. hab
Gummer trieb Vorhaben voran
Sein Nachfolger Dieter Gummer trieb das 14-Millionen-Euro-Projekt über zehn Jahre energisch voran. Der aktuelle Oberbürgermeister Marcus Zeitler führte das Vorhaben weiter und durfte jetzt gemeinsam mit dem baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (Grüne), Landrat Stefan Dallinger und der Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder den Startschuss für die Renaturierungs- und Hochwasserschutzmaßnahme geben.
"Seit dem Spatenstich wurde das facettenreiche Projekt innerhalb von zweieinhalb Jahren umgesetzt. Es kommt der Flora und Fauna zugute, die wieder gute Lebensbedingungen in und am Gewässer vorfindet, aber auch den Bürgern", betonte Felder. Die Anwohner und vor allem auch das relativ tief gelegene Schulzentrum seien dank des Projekts vor dem hundertjährlichen Hochwasser – das theoretisch aber auch schon morgen kommen kann – geschützt.
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Die anderen Hockenheimer und Menschen aus der Umgebung fänden ein ökologisch aufgewertetes und attraktives Naherholungsgebiet vor. Die Regierungspräsidentin dankte aber auch den unmittelbaren Anwohnern für ihre Geduld, dass sie die Baumaßnahme so tapfer ertragen hätten. "Das war ja eine große Baustelle mitten in der Stadt", sagte Felder.
Minister Untersteller rief den Anwesenden ins Bewusstsein, dass es sich bei diesem Projekt um eine Maßnahme des Hochwasserschutzes, der Ökologieformung, des Städtebaus und der Verkehrsinfrastruktur handele. Immerhin stelle die Maßnahme eine neue grüne Lunge im Herzen Hockenheims dar, und zwei Brücken verbesserten die Erreichbarkeit des Schulzentrums und der Karlsruher Straße. Außerdem werde die Aufenthaltsqualität am Zehntscheunenplatz durch das Gewässer erheblich aufgewertet.