Explodiertes Paket liegt nun in Stuttgart

16.02.2021 UPDATE: 17.02.2021 20:15 Uhr 3 Minuten, 38 Sekunden

Eppelheim. (luw) Die Ermittlungen zur Ursache der Explosion eines Pakets bei ADM Wild laufen noch: Das erklärte die Polizei auf Nachfrage der RNZ am Tag nach dem Großeinsatz am Werksgelände des Aromenherstellers.

Bekanntlich war in der zentralen Warenannahme der Firma am Dienstagvormittag ein Päckchen in den Händen eines Mitarbeiters explodiert. Dies geschah nach Angaben der Polizei in jenem Moment, in dem der Mann das Paket öffnen wollte. Er erlitt ein Knalltrauma und konnte das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen. Zu weiteren Schäden kam es nicht.

Ob der Vorfall auf einen Unfall oder auf eine gezielte Tat des Paketabsenders zurückgeht, ist Gegenstand der Ermittlungen. Am Mittwoch erklärte Polizeisprecher Norbert Schätzle, dass das Landeskriminalamt das Päckchen mit nach Stuttgart genommen habe, um es "vielfältigen Untersuchungen" zu unterziehen. Bereits am Ort des Geschehens hatte die Polizei am Dienstag erklärt, dass auch mit Sprengsätzen vertraute Spezialisten zur Ursache forschen würden.

Die Firma ADM Wild, die auch das benachbarte Werk des Getränkeherstellers Capri-Sun beliefert, hatte am Dienstag keine offizielle Stellungnahme abgeben wollen. Auf Nachfrage verwies die Eppelheimer Konzernzentrale nun auf eine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit mit Sitz in der Schweiz. Dabei blieben die meisten Fragen der RNZ unbeantwortet. In der Stellungnahme heißt es lediglich, dass man derzeit prüfe, "wie wir die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort weiter erhöhen können". Der betroffene Mitarbeiter erhole sich aktuell zu Hause. Für weiteres wurde an die Polizei verwiesen.

Bei dem Einsatz am Dienstag waren rund 30 Polizeibeamte vor Ort, ähnlich viele Feuerwehrleute aus Eppelheim und Plankstadt sowie drei Rettungswagen. Feuerwehrkommandant Uwe Wagner hatte gegenüber der RNZ erklärt, dass das Alarmstichwort zunächst "Paketbombe" gelautet habe.

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Für Aufsehen sorgte am Mittwochnachmittag zudem die Explosion einer Briefbombe in der Neckarsulmer Hauptzentrale des Discounters Lidl. Dabei wurden drei Personen verletzt.

Update: Mittwoch, 17. Februar 2021, 20.15 Uhr


Paket explodierte – Anschlag oder Unfall?

Nach der Explosion kam es zu einem Großeinsatz auf dem Werksgelände von ADM Wild. Ein Mitarbeiter wurde verletzt, das Landeskriminalamt untersucht noch die Ursache.

Von Lukas Werthenbach 
und Benjamin Miltner

Eppelheim. Aufregung am Dienstagvormittag rund um das Werksgelände von ADM Wild: Weil ein Paket in den Händen eines Mitarbeiters explodiert ist, waren Dutzende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort. Der Mann wurde nach Angaben der Polizei leicht verletzt, der Verdacht lautete auf ein Knalltrauma. Ob es sich um einen Unfall oder um eine gezielte Tat des Paketabsenders handelte, war am Dienstagabend noch nicht bekannt. Spezialisten des Landeskriminalamts seien noch mit der Untersuchung des Päckchens beschäftigt, so ein Polizeisprecher.

Gegen 11 Uhr knallte es in der zentralen Warenannahme des Aromenherstellers, der auch den benachbarten Getränkeproduzenten Capri Sun beliefert. "Das Alarmstichwort lautete ,Paketbombe’", berichtete hinterher Feuerwehrkommandant Uwe Wagner auf RNZ-Anfrage. Mit entsprechend großem Aufgebot rückten die Einsatzkräfte an: Knapp 30 Feuerwehrleute aus Eppelheim und Plankstadt waren vor Ort, ähnlich viele Polizeibeamte sowie drei Rettungsfahrzeuge. Zum Glück stellte sich aber schon bald heraus, dass dieses Aufgebot nicht vollständig gebraucht wurde.

ADM Wild wollte am Dienstag keine offizielle Stellungnahme abgeben. Auch ein per E-Mail versandter Fragenkatalog der RNZ – etwa zum Gesundheitszustand des betroffenen Mitarbeiters und zu möglichen, aus dem Vorfall resultierenden zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen – blieb vonseiten der Konzernzentrale bis zum Abend unbeantwortet.

Gegen 13.30 Uhr versammelten sich auf dem Werksgelände mehrere Medienvertreter um Christopher Weselek. Der Leiter der Polizei-Öffentlichkeitsarbeit fasste den Vorfall noch einmal zusammen: Das Paket sei explodiert, als es gerade ein Mitarbeiter habe öffnen wollen. "Was genau in dem Paket explodiert ist, wissen wir nicht – ob es etwa möglicherweise Pyrotechnik beinhaltete oder andere Ursachen hatte." Der Mitarbeiter habe bei der kleinen Explosion ein Knalltrauma erlitten, weitere Verletzte und Beschädigungen außer dem Paket selbst habe es nicht gegeben.

Auf Nachfrage der RNZ erklärte Polizeisprecher Norbert Schätzle am Nachmittag, dass der Mann nur zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden sei. Demnach sei der Mitarbeiter in der Warenannahme im Osten des Werksgeländes angestellt. Es sei Teil seiner täglichen Arbeit, die zahlreichen eintreffenden Pakete zu öffnen. Aus dem Umfeld von ADM Wild war am Abend zu erfahren, dass der Mitarbeiter wieder zu Hause sei und von der Polizei befragt werde.

Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat gemeinsam mit der Zentralen Kriminaltechnik den Fall übernommen und ermittelt nach Angaben der Beamten in alle Richtungen. Auch mit Sprengsätzen vertraute Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg forschen zur Ursache. "Wir wollen alle Eventualitäten dort möglichst genau anschauen", betonte Weselek.

Feuerwehrkommandant Wagner erklärte, dass ein sogenannter Bereitstellungsraum zu Beginn des Einsatzes auf dem Parkplatz des nahe gelegenen Edeka-Markts in der Rudolf-Wild-Straße eingerichtet wurde. "Dort standen unsere Löschfahrzeuge und der Rettungsdienst, um sich gegebenenfalls um Verletzte zu kümmern." Die Feuerwehr habe sich dabei um den Brandschutz für diesen Bereitstellungsraum gekümmert.

Gegen 14 Uhr zog ein Großteil der Einsatzkräfte wieder vom Ort des Geschehens ab. Damit begann die Arbeit für die Experten der Polizei.

Update: Dienstag, 16. Februar 2021, 20 Uhr


Arbeiter nach Explosion bei Wild-Werken leicht verletzt

Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr sind vor Ort.

Eppelheim. (luw/cm) Bei den Wild-Werken in Eppelheim kommt es am Dienstagmittag zu einem Großeinsatz von Rettungskräften der Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr. Auch das Landeskriminalamt ist vor Ort.

Polizeisprecher Norbert Schätzle teilte auf RNZ-Anfrage mit, dass es gegen 11 Uhr auf dem Werksgelände im Süden von Eppelheim zu einer leichten Explosion gekommen ist - anfangs war man nur von einer Verpuffung ausgegangen. "Es handelte sich nicht um eine Bombe", so Schätzle. Zu der leichten Explosion sei es im Bereich der zentralen Warenannahme gekommen, als ein Arbeiter ein Paket entgegennahm. Der Arbeiter wurde leicht verletzt. Der Mitarbeiter erlitt nach Polizeiangaben jedoch ein Knalltrauma.

Die Ursache ist unbekannt. "Das Paket wurde beschlagnahmt", so Schätzle. "Wir sind noch in der Anfangsphase der Ermittlungen." Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat gemeinsam mit der Zentralen Kriminaltechnik die Ermittlungen aufgenommen. Zur Ursachenforschung wurden Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg hinzugezogen.

Weitere Informationen folgen.

Ort des Geschehens

Update: Dienstag, 16. Februar 2021, 14.12 Uhr