Mosbach-Reichenbuch

Melanie Roth startet in der Body-Fitness-Profiliga

Frauen-Power - So bereitet sich die 37-Jährige auf Wettkämpfe vor

24.09.2019 UPDATE: 26.09.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden

Verwaltungsfachwirtin Melanie Roth nicht am Schreibtisch, sondern auf der Bühne.

Reichenbuch. (js) Die Kontaktaufnahme fand per E-Mail statt, die Terminvereinbarung am Telefon. Vorab gab es aktuelle Fotos von ihrem letzten Wettkampf am 7. September in Griechenland, wo Melanie Roth aus Mosbach-Reichenbuch die Pro-Card errang, gleichbedeutend mit der Lizenz, künftig in der Profiliga zu starten. Ihre Sportart: Body-Fitness. Das Interesse war geweckt.

Wer präsentiert sich im smaradgrünen Bikini, mit komplett eingeölter Haut (was vorgeschrieben ist und der Chancengleichheit dient) und unglaublich definiertem Muskeln auf der Bühne? Wer unterwirft sich den Strapazen des Trainings und der Disziplin beim Essen, um seiner Wunschvorstellung von einer Idealfigur nahe zu kommen?

Melanie Roth gehört dazu. Die 37-jährige Verwaltungsfachwirtin kam in dezenter Hose mit passender Weste zum Gespräch. Sie arbeitet bei der Mosbacher Stadtverwaltung. 1,59 Meter groß und 55,5 Kilogramm schwer, wirkt sie gelöst-sportlich. Ganz anders auf der Bühne, wo sie dank ihres definierten Körpers reihenweise Erfolge einheimst. Kurzum, Kleider machen immer noch Leute.

Sport nahm bei ihr schon immer eine wichtige Rolle ein. Begonnen hat sie mit Aerobic, spielte auch beim SC Klinge Seckach Fußball, bis sie sich erst vor drei Jahren (exakt am 15. Juli 2016) dem Body-Fitness verschrieb. "Ja, ich wollte auf die Bühne. Klar hatte ich bei meinem ersten Auftritt Lampenfieber", erinnert sie sich, "mir zitterten vor Aufregung die Lippen, was beim Lächeln, leicht vorstellbar, unvorteilhaft wirkt, doch mittlerweile hat sich das gelegt."

Vor Wettkämpfen kontaktiert sie einmal wöchentlich ihren Trainer Spiridon Memos in Sindelfingen, bei dem der sogenannte Formcheck absolviert wird. Danach richten sich der Trainings- und Essensplan der Athletin. Und der sieht wie folgt aus: Trainiert wird sechsmal wöchentlich bis zu drei Stunden im Smile Fit in Mosbach. Auf den Tisch kommen täglich 1600 Kalorien, die sich zusammensetzen aus: Haferflocken zum Frühstück, Reis mit Hühnchen und Zucchini zu Mittag und abends (zur Abwechslung) Pute mit Kartoffeln und Zucchini. Auch Eiweißpulver gehört dazu.

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Milchprodukte dagegen sind tabu, sie bilden eine Wasserschicht unter der Haut. Fünf Tage vor dem Auftritt wird entwässert, damit die Körperkonturen besser zur Geltung kommen. "Dabei verliere ich drei bis vier Kilo Gewicht." Melanie Roth klärt auf: "Nur 30 Prozent hat das Aussehen mit dem Training zu tun, 70 Prozent hängen mit der Ernährung zusammen."

Obwohl die Verwaltungsfachwirtin erst seit drei Jahren Body-Fitness als Leistungssport betreibt, sind bei ihr zu Hause schon einige Pokale in der Vitrine zu bestaunen. Sie startet unter dem Dach des Deutschen Body Building Fitnessverbandes (DBFV) national und IFBB international in der Masterklasse (ab 35 Jahre).

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Der Bühnenauftritt dauert eine Minute und beinhaltet Posen von vorne, hinten und seitlich sowie einen I-Walk (alleinige Präsentation). Dreimal wurde Melanie Roth schon deutsche Vizemeisterin, gewann den süddeutschen Titel, sie holte den Gesamtsieg beim Rhein-Neckar-Cup und war beim Nordic-Cup in Finnland sowie in Österreich und bei den Arnold-Klassiks erfolgreich. Im vergangenen Jahr startete sie sowohl bei der WM wie auch bei der EM.

Ihr nächster Auftritt steht in drei Wochen in Mazedonien auf dem Terminkalender, die Intensität des Trainings nimmt zu. Ihr zur Seite steht Ehemann Daniel, der zwar die Auffassung vertritt, dass Body-Fitness kein Sport für Frauen sei, doch: "Er unterstützt mich auf der ganzen Linie", verrät sie.

Ort des Geschehens

Über Risiken und Nebenwirkungen ihres Sports - wie das niedrige Körperfett - weiß Melanie Roth Bescheid ("welcher Leistungssport ist schon gesund?"). Und über das Ende ihrer Karriere macht sie sich wenig Gedanken, ihr Körper wird entscheiden. "Auf ihn höre ich. Und danach wende ich mich einem anderen Sport zu, denn wie gesagt, ohne geht nicht."

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