Weinheim

So feiert die Bürgerstiftung ihren 20. Geburtstag

Die Gäste soll nichts auf ihren Stühlen halten am 27. April bei einer musikalischen Doppelveranstaltung in der Stadthalle.

01.04.2025 UPDATE: 01.04.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 58 Sekunden
Sie freuen sich auf einen tollen Tag in der Stadthalle (v. l.): Johannes Pförtner (Vorsitzender des Stiftungsrates), Uschi Heil (Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates), Gudrun Aisenbrey (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung) und Jürgen Osuchowski (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung). Foto: keke

Von Günther Grosch

Weinheim. "Happy Birthday Bürgerstiftung Weinheim": Gudrun Aisenbrey vom Vorstand der Bürgerstiftung Weinheim sprang beim gemeinsamen Pressegespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Osuchowski sowie dem Stiftungsratsvorsitzenden Johannes Pförtner und seiner Stellvertreterin Uschi Heil die Freude und Genugtuung über die mittlerweile zwei Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte der damit zum "Twen" gewordenen Einrichtung förmlich aus den Augen. Gefeiert wird das Jubiläum am 27. April gleich mit einer Doppelveranstaltung in der Stadthalle.

"Singen, Tanzen, Mitmachen" heißt es zunächst ab 15 Uhr im Rahmen eines gut einstündigen Mitmachkonzerts, das Klein und Groß begeistern soll und von den Großeltern über Eltern, Tanten und Onkel bis hin zu den Kindern, Enkeln und Urenkeln alle gemeinsam singen und tanzen lässt.

Um 19 Uhr geht es dann an gleicher Stelle unter dem Titel "Dancing Choir" mit einem Chorkonzert für Erwachsene weiter. Mitwirkende sind hier "The Hitt Voices" unter der Leitung von Maren Schmitt, der "Heddesheimer Jugendchor" mit Susanne Nick, der "Pop- und Jazzchor Weinheim" unter Norbert Thiemel sowie das "Klangpalastorchester" der Musikschule Badische Bergstraße mit Hariolf Maier (Tasteninstrumente), Philipp Demuth (Bass), Jürgen Osuchowski (Gitarre), Niklas Seyrich und Sebastian Wind (Schlagzeug).

"Auch hier soll die Gäste nichts auf ihren Stühlen halten", so die Veranstalter in ihrer "Aufforderung zum Tanzen". Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Das Konzert steht unter anderem unter dem Aspekt einer "interkulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe", das die "große soziale Vielfalt Weinheims verdeutlicht", war man sich in der daraus hervorgehenden Botschaft "jeder kann und soll mitmachen" einig.

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Was nicht zuletzt auch das Symbol der Bürgerstiftung, ein eine Brücke bildender Regenbogen, verdeutlicht. Unter dem Gesichtspunkt "Eine Stiftung von Bürgern für Bürger" war 2005 eine Initiativgruppe angetreten, die Bürgerstiftung Weinheim zu gründen, blickte das Quartett zurück.

Aus dieser Gruppe heraus hatte sich der erste Stiftungsvorstand unter Elisabeth Bettermann und dem Stiftungsrat mit Johannes Pförtner an der Spitze gebildet. Das in der Öffentlichkeit stark beachtete Gründerfest fand am 15. November 2005 statt.

"Um möglichst viele gesellschaftliche Bereiche zu fördern, wurden die Förderziele der gemeinnützigen Stiftung in der Satzung bewusst weit gesteckt", so Pförtner, der von der ersten Stunde an maßgeblich Verantwortung mittrug. Unter Zweck und Aufgabe sei aufgeführt, "das Gemeinwesen der Stadt zu stärken. Gemeinsame bürgerschaftliche Verantwortung zu fördern sowie Kräfte und Innovationen zu mobilisieren".

Gleichzeitig sollte dies auch durch eine Förderung der Bildung und Erziehung, der Jugend- und Altenhilfe, der Kultur, der Kunst und Denkmalpflege, des demokratischen Staatswesens, der Völkerverständigung sowie mildtätiger Zwecke geschehen. Bei der großen Gründungsgala konnten bereits 81 Erststifter geehrt werden. Von denen gemeinsam unter Mithilfe der gleichzeitig veranstalteten Tombola 118.000 Euro zusammenkamen.

Der Anfang war erfolgreich gemeistert. Das erste zu fördernde Projekt, das vom Stiftungsrat aus 55 Bürger-Vorschlägen ausgewählt wurde, war das Projekt "Notinsel", das sich für den Schutz von Kindern vor Gewalt einsetzt. Anlässlich des fünften Geburtstags 2010 konnte die inzwischen liebevoll "BüSti" abgekürzte Bürgerstiftung bereits über 33 Projekte berichten, die mit insgesamt 67.000 Euro gefördert wurden.

Das Stiftungskapital hatte sich inzwischen nahezu verdoppelt. Um über die Aktivitäten zu informieren, wurde als Newsletter die "Stifterpost" initiiert. Als neues, bis heute erfolgreichstes und am nachhaltigsten wirkendes Projekt startete die "Aktion Weihnachtsbaum". Sie soll mithelfen, Kindern aus bedürftigen Familien einen Weihnachtswunsch zu erfüllen.

Zum 20. Geburtstag ist die Zahl der von der Bürgerstiftung jeweils in unterschiedlicher Höhe geförderten Projekte auf 119 angewachsen. "Da manche von ihnen wie die seit 2014 geförderten "Theatertage für Grundschulen" oder die in Verbindung mit der Stadt erfolgte Auslobung des "Rolf-Engelbrecht-Preises" regelmäßig wiederkehrend stattfanden, waren es insgesamt sogar 179, so Aisenbrey.

Die finanzielle Unterstützung summierte sich auf etwa 330.000 Euro. Zu addieren gilt es weitere 132 von der Bürgerstiftung selbst durchgeführte Projekte mit einem Finanzvolumen von rund 285.000 Euro. Das Stiftungskapital selbst ist dank verschiedener Zustiftungen wie der Gudrun- und Karl Heinz Maiwald-Stiftung sowie Erbschaften auf circa eine Million Euro angewachsen. "Deren Zinserträge in Verbindung mit zahlreichen Spenden kommen direkt den Projekten zugute", so Pförtner.

Gremien der Bürgerstiftung sind der bis zu neun Mitglieder umfassende Stiftungsrat und der bis zu fünf Mitglieder aufweisende Vorstand. Mitglieder des ersten Vorstandes aus dem Jahre 2005 waren Elisabeth Bettermann (Vorsitzende), Dr. Peter Schuster (Stellvertretender Vorsitzender), Cornelia Buchta-Noack und Dr. Volker Diesbach. Heute sind dies Jürgen Osuchowski (Erster Vorsitzender), Gudrun Aisenbrey (Stellvertretende Vorsitzende), Michael Ender, Katja Hoger und Peter Scheiber.

Die Mitglieder des ersten Stiftungsrates waren Johannes Pförtner (Erster Vorsitzender), Uschi Heil (Stellvertretende Vorsitzende), Hildegard Hinz, Dr. Traute Schneider, Dr. Ditmar Flothmann, Dr. Heinrich Hornef, Dr. Wolfgang Kumpf und Dr. Karl-Hermann Schütz.

Noch heute sind etliche der Gründungsmitglieder im Stiftungsrat aktiv: Uschi Heil, Hildegard Hinz, Johannes Pförtner, Dr. Traute Schneider und Dr. Peter Schuster. Neu hinzugekommen sind Dr. Alexander Boguslawski und Barbara Zuber.

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