Suche nach den Gründen der Torflaute geht weiter
Die Adler beschließen das Jahr gegen Bietigheim. Die Deutsche Eishockey Liga hat neue Pucks bestellt.

Von Rainer Kundel
Mannheim. Axel Alavaara hatte eine kurze Nacht. Um 1 Uhr kam der Sportmanager der Adler Mannheim am Donnerstag von einer dreitägigen Reise zum Spengler-Cup nach Davos zurück, um sich in seiner Wieblinger Wohnung noch die Aufzeichnung der 2:3-Niederlage nach Verlängerung in Iserlohn anzuschauen. "Wir waren oft genug in der offensiven Zone, um das Spiel zu gewinnen, einige Dinge sind aber nicht gut gelaufen", sagte Alavaara.
Als Beispiel nannte der Schwede die Situation zum 1:1-Ausgleich nur eine Minute nach dem Führungstreffer von Matt Donovan. "Unsere Verteidiger sollen sich, wenn es die Situation erlaubt, natürlich mit in die Offensive einschalten. Wenn dann ein Stürmer das Spiel auf die falsche Seite verlagert und Iserlohn darauf spekuliert, mit einem Stretch-Pass die neutrale Zone zu überbrücken, ist man als Abwehrspieler schnell überlaufen", kennt der ehemalige Verteidiger (diverse schwedische Klubs, Wolfsburg, Kloten, Linz) die Gefahren eines attraktiven Spiels.
Grundsätzlich besorgt um die Situation seines auf Rang drei zurückgefallenen Klubs ist der 47-Jährige noch nicht. "Wir haben trotz einiger Verletzungen im Kader – was im Eishockey aber schon zur Normalität gehört – genügend Qualität und Substanz", sagt der Sportmanager vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Schlusslicht Bietigheim Steelers (Freitag, 19.30 Uhr). Was die Ausfälle betrifft, so deutet sich allenfalls die Rückkehr von Nico Krämmer an; der Defensivstürmer fehlte zuletzt zweimal aus persönlichen Gründen.
Seit der Länderspielpause nahmen die Adler auf gegnerischem Eis nur zweimal die volle Punktzahl mit auf die Heimreise. Bei den Beteiligten hören sich die Gründe der Auswärtsniederlagen in dieser Woche wie eine Wiederholung an. "Wir haben smart und offensiv gespielt, die Partie meist kontrolliert, aber nicht genügend Tore erzielt, wobei Iserlohn gut dagegen gehalten hat", befand Trainer Bill Stewart.
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Auch wenn Borna Rendulic am Mittwoch mit seinem Überzahltor zum 2:2 sein 13. Saisontor erzielte, schöpft der Rechtsschütze nicht immer sein Potenzial aus. Weil er oft die falsche Entscheidung trifft und seine Stärke, einen fast brachialen Direktschuss, in seinem dritten Jahr in Blau-Weiß-Rot zu selten einsetzt. Der Kroate meinte: "Kämpferisch müssen wir uns nichts vorwerfen, grundsätzlich haben wir auch unseren Game-Plan eingehalten. Ein kleiner Fehler hat uns den Ausgleich eingebracht und am Ende haben wir den Kürzeren gezogen."
Auch wenn das Dilemma von den Spielern nicht als Entschuldigung herangezogen wird: Die seit dem Einbau von Chips zur Leistungsmessung (wir berichteten) oft unberechenbar laufenden, fliegenden und springenden Pucks, wovon offenbar auch ein technisch starker Spieler wie Nigel Dawes kürzlich in Bremerhaven überrascht wurde, werden ausgetauscht.
Die DEL hat nach einem Beschluss auf der Herbsttagung der sportlichen Leiter neue Spielscheiben bei einen anderen Hersteller bestellt. Diese haben wieder das frühere Maximalgewicht innerhalb einer Toleranz von 156 bis 170 Gramm. Bis dahin werden die Pucks wegen ihrer weicheren Gummimischung dreimal pro Drittel gegen mit Eis in Eimern vorgekühlte Spielgeräte ausgetauscht.
DEL, Freitag, 19.30 Uhr: Adler Mannheim – Bietigheim Steelers.