Schwan wieder in Familienhand
Der Sohn von Inhaber Artur Riedel will die Gastwirtschaft im kommenden Jahr weiter betreiben.
Ladenburg. (stu) Artur Riedel, der Inhaber des Ladenburger Traditionsgasthauses Zum Schwan am Marktplatz hat eine Entscheidung getroffen, wie es im kommenden Jahr mit der Gastwirtschaft in bester Lage weitergehen soll. Mehrere Bewerber haben sich inzwischen bei Riedel vorgestellt. Er hat sich jetzt für eine familieninterne Lösung entschieden. Der Schwan wird künftig von Riedels Sohn Peter geführt. Der verfügt als gelernter Metzger und Partyservice-Lieferant bereits über gastronomische Erfahrung.
Peter Riedel will an die erfolgreiche "Riedel-Dynastie" im Schwan anknüpfen. Denn Artur Riedel hat mit seiner Frau Lissl selbst viele Jahre die Gaststätte geführt. Den halben Hähnchen, die es unter der riedel’schen Führung gab, schwärmt noch so manchen hinterher.
Wie bereits berichtet, hat Artur Riedel den Pachtvertrag mit dem derzeitigen Pächter zum 31. Dezember gekündigt, weil der Schwan nur noch sporadisch geöffnet war. Seit vier Wochen ist die Gaststätte am Marktplatz überhaupt nicht mehr geöffnet, und dies wird wohl bis zur Neueröffnung durch Peter Riedel bis Ende des Jahres auch so bleiben.
Update: Donnerstag, 1. September 2022, 19.51 Uhr
Gasthaus zum Schwan schließt Ende des Jahres
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Ladenburg. (stu) Am Gastronomie-Standort Ladenburg ist derzeit einiges in Bewegung. Nicht nur im Hotel Krone am Domhofplatz stehen Veränderungen an, auch am Marktplatz wird es Neuausrichtungen geben. Das bestätigte der Inhaber des Gasthauses "Zum Schwan", Artur Riedel, der RNZ. Er hat mit dem Pächter des Traditionsgasthauses eine Auflösung des Pachtvertrags zum Ende des Jahres vereinbart.
Mit der Führung der Gaststätte war Riedel zuletzt nicht mehr einverstanden. Sie war in den letzten Monaten wegen der Krankheit des Pächters nur noch sporadisch geöffnet. Über die Kerwe-Tage wurde der Außenbereich des Schwanen von der gegenüberliegenden Gaststätte "Da Vinci" genutzt. Dies sei aber nur eine kurzfristige Vereinbarung gewesen, bestätigte Riedel der RNZ. Was im nächsten Jahr mit der Gaststätte passieren wird, sei noch nicht entschieden, so Riedel, der mit seiner Frau viele Jahre den Betrieb selbst geführt hatte.
Die "Schwane-Lissl" und Küchenchef Artur Riedel waren bis in die 1990er-Jahre für ihre erstklassigen halben Hähnchen bekannt, die in der Arbeiter-Gaststätte ein Verkaufsschlager waren. Nach dem Tod der Wirtin zog sich auch Artur Riedel altersbedingt aus der Gastronomie zurück.
Er verpachtete seine Gaststätte an einen italienischen Gastwirt. "Hugos-Schwanen" war rund zehn Jahre eine Bereicherung am Marktplatz. Nach dem Rückzug von "Hugo" stand die Gaststätte einige Zeit leer, bevor die beiden jungen Gastronomen Yonas Seidel und Max Spitzendobler dort einen modernen Bistro-Treff eröffneten. Das Konzept wurde aber in Ladenburg nicht angenommen.
Vor rund zehn Jahren übernahm der Heidelberger Gastronom Andre Titgens den Schwan, dessen Anfangskonzept den Betrieb am Marktplatz zuerst noch aus dem Dornröschenschlaf weckte.
Seine angebotenen Speisen und die Getränkeauswahl nahmen die Gäste eigentlich sehr gut an. Mit der Corona-Pandemie zogen Probleme in die Gastronomie und auch diesen Betrieb ein. Titgens stellte die Speiseangebote ein. Im Schwanen blieb die Küche kalt, was letztendlich nicht gut gehen konnte. Immer mehr Gäste wandten sich ab, sodass Artur Riedel nun die Reißleine zog.
Er ist optimistisch, dass er im Januar 2023 eine gute Lösung präsentieren kann, denn auch ihm ist es eine Herzenssache, dass im Schwanen wieder zufriedene Gäste begrüßt werden können.
Im früheren Gasthaus "Zum güldenen Schwan" traf sich schon im vergangenen Jahrhundert das "einfache Volk", wie im Ladenburg-Lexikon des Heimatbundes nachzulesen ist. Das heutige Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine Besonderheit ist das verspielte Rokoko-Portal im sogenannten "Zopfstil".
Im Schwanen trafen sich neben den Vertretern der Arbeiterschaft, die dort ihr Feierabendbierchen tranken, auch die Vereinsvertreter. So ist der Schwan das Gründungslokal des Odenwaldklubs, und auch die Förderer des Ladenburger Carl-Benz-Gymnasiums, die Mitglieder der Lopodunia, gründeten dort am 28. Juli 1916 einen Verein, um die damalige Großherzogliche Realschule Ladenburg als "Verein ehemaliger Untersekundaner" zu unterstützen.