Viel Freude mit Rolf Zuckowski in Mannheim

Mannheim. Die Weihnachtslieder von Rolf Zuckowski laden seit Jahrzehnten zum Mitsingen und Träumen ein. Nach dem Erfolg des Weihnachtsbäckerei-Musicals und der Resonanz auf die erste Tournee geht die Geschichte um Jonas, Paul, Emily, Hund Muffin und ihr Weihnachtsabenteuer in die nächste Runde. Meike Paul sprach mit dem Hamburger Liedermacher über hartnäckige Ohrwürmer und seinen persönlichen Weihnachtswunsch.

Herr Zuckowski, "Die Weihnachtsbäckerei" steht als Synonym für eine freud- und liebevolle Vorweihnachtszeit. Ihr Name ist fest mit diesem Lied verbunden. Macht das stolz?

Ich würde die Weihnachtsbäckerei eher als Segen bezeichnen. Denn mit Stolz verbinde ich Angeberei. Ich bin sehr dankbar, dass meine Musik und insbesondere dieses Lied die Adventszeit vieler Familien begleitet und freue mich, dass auch neue, junge Generationen meine Lieder hören.

Sind Sie ein Weihnachtsmensch?

In der Tat. Ich liebe diese Zeit, gerade weil man mit der Familie wieder enger zusammenrückt. Weihnachten vermittelt oft ein ganz besonderes Gefühl und ich denke, diese Wärme können wir in diesen schweren Zeiten besonders brauchen. Ich denke auch gerne an die Feste zurück, als die Kinder noch klein waren und alles besonders magisch war.

Welche Tradition darf für Sie im Advent nicht fehlen?

Wir haben viele Rituale. Aber eine besonders schöne Tradition, die uns allen auch besonders wichtig ist, ist das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaumes. Da gibt es kein besonders Farb-Konzept. Da werden Dinge aufgehängt, die Geschichten erzählen und ideellen Wert haben. Weil wir eine ziemlich hohe Halle haben, musste ich da früher auch immer auf eine Leiter steigen, um die obersten Zweige erreichen zu können. Heute übernehmen das die inzwischen erwachsenen Kinder. Und für den Familienhund werden die unteren Zweige mit Kerzen ausgespart. Die übrigen Wachslichter brennen aber natürlich nur unter Aufsicht.

Und wie sieht Weihnachtsbäckerei 2022 aus? Verzicht auf Butter und den Ofen auf Sparflamme?

Das ist gar nicht so leicht und muss sicher individuell beantwortet werden. Ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen bewusst aufs Backen verzichten. Es gibt aber sicher auch genügend Leute, die an anderen Stellen Abstriche machen und sagen: Die Weihnachtsbäckerei, die gehört zum Fest dazu. Es ist schlimm wie sich vieles momentan entwickelt. Dass durch die gestiegenen Preise Leute in ihrer Existenz bedroht sind. Ich würde das Weihnachtsgefühl nicht an den Plätzchen festmachen, aber ich denke, dass sie der Seele guttun können.

Welches Gebäck gehört für sie in die Keksdose?

Ich mag eigentlich alles gerne, was meine Frau, meine Kinder oder Enkelkinder zubereiten. Haselnüsse und Marzipan sind lecker, ansonsten kann ich gar nicht genau benennen, welche Zutaten es für die perfekten Weihnachtsplätzchen benötigt. Ich würde vielleicht Liebe nennen. Denn alles was mit Liebe gebacken und verschenkt wird, was von Herzen kommt, das ist doch toll.

Ihre Lieder, darunter natürlich auch die "Weihnachtsbäckerei", sind im Musical zu hören. Das adelt, richtig?

Ich freue mich, dass diese Lieder im Musical zu hören sind. Und es sind ganz viele bekannte Hits dabei. Beispielsweise auch "Stups, der kleine Osterhase", "Kommt, wir wolln Laterne laufen" oder "Die Jahresuhr". Dass sich Familien daran erfreuen, ist schön. Autorin Hannah Kohl hat mit Martin Lingnau eine tolle Geschichte erschaffen, die alle Facetten der Vorweihnachtszeit beschreibt. Da kommt einfach Weihnachts-Vorfreude auf.

Ihre Texte erzählen tolle Geschichten, malen bunte Bilder. Da war der Weg zur Bühne nicht weit.

Das stimmt. Bei meinen Auftritten werden ja auch immer wieder kleine Szenen aufgeführt. Ich selbst war auch schon der Weihnachtsmann und durfte singen "Guten Tag ich bin der Nikolaus".

Haben Sie eigentlich ein Lieblings-Weihnachtslied?

Da kann ich mich nicht festlegen. Das ist immer Stimmungs- und Situationsabhängig. Fakt ist aber, dass Musik zum Advent für mich und meine Familie dazugehört. Jetzt nicht nur meine eigenen Lieder, natürlich (lacht), sondern ganz viele verschiedene Weihnachtslieder. Egal ob englischsprachig, deutsch oder instrumental. Im Advent läuft bei uns viel Musik und sorgt für Stimmung.

Dieses Musical hat Ohrwurm-Garantie. Wie wird man diese Ohrwürmer eigentlich wieder los?

Nun, um die Weihnachtslieder wieder zu vergessen, empfehle ich "Stups, der kleine Osterhase". Und wenn der einem nicht mehr loslässt, dann könnte man es mit "der Jahresuhr" probieren. (lacht) Aber im Ernst: Ohrwürmer können ja was Schönes sein. Wenn man trotzdem mal frischen Wind braucht, empfehle ich einen Tapetenwechsel. Mal ein klassisches Werk hören, zum Beispiel. Wie wäre es mit einem Mozart-Konzert? Oder einfach etwas aus einem anderen Genre. Dann machen die Kinderlieder aber nur etwas später auch schon wieder Spaß.

Verraten Sie uns noch Ihren Weihnachtswunsch?

Ich würde mir wünschen, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen aus dieser Zeit etwas für sich mitnehmen können. Es gibt viele Themen, die das Herz schwer machen und vieles, über das man nachgrübelt. Einige Kinderlieder können ja daher auch erwachsene Menschen zum Nachdenken und Weiterdenken anregen. Es wäre toll, wenn diese Nebengedanken für etwas gut sind und sie vielleicht etwas Licht und Wärme spenden.

Info: Die Weihnachtsbäckerei – das Musical: Mannheim, Donnerstag, 22.Dezember, 14.30 Uhr, Rosengarten. Restkarten von 39,90 bis 49,90 Euro beim RNZ-Ticketshop