Walldorf

Kindergarten im Gewann Hof wird 500.000 Euro teurer

Trotz deutlicher Kostensteigerung wird der Kindergarten wie geplant gebaut

17.10.2018 UPDATE: 19.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Das Walldorfer Rathaus. Foto: Armin Rößler

Walldorf. (rö) Der neue Kindergarten, den die Stadt Walldorf im Gewann Hof bauen will, wird teurer und zwar nach aktuellem Stand um rund eine halbe Million Euro. Das zeigte Stadtbaumeister Andreas Tisch dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung auf, bevor im Anschluss die erste Auftragsvergabe für die Baumaßnahme getätigt wurde. Nachdem die ersten bepreisten Leistungsverzeichnisse fertiggestellt seien, habe sich eine deutliche Differenz zur Kostenberechnung ergeben.

"Wir hätten noch die Möglichkeit, auf die Bremse zu treten, was wir Ihnen aber nicht empfehlen wollen", sagte Tisch. Von der zeitlichen Verzögerung einmal abgesehen, habe man keine Garantie, bei einer veränderten Planung günstigere Preise am Markt zu erzielen. Auch deshalb hatte im Vorfeld bereits der Technik-Ausschuss eine Fortführung der Maßnahme empfohlen. Dem folgte der Gemeinderat dann auch einhellig.

Für den neuen sechsgruppigen Kindergarten hatte der Gemeinderat Ende 2017 Kosten in Höhe von knapp über 6,8 Millionen Euro gebilligt, tatsächlich werden es laut Tisch wohl sechs bis acht Prozent mehr. Begonnen werden soll mit dem Rohbau im November, im Februar könnten dann die Holzbauarbeiten folgen, um das neue Kinderhaus Anfang 2020 beziehen zu können.

Christian Winnes (CDU) sprach sich gegen eine zeitliche Verzögerung durch eine mögliche Umplanung aus. Er befürchtete einen Engpass in der Kinderbetreuung, außerdem könne man sich "eine Ersparnis nicht vorstellen". Winnes fand es allerdings "ärgerlich, vor vollendete Tatsachen" gestellt zu werden, und wünschte sich künftig "realistischere Kostenschätzungen". Manfred Zuber (SPD) hingegen fand die Informationen zur Kostensituation "lobenswert" und meinte: "Momentan hat man die Baukosten eh nicht im Griff." Mehrkosten von nur sieben Prozent "wären fast erfreulich", sagte er. Einen Kostendeckel, "der zu Lasten der Qualität geht", werde man ohnehin nicht akzeptieren.

Wilfried Weisbrod (Grüne) sagte, seine Fraktion habe darauf gedrängt, dass die Kostenentwicklung "auch öffentlich bekannt wird". Dabei sei es nie die Absicht seiner Fraktion gewesen, "irgendwelche Einschränkungen zu machen", man wolle lediglich, "dass der Bürger das transparent mitbekommt". Für Fredy Kempf (FDP) lässt sich "das Rad nicht mehr zurückdrehen", besser, man sei im Vorfeld über die höheren Kosten informiert "als zum Schluss". Aktuell gelte: "Alles im grünen Bereich mit leichtem Rotstich."

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Erstaunlich: Die im Anschluss vergebenen Rohbauarbeiten liegen beim Angebot des günstigsten Bieters mit 552.000 Euro zwar 2000 Euro über der Kostenberechnung, aber deutlich unter dem bepreisten Leistungsverzeichnis (635.000 Euro). Laut Stadtbaumeister Tisch wird sich das aber bei den nächsten Gewerken ändern.

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