Es müffelt

Klaus Welzel über den "Kampf" für saubere Luft in den Städten

30.11.2017 UPDATE: 30.11.2017 06:00 Uhr 42 Sekunden

Klaus Welzel über den "Kampf" für saubere Luft in den Städten

Das ist wirklich beeindruckend, wie hier Radiohörer zu Umweltschützern werden. Im Namen der guten Sache testen sie mehrere Wochen im Jahr, wie dick die Luft vor der Haustür wirklich ist. Und da im Herbst gemessen wird, lautet die Antwort: Schlechter als gedacht.

Doch einmal ehrlich: Sind die Messungen der Hobby-Forscher wirklich genauer als die staatlich geprüfter Fachleute? Und wenn nein - wonach es aussieht: Um was geht es hier eigentlich? Um gesünderes Leben? Oder nicht auch um das gesellschaftliche Phänomen, dass der Autoverkehr bekämpft werden soll, wo immer das möglich ist?

Vor allem durch den Dieselskandal hat die Autoindustrie viel Vertrauenskapital verspielt. Auch die mangelnde Aufklärung wirkt ernüchternd - selbst auf Autofreunde. Doch letzten Ende sterben immer noch mehr Menschen in Deutschland an schlechter Ernährung, einem schädlichen Lebensstil und Bewegungsfaulheit als an durch Autoverkehr vergifteter Luft.

Und an all diesen Lastern hängen viele Arbeitsplätze. Menschen leben davon, Autos zu bauen oder auch davon, Hamburger zu braten. Ideologisch betrachtet mag das ein Frevel sein. Aber die derzeitige Anti-Auto-Hysterie ist das auch.