Was tun bei Wespenstichen?
Wenn Wespen zustechen oder sich ins Auto verirren, sollte man vor allem die Ruhe bewahren - Bei einem Stich hilft Kühlung

Anders als bei Bienen bleibt der Stachel bei Wespen normalerweise nicht in der menschlichen Haut stecken. Foto: Thinkstock
Von Constanze Werry
Allein schon das charakteristische Brummen macht so manchen nervös. Erst recht, wenn man gerade im Auto unterwegs ist. Sticht eine Wespe zu, werden selbst Hartgesottenen mal die Knie weich. Dabei gilt - so abgedroschen es klingen mag: In der Ruhe liegt die Kraft.
Ob eine Wespe zugestochen hat oder vielleicht doch eine Biene, lässt sich in der Regel am Stachel erkennen. Denn bei Bienen bleibt dieser meist in der menschlichen Haut stecken. Er sollte mit einer Pinzette vorsichtig entfernt werden.
Egal ob Wespe oder Biene - zunächst hilft kühlen am besten. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen und einer Schwellung wird entgegengewirkt. Coolpacks sollten aber niemals unmittelbar mit der Haut in Kontakt kommen. Besser ist es, beispielsweise eine Küchenhandtuch dazwischen zu legen.
Gegen die Schmerzen kann laut der Apothekerkammer Baden-Württemberg eine aufgeschnittene Zwiebel helfen, die auf den Stich gelegt wird. Auch Cremes mit antiallergischen Wirkstoffen können die Symptome lindern. Der angenehme Kühleffekt lässt sich verstärken, indem man die Creme beziehungsweise das Gel vor dem Auftragen in den Kühlschrank legt. Bei einer besonders starken Schwellung rät die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg zu Cremes mit Hydrocortison.
Bei extremen Reaktionen, etwa wenn die Schwellung um die Einstichstelle mehr als zehn Zentimeter beträgt, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, rät die Feuerwehr Heidelberg. Wurde in Kopf oder Hals gestochen oder hat ein Insekt beim Verschlucken zugestochen, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden, da es zu einer Verengung der Luftwege kommen kann.
Besonders unangenehm wird es, wenn sich Wespen ins Auto verirren und sich erst während der Fahrt bemerkbar machen. Dann gilt es laut Herbert Engelmohr vom Automobilclub von Deutschland Ruhe zu bewahren - auch für Menschen, die normalerweise mit Panik auf Wespen und Co. reagieren.
Wer wild um sich schlägt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Schlangenlinienfahrten, die Missachtung der Vorfahrt oder eine abrupte Vollbremsung sind dann schnell passiert. Autofahrer, die Angst vor Wespen und anderen Insekten haben, sollten die Verkehrssituation prüfen und nach Möglichkeit rechts ranfahren, um den Störenfried nach draußen zu bugsieren, rät Engelmohr. Alternativ können bei Autos mit elektrischen Fensterhebern erst mal die Scheiben komplett heruntergelassen werden. "Wichtig ist, möglichst nicht die Hände vom Steuer zu nehmen, wenn man ein Insekt nach draußen befördern will", so Engelmohr. Lenken, kuppeln und bremsen müssten immer möglich sein.
Kommt es zu einem Unfall, übernimmt die Kfz-Haftpflicht den Schaden am anderen Auto. Das gilt auch, wenn die Überreaktion auf ein Insekt zu dem Unfall geführt hat. "Mir sind keine anderweitigen Fälle bekannt", so Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Was den Schaden am eigenen Auto angeht, sieht es anders aus. War die heftige Reaktion auf ein Insekt Ursache für den Unfall, könnten Versicherungen dies bei einer Vollkasko als grobe Fahrlässigkeit werten und die Ansprüche dadurch gekürzt werden, so der AvD-Experte.