Adler Mannheim

Trainer Stewart beklagt fehlendes Scheibenglück

Der überfrachtete Terminkalender kostet Körner. Am Mittwoch folgt das Spiel in Iserlohn.

28.12.2022 UPDATE: 28.12.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Gut gespielt und doch verloren. Die Mannheimer Adler (in der Mitte David Wolf) verlassen nach dem 1:3 in Bremerhaven niedergeschlagen das Eis. Foto: Pix

Von Rainer Kundel

Mannheim. Es kommt nicht von ungefähr, dass außer dem enteilten Tabellenführer EHC München und – mit Abstrichen – dem ERC Ingolstadt kein Team der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in diesen spielintensiven Wochen konstant punktet. Ein gerüttelt Maß am Auf und Ab hat der Terminkalender. Die DEL bestreitet nach den pandemiebedingten Zugeständnissen beim Abstieg letztmals eine Agenda im 15-er-Modus und geht erst zur kommenden Spielzeit wieder auf die bewährte Stärke mit 14 Klubs zurück.

Was dazu führt, dass es im Zweifel zwei Absteiger gibt, weshalb neben den nahezu "verlorenen" Bietigheim Steelers an den Standorten Augsburg, Iserlohn und Berlin seit Wochen hektische Betriebsamkeit herrscht. Im Zweifel deshalb, weil es nur einen Aufsteiger gibt, wenn der Zweitligameister aus Kassel, Krefeld oder Dresden kommt – nur diese Klubs haben eine für die Aufnahme in die DEL erforderliche Bankbürgschaft über 816 000 Euro hinterlegt.

Die vier zusätzlich erforderlichen Spieltage gehen zu Lasten der englischen Wochen, derer statt neun nun 13 in die 25 Spielwochen zwischen Mitte September und 4. März gepresst wurden. Abgesehen von der Zeit zwischen den Jahren finden Dienstag/Mittwochspieltage selbst bei Puck-Enthusiasten unter Dauerkartenkunden kaum noch Begeisterung. Nachweislich haben Partien in der Woche den geringsten Publikumszuspruch, dazu ist für die Spieler kaum noch ein geregeltes Training möglich.

Vor dem Hintergrund der bisherigen Belastungen war die Vorstellung der Adler Mannheim in Bremerhaven akzeptabel, das Team ist konditionell und läuferisch in der Spur. Beim Faktor, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, gab es dagegen zum zweiten Mal innerhalb sieben Tagen ein deutliches Defizit. 120 Auswärtsminuten mit nur einem erzielten Tor beim 1:3 kann nicht der Anspruch eines Teams sein, das sich in der zweiten Hauptrundenhälfte auf sein bestes Niveau bringen will.

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Dennoch ziehen Spieler und Trainer aus dem Auftritt bei den Seestädtern mit einer verbesserten Kreativität im Offensivbereich vor dem nächsten Spiel an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) bei den Iserlohn Roosters positive Rückschlüsse. Kapitän Denis Reul: "Wir haben ein Super-Spiel gemacht, von Anfang bis Ende Druck erzeugt. Wenn wir in jedem Spiel so auftreten, werden wir in diesem Jahr noch viel Erfolg haben." Verteidigerkollege Mark Katic hofft, "dass wir unsere Kaltschnäuzigkeit zurück gewinnen, dann werden wir wieder erfolgreich sein".

Trainer Bill Stewart, dessen Analysen mitunter schon mal überraschen, muss man diesmal grundsätzlich beipflichten: "Wir hatten in Bremerhaven schlichtweg kein Scheibenglück, aber ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden."

Nicht nur am Rande der Partie im Sauerland wird die Personalie Lean Bergmann zum Thema. Die Ausleihe des Stürmers nach Iserlohn lief am Dienstag ab, der Einsatz des 24-Jährigen in Mannheim scheitert jedoch an einer Beinverletzung. Nach Angaben der Adler ist mit einer Ausfalldauer von rund sechs Wochen zu rechnen. Auf unbestimmte Zeit fehlt auch Taro Jentzsch, der sich am 18. Dezember in Wolfsburg eine Gehirnerschütterung zuzog. Das Line-up wird deshalb kurzfristig klein bleiben.

Mittwoch, 19.30 Uhr: Iserlohn Roosters - Adler Mannheim (live in MagentaSport).

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