MLP Academics gewinnen Heim-Krimi
Die Heidelberger Bundesliga-Basketballer schlagen Rostock Seawolves mit 86:81.
Von Jürgen Berger
Heidelberg. Am Ende gab es wieder eine Party im SNP Dome. Im ersten Bundesliga-Spiel nach der Länderspielpause gewannen die MLP Academics Heidelberg mit 86:81 (35:39) gegen die Rostock Seawolves.
In einem echten Basketball-Krimi waren die Jungs vom Neckar vor 3938 Zuschauern in der Crunchtime nicht zu stoppen. Angeführt von Kapitän Ryan Mikesell, der in der Schlussphase aufdrehte, und Topscorer DJ Horne wurde der siebte Saisonerfolg eingefahren. Zuvor war es aber ein hartes Stück Arbeit.
Ohne Bakary Dibba (Knie) und Marcel Keßen (krank) erwischten die Jungs vom Neckar den besseren Start. Nach drei Minuten lagen sie mit 7:2 in Führung - und vor allem Mateo Seric hatte gleich ein heißes Händchen. Der Power Forward erzielte fünf der ersten sieben Zähler, doch dann unterliefen den Heidelbergern immer mehr unnötige Fehler. Rostock kam besser ins Spiel und führte nach dem ersten Viertel, in dem den Academics insgesamt fünf Turnover unterliefen mit 18:14.
Nun übernahm wieder die Mannschaft von Trainer Danny Jansson das Kommando. Durch einen 9:0-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels betrug der Vorsprung plötzlich fünf Punkte (23:18/12.).
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Sicherheit gab das dem Heim-Team allerdings nicht. Innerhalb von zwei Minuten holten sich die Seawolves die Führung zurück (26:24/14.) - und gaben sie bis zur Halbzeit auch nicht wieder her (35:39).
Dabei profitierten die Norddeutschen erneut von Heidelberger Aussetzern (vier weitere Turnover). Zudem kam Topscorer Bryce Hamilton nach Anlaufschwierigkeiten immer besser zur Geltung, während Heidelbergs Kapitän Ryan Mikesell in den kompletten ersten 20 Minuten ohne Punkte blieb.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehte D'Shawn Schwartz auf. Der Rostocker versenkte eiskalt zwei Dreier. Die Academics erhöhten jetzt die Schlagzahl - und nach einem Dunking von Osun Osunniyi waren sie wieder dran (47:49/25.).
Doch in der Folge hatten die Seawolves immer wieder die passende Antwort parat. Da passte es ins Bild, dass Mikesell weiter strauchelte. Erst in der 27. Minute gelang dem US-Amerikaner sein erster Punkte - per Freiwurf. Es lief wenig zusammen. Und trotzdem blieben die Neckarstädter in Schlagdistanz (53:57/27.).
Insgesamt agierten die Rostocker in dieser Phase aber cleverer. So sorgte Robin Amaize dafür, dass die Gäste mit einer Fünf-Punkte-Führung ins letzte Viertel gingen (63:58).
Im Schlussabschnitt war es ein Krimi. Nach 33 Minuten lagen die Heidelberger nur noch mit zwei Punkten zurück (63:65). Doch auch diesmal erlaubten sich die Academics prompt einen unnötigen Ballverlust, den Rostock eiskalt bestrafte. Es blieb jedoch eng.
Zwei Minuten später glich Mikesell für die Jungs vom Neckar aus (70:70). Seric ballte die Faust, und als DJ Horne kurz darauf die Führung gelang, bebte die Halle. Wenige Sekunden später kassierte Rostocks Hamilton sein fünftes Foul.
Wieder drehten die Heidelberger genau im richtigen Moment auf. 2:23 Minuten vor Schluss vollendete Mikesell zur 78:73-Führung. War's das? Nein! Der überragende Amaize versenkte zwei Dreier. 59 Sekunden vor Schluss führte Rostock mit 81:80. Und dann? Dann machten Mikesell und Horne den Sack zu.
Stenogramm: 7:2 (3.), 9:12 (7.), 14:18 (1. Viertel), 23:18 (12.), 27:31 (15.), 28:35 (18.), 35:39 (Halbzeit), 40:46 (23.), 47:49 (25.), 53:57 (27.), 58:63 (3. Viertel), 63:65 (33.), 72:70 (36.), 78:73 (38.), 86:81 (Endstand).
Heidelberg: Horne 22 Punkte (2 Dreier), Seric 14 (2), Mikesell 12, Barcello 10, Osunniyi 10 (1), Weathers 8 (1), Zipser 6, Ersek 2, Würzner 2, O'Brien.
Rostock: Amaize 20 (4), Hamilton 18 (2), Schwartz 16 (2), Baggette 11 (1), Omenaka 5, Skele 5, Pearson 3 (1), Hartwich 3, Lockhart.