Trotz Nullnummer "ein solider Start"
Im Aufsteiger-Duell gegen den TSV Havelse kamen die Kraichgauer nicht über ein torloses Remis hinaus.

Von Christoph Offner
Hoffenheim. Die TSG Hoffenheim II ist mit einer Nullnummer in die Premieren-Saison der 3. Liga gestartet. Im Aufsteiger-Duell gegen den TSV Havelse kam die Reserve der Kraichgauer trotz einer ansprechenden Leistung und zahlreichen Möglichkeiten nicht über ein torloses Remis hinaus. Für Stefan Kleineheismann war es trotzdem ein gewonnener und nicht zwei verlorene Punkte. "Das war ein solider Start", sagte der Trainer. "Aber was die Kaltschnäuzigkeit angeht, müssen wir uns noch steigern."
1010 Zuschauer waren am Samstagnachmittag ins Dietmar-Hopp-Stadion gekommen. Nicht alle, aber sicherlich viele wegen Nader Jindaoui. Das Trikot des Internet-Stars mit der Nummer 30 sah man auf den Tribünen am häufigsten – und war auch das einzige, das man an einem eigens aufgebauten Stand erwerben konnte. Doch zu Beginn saß Jindaoui nur auf der Bank. Dort sah der 28-Jährige einen munteren Schlagabtausch der beiden Neulinge. Diren Dagdeviren hatte die ersten Chancen für "Hoffe zwo", doch erst schoss der türkische U20-Nationalspieler aus spitzem Winkel übers Tor (5. Minute), dann legte er sich den Ball nach einem feinen Spielzug, den Luca Erlein und Arian Llugiqi initiiert hatten, zu weit vor, sodass TSV-Keeper Tom Opitz vor ihm an den Ball kam (8.). Ayoube Aimouni Echghouyab, der einen weiten Schlag von Valentin Lässig sehenswert herunterpflückte, seinen Gegenspieler mit ein, zwei Übersteigern vernaschte und seinen Schuss nur knapp vorbeisetzte (10.) sowie Deniz Zeitler, bei dessen 20-Meter-Schlenzer nicht viel fehlte (20.), hatten die nächsten Möglichkeiten für das Kleineheismann-Team. Glück hatten die Blauen, als Robin Müller eine scharfe Hereingabe von Marko Ilic am zweiten Pfosten nur um Zentimeter verpasste (30.) – nicht viel mehr fehlte Llugiqi bei einer Hereingabe von Aimouni Echghouyab zur TSG-Führung (32.). So ging es torlos in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff spielten erstmal nur noch die Kraichgauer. Gute 25 Minuten lang kamen die Niedersachsen kaum noch aus der eigenen Hälfte raus. Doch Opitz verhinderte mit starken Paraden gegen Dagdeviren (56.) und Aimouni Echghouyab (75.) den Rückstand für den von handgezählten 28 Fans begleiteten Stadtteil-Klubs aus Garbsen. Für die kalte Dusche hätte dann fast Nassim Boujellab gesorgt. Doch der der Knappenschmiede des FC Schalke 04 entsprungene ehemalige marokkanische Nationalspieler vergab – nach schöner Vorarbeit des eingewchselten John Posselt – völlig frei aus neun Metern (80.). Die letzte Chance des Spiels hat Tiago Poller – doch auch beim 20-Meter-Schuss des Top-Talents war Opitz auf dem Posten (81.). "Ich denke, wir hatten ein Chancenplus", sagte Michael Feichtenbeiner, Leiter der TSG-Akademie. "Deswegen können wir ein bisschen traurig sein, dass wir das Spiel nicht gewinnen."
Hoffenheim: Onohiol – Erlein, Frees (78.Hör), Lässig, Bähr – Dagdeviren, Reisig – Amaimouni Echghouyab (89. Jindaoui), Hennrich (72. Poller), Zeitler – Llugiqi (78. Kalambayi).
Havelse: Opitz – Riedel, Kolgeci, Minz, Plume, Aytun (46. Sommer) – Rufidis (86. Oltrogge), Düker, Boujellab – Müller (90.+1 Svitek), Ilic (62. Posselt).
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel); Zuschauer: 1010; Tore: keine.