Lakic: Vom Retter zum Vollstrecker?

Sollte ihm in Lautern ein Tor glücken, wird er nicht jubeln      

05.04.2012 UPDATE: 05.04.2012 05:32 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Doppeltes Pech! Schipplock und Lakic verletzten sich

Sollte ihm in Lautern ein Tor glücken, wird er nicht jubeln

 

 

 

"Du hast den Erfolg und die Anerkennung gegen das Geld eingetauscht. Es war ein großer Fehler, den 1. FC Kaiserslautern zu verlassen." So wie dieser Fan in einem Forum denken in der Pfalz viele über Srdjan Lakic. Am Samstag kehrt der 28-jährige Angreifer mit 1899 Hoffenheim an den Betzenberg zurück. Dorthin, wo er in der vergangenen Runde mit 16 Toren maßgeblich zum Klassenerhalt des FCK beigetragen hat. Wo er zum Vize-Kapitän gewählt und als Publikums-Liebling gefeiert wurde. "Ich hatte in Kaiserslautern die erfolgreichste Zeit meiner Laufbahn", sagt Lakic. Es schwingt Wehmut mit.

 

Dennoch, behauptet er mit fester Stimme, habe er keine Sekunde den Wechsel nach Wolfsburg bereut. Einen Abschied, für den FCK-Boss Stefan Kuntz mehr Verständnis hatte als die Fans: "In Kaiserslautern hätte er acht Jahre spielen müssen, um das Geld zu verdienen, das er beim VfL Wolfsburg bekommt." Lakic möchte nicht übers Geld reden. Er sagt: "Es war einfach Zeit für den nächsten Schritt in meiner Karriere."

Keiner konnte wissen, dass dieser Schritt (zunächst mal) in eine Sackgasse führen würde. Unter den Wölfen wurde der Kroate nicht glücklich. Brachte es in der Hinrunde auf nur zehn Einsätze, erzielte kein Tor. Schlagzeilen schrieb er erst wieder Anfang des Jahres, als er unter spektakulären Umständen nach Hoffenheim transferiert wurde. Der Wechsel schien schon gescheitert, als 1899-Mätzen Dietmar Hopp eingriff und seine Beziehungen zu den Granden des Volkswagen-Konzerns spielen ließ. Statt einem Vertrag bis 2015, der Hoffenheim - die Ablöse eingeschlossen - rund 14 Millionen Euro gekostet hätte, wurde der Spieler bis zum Ende dieser Saison für geschätzte 1,7 Millionen Euro an Leihgebühr und Gehalt ausgeliehen.

"Chancen gibt es immer", sagt Markus Babbel zu der Möglichkeit, dass der Angreifer über die Saison hinaus im Kraichgau bleibt. Doch die Zeit läuft Lakic davon. Nach fünf Spielen ohne Torerfolg zog er sich Anfang März gegen Köln eine Kreuzbandzerrung zu, sein Comeback verzögerte sich wegen Rückenproblemen. "Jetzt bin ich wieder fit, brenne darauf, in Kaiserslautern dabei zu sein", sagt er, rechnet jedoch nicht damit, in der Startelf zu stehen. Klar, sei es ein besonderes Spiel. Prädestiniert vielleicht sogar für die Wende zum Guten. "Ich fühle mich wohl hier, glaube auch, dass ich Hoffenheim langfristig helfen kann", meint er. Seine positive Ausstrahlung, sein Charisma und seine Intelligenz, werden gerühmt.

Ob zu den vielen kuriosen Geschichten, die der Fußball schon schrieb, am Samstag ein weiteres Kapitel dazu kommt? Ballert Lakic, der Retter der vergangenen Runde, Lautern jetzt in die Zweite Liga? "Das entscheidet nicht ein Spieler allein", beugt der Angreifer vor. Sollte ihm nach fast einem Jahr tatsächlich ein Tor gelingen, dann weiß er, wie er sich verhalten wird: "Jubeln werde ich nicht, mich nur im Stillen freuen." Noch hofft er auf ein Happy End in Hoffenheim: "Im Fußball ist alles möglich. Ich gebe nie auf. Nach dem schlimmsten Jahr in meiner Karriere, in dem schief lief, was schief laufen kann, muss es irgendwann aufwärts gehen".

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