Tourismus in Heidelberg: Amerikaner und Asiaten fehlen
Die RNZ hörte sich an den Touristenständen und Souvenirgeschäften um – Vor allem die Gewichtung der Besucher habe sich verändert

An den Ständen an der Heiliggeist-Kirche ist zwar immer Betrieb, für einige Inhaber allerdings zu wenig. Foto: Joe
wih. Rund 1,9 Millionen Touristen, etwa 1,12 Millionen gewerbliche Übernachtungen, 535 Millionen Euro Bruttoumsatz und mehr als 9000 Beschäftigte - Heidelberg lebt auch vom Tourismus. Und von den Gästen aus dem In- und Ausland profitieren auch die kleinen Stände rund um die Heiliggeistkirche, aber auch die Souvenirgeschäfte in der Innenstadt. Die RNZ hat sich gestern vor Ort umgehört.
So beobachten mehrere der Standinhaber am Marktplatz seit diesem Jahr einen Rückgang der Touristen. 20 bis 30 Prozent machten sie aus. Dies betreffe vor allem die Asiaten, aber auch Amerikaner und Japaner. "In der Hochsaison gab es hier noch nie so wenige Touristen. Es wird immer schlimmer", erzählt der Betreiber eines Lädchens. Einer langjährigen Standinhaberin fällt in diesem Jahr vor allem auf, dass weniger große Gruppen die Stadt besuchen. Mit amerikanischen Touristen hat sie sich bereits über den Rückgang der Besucher unterhalten. "Viele von ihnen sind mit Merkels Flüchtlingspolitik nicht einverstanden. Deshalb sind sie weniger kauffreudig und haben Hemmungen, nach Deutschland zu reisen." Auch im "Lebe-Gesund"-Laden in der Hauptstraße und in der Bonbonmanufaktur in der Steingasse sind die Touristenzahlen in diesem Jahr zurückgegangen.
An anderen Stellen zeigt sich jedoch ein ganz anderer Eindruck. "Soweit man dies für diesen Sommer bereits beurteilen kann, sind die Zahlen unverändert", erzählt ein anderer Standbesitzer. In der Lind Boutique und der Souvenir & Geschenk Boutique am Marktplatz ist dies ähnlich. "Wir haben bisher keinen Rückgang bemerkt", erzählt dort eine Mitarbeiterin. "Allerdings haben die meisten Touristen ja auch schon vor ungefähr einem Jahr gebucht. Zurzeit gibt es nur weniger kurz entschlossene Touristen. Das liegt aber wahrscheinlich am Wetter."
Auch interessant
Im Souvenirgeschäft "Memories of Heidelberg" hat sich vor allem die Gewichtung der Touristen verändert. "Es kommen nur noch wenige Amerikaner und Japaner", so eine Mitarbeiterin. "Europäer und andere Asiaten wie Koreaner besuchen Heidelberg aber nach wie vor." Und nicht zu vergessen die deutschen Gäste.