Hoffenheim verliert auch auf Schalke mit 0:2

Bei Ralf Rangnicks Ex-Klub Schalke 04 verlor Hoffenheim mit 0:2 und bleibt in der Rückrunde weiter ohne Punkt und ohne Tor.

31.01.2010 UPDATE: 31.01.2010 22:03 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden
Hoffenheim verliert auch auf Schalke mit 0:2

Bei Ralf Rangnicks Ex-Klub Schalke 04 verlor Hoffenheim mit 0:2 und bleibt in der Rückrunde weiter ohne Punkt und ohne Tor.

"Nicht schon wieder" - werden sich die Hoffenheimer Spieler am Samstag gleich mehrfach gedacht haben. Nicht schon wieder ein Gegentor in der ersten Halbzeit! Für Schalke traf Kuranyi in der 19. Minute (wie zuvor schon gegen Bayern Demichelis in der 35. Minute und  Hyypiä für Leverkusen in der zehnten Minute). Andreas Beck und Timo Hildebrand sahen bei dem Gegentreffer sehr unglücklich aus. "Das ärgerliche ist, dass es alles vermeidbare Gegentore waren" sagte Manager Jan Schindelmeiser über die drei Treffer.

Schon zum dritten Mal in der Rückrunde gerieten die Hoffenheimer nach einer engagierten Anfangsphase in Rückstand. Und schon wieder kämpften die weiterhin stark ersatzgeschwächten Hoffenheimer (immer noch ohne Weis, Vorsah, Obasi, Jaissle, Maicosuel und Ba, sowie ohne den gelbgesperrten Simunic) engagiert um den Rückstand aufzuholen. Gegen Bayern wäre Demba Ba um ein Haar der Ausgleich gelungen, gegen Leverkusen hatte Boris Vukcevic gleich zweimal die Chance zum Ausgleich und auf Schalke wurde den Hoffenheimern schon wieder (!) eine klare Chance zum Ausgleich genommen. Dieses Mal war es kein Selbstverschulden. Als Schalkes Vincent Sanchez Andreas Beck im Strafraum waffenscheinpflichtig umsäbelte pfiff Schiedsrichter Florian Meyer zunächst Strafstoß (es wäre die richtige Entscheidung gewesen), ließ sich dann aber von seinem Linienrichter via Headset umstimmen und entschied auf Ecke - eine Fehlentscheidung.

"In unserer Situation ist sowas psychologisch nicht leicht zu verkraften" erklärte Trainer Ralf Rangnick am Morgen danach. "Das war ein gewaltiger Energieverlust" ergänzte Manager Jan Schindelmeiser.

Und schon wieder folgte auf die vergebene (bzw. verwährte) Chance die Bestrafung auf den Fuß. Im Spiel gegen Bayern traf im direkten Gegenzug Miroslav Klose zum 0:2, für Leverkusen war es Toni Kroos der unmittelbar nach einer starken Hoffenheimer Halbzeit auf 0:2 erhöhte und am Samstag gegen Schalke war es Lukas Schmitz, der unmittelbar nach der Fehlentscheidung des Schiedsrichters zum 0:2 traf. Der Rest der drei Spiele ist kurz zusammengefasst: Hoffenheim griff an, war in der Offensive aber zu harmlos und verlor alle drei Spiele ohne einen Treffer zu erzielen.

Die Parallelität der Ereignisse verdeutlicht, in welchem Kreislauf Hoffenheim derzeit feststeckt. Seit sieben Spielen gelang der Kraichgauelf kein Sieg mehr, die letzten vier Partien gingen allesamt verloren und seit dem 4:0 gegen Köln vom 21. November haben die Hoffenheimer kein Tor aus dem Spiel heraus mehr erzielt. Die Spieler wirken zu Beginn motiviert, bei Misserfolgserlebnissen schwindet aber nach und nach der Glaube an die eigenen Fähigkeiten. Mangelndes Selbstvertrauen und Cleverness im Spiel nach vorne verhindern, dass die Hoffenheimer sich für ihren Kampf dann belohnen. Nach knappen oder strittigen Szenen trauern die Spieler zu lange und werden von den Topteams prompt bestraft.

"Wir müssen uns durch kleine Erfolgserlebnisse wieder aufbauen" erneuerte Manager Jan Schindelmeiser die Marschroute für die nächsten Wochen und verband es mit einer Forderung: "Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir gegen Hannover und in den darauf folgenden Spielen Punkten müssen." Hoffenheim steht derzeit auf Rang neun in der Tabelle, punktgleich mit Wolfsburg, Stuttgart und Mönchengladbach. Nur noch acht Punkte trennen die Hoffenheimer vom Relegationsplatz Rang 16. 

Erfreuliches vom Spiel gegen Schalke gab es aber auch noch zu berichten. Der Ghanaer Prince Tagoe feierte ein halbes Jahr nach seinem Wechsel zu den Kraichgauern sein Bundesligadebüt. Im Sommer wurde Tagoe wegen eines vermeintlichen Herzfehlers von Hoffenheim fristlos entlassen. Die Kündigung wurde jedoch aufgehoben, weitere ärztliche Gutachten zeigten später, dass Tagoe doch nicht herzkrank ist. Seit dem dritten Januar trainiert der Stürmer wieder unter Hochleistungsbedingungen in Hoffenheim und hat von der Deutschen Fußball Liga auch seine Spielerlizenz wieder erhalten. Auf seine Leidenszeit in Hoffenheim blickt der ghanaische Stürmer gelassen zurück. "Jeder kann mal Fehler machen." sagte er zu seinem Arbeitgeber Hoffenheim. "Ich mache niemandem Vorwürfe. Ich fühle mich in der Mannschaft wohl und arbeite mit den Trainern daran, mein Leistungslimit zu erreichen." Auch auf die WM, bei der Tagoe mit Ghana in der Gruppenphase auf Deutschland treffen würde, macht sich der Stürmer noch Hoffnungen und will sich über gute Leistungen im Verein empfehlen.

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