"Alter Hase" Rosen bleibt bis 2025 bei der TSG
Hoffenheims 43-jähriger Sportdirektor Alexander Rosen verlängert seinen Vertrag vorzeitig bis Sommer 2025.

Von Achim Wittich
Kitzbühel. Im Hoffenheimer Trainingslager in Kitzbühel gibt es eine Rosen-Apotheke. Der gleichnamige TSG-Sportdirektor Alexander Rosen musste sich am Freitag dort keine Kopfschmerztabletten abholen. Seine vom Verein am Morgen verkündete Vertragsverlängerung bis Sommer 2025 verursachte alles andere als eine Migräne beim gebürtigen Augsburger, der seit 2013 dieses Amt bekleidet und ganz offiziell den Titel "Direktor Profifußball" beim Bundesligisten trägt.
Zum Pressetermin nach der ersten Trainingseinheit kam der 43-jährige zweifache Familienvater jedenfalls allerbester Laune. "Ich bin heute sehr gut drauf", scherzte Rosen und das blieb erfreulicherweise auch während der anschließenden 45 Minuten so.
Rosens Vertrag wäre nach Ende der Spielzeit 2022/23 ausgelaufen, die Verkündung der weiteren Zusammenarbeit darüber hinaus war keine Überraschung. "Ich habe richtig Bock auf die TSG und dann muss man sich als Klubverantwortliche die Frage stellen, ob sie auch Bock haben auf diese Konstellation. Die Frage wurde dann, wie in der Vergangenheit auch, relativ schnell mit ,Ja’ beantwortet. Das sind dann auch keine langen Verhandlungen und Gespräche mehr. Ich glaube, man weiß im besten Sinne, was man aneinander hat. Das sollte aber nicht zum Selbstverständlichen werden oder aus Mangel an Alternativen, sondern das sollte mit Überzeugung sein. Diese Überzeugung ist da", beendete Rosen seine ersten Ausführungen.
Ob’s denn eine Ausstiegsklausel gäbe, wollte die RNZ mit einem Augenzwinkern wissen. "Ich weiß gar nicht, ob das überhaupt ginge bei Sportdirektoren, wahrscheinlich könnte man das immer irgendwie machen", lachte Rosen. Der durchaus begehrte Fachmann, laut dem ehemaligen Hoffenheimer Erfolgstrainer und jetzigem Bayern-Coach Julian Nagelsmann "einer der Besten in Europa" ist erst einmal vom Markt.
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Kopfschmerzen bereitet Rosen auch heute noch das Finale der vergangenen Saison. "Da hätten wir einfach zubeißen müssen, als die Möglichkeit gegeben war", erinnert er sich ungern an die letzten neun Spiele. Sechs Niederlagen und drei Remis sorgten dafür, dass "Hoffe" vom zwischenzeitlichen Platz fünf am 25. Spieltag noch bis auf Rang neun durchgereicht wurde. Statt auf der Champions- oder Europa League-Bühne zu tanzen, schwingen die TSG-Spieler nur auf zwei Veranstaltungen, in der Bundesliga und dem DFB-Pokal, ihre wertvollen Fußball-Beine.
Wir haken nach: Ob das in der anstehenden und wegen der Winter-WM ganz besonderen Runde nicht sogar von Vorteil sein kann? "Das war strategisch klug", nahm Rosen den zugespielten Ball immer noch gut gelaunt auf. Und fügte ernsthaft hinzu: "Das ist spannend, eine erstmalige Herausforderung, die noch keiner hatte."
Spannend ist auch weiterhin die Frage nach dem Verbleib von Überflieger David Raum. Rosen konnte sie kaum erwarten. "Ich bin ja so gut vorbereitet und habe alles von Ihnen gelesen", hatte er seine Hausaufgaben gründlich gemacht. "Den kann man nicht im Spar-Abo dazu buchen", haute der Vertragsverlängerer den nächsten Spruch raus, bestätigte dann aber, dass "das Interesse des Marktes weit über die Gerüchteküche hinaus" gehe.
Verlässt der linke Außenverteidiger der deutschen Nationalmannschaft die Hoffenheimer tatsächlich, werden die sich auf seiner Position mehr als nur umsehen. Auch wenn es im Kader beispielsweise mit Robert Skov eine starke Alternative gibt. Rosen bleibt gelassen.
Als fast schon "Alter Hase" im Geschäft beherrscht er die Spielregeln.