In Walldorf werden weitere Betreuungsplätze gebraucht
Startschuss im Walldorfer Gemeinderat: Bebauungsplan für Neubau auf den Weg gebracht

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Walldorf. (rö) In Walldorf haben die Planungen für eine neue Kindertagesstätte begonnen. Sie soll in der Nähe der Waldschule (Gewann Hof) gebaut werden. Dafür hat der Gemeinderat jetzt mit dem einstimmig gefällten Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans "Nördlich der Neuen Heimat" den Startschuss gegeben, um hier das Planungsrecht für eine voraussichtlich sechsgruppige Einrichtung zu schaffen. Zuvor hatte sich das Gremium mit der Kindergarten-Bedarfsplanung fürs laufende Jahr beschäftigt, die aufzeigte, dass es weiteren Bedarf an Betreuungsplätzen gibt.
"Die Zahl der Einwohner geht nach oben, das hat Auswirkungen", sagte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, der dem Rat die wesentlichen Zahlen vorstellte. Hatte man in den vier Jahrgängen der Drei- bis Sechsjährigen im November 2011 noch 552 Kinder, waren es im November 2015 schon 611 und aktuell sind es sogar 663 Kinder. Für sie werden ab Sommer 620 Plätze zur Verfügung stehen, vor einem Jahr waren es noch 565. "Das ist eine deutliche Steigerung", sagte Steinmann, der auch deutlich machte, dass der Trend weiter "weg von der Regelgruppe" geht: Inzwischen nutzten rund 80 Prozent der Kinder die Angebote der Sonderformen.
"Im U3-Bereich sind wir noch nicht so gut unterwegs", so der Beigeordnete: Mit 110 Plätzen kommt man, berechnet auf zwei Jahrgänge, auf eine Betreuungsquote von 39 Prozent, bei drei Jahrgängen sind es 26 Prozent. "Wir sind dran", verwies Steinmann auf den geplanten Neubau in Nachbarschaft zur Waldschule, auf Gespräche mit den Zipfelmützen, um die Waldkindergartengruppe auszudehnen und auf eine mögliche Umnutzung von wegfallenden Hort-Gruppen. Eine kurzfristige Lösung zur Schaffung zusätzlicher U3-Plätze kann sich die Verwaltung bei den Zipfelmützen in der Dannhecker Straße 54 vorstellen.
"Die Stadt tut eine ganze Menge für ihre Kinder", stellte Werner Sauer (CDU) fest. Walldorf wende jährlich knapp fünf Millionen Euro für die Kinderbetreuung auf, das sei "schon enorm", die Stadt sei "sehr kinder- und familienfreundlich". Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) sprach von gut angelegtem Geld und verwies auf die wachsende Förderung durchs Land (2015 seien es 2,6 Millionen Euro gewesen), die den Zuschussbedarf der Stadt zurückschraube. "Es ist gut, dass alles getan wird, um dem Bedarf gerecht zu werden", sagte sie mit Blick auf die "rasanten Änderungen" in den Betreuungszeiten. Wichtig sei jetzt, "dass die neue Einrichtung schnell auf den Weg kommt".
"Wir brauchen dringend zeitnah den Kindergarten östlich der Waldschule", erklärte Günter Lukey (FDP). Was Interimslösungen angeht, werde seine Fraktion den kostengünstigsten Lösungen zustimmen. Lukeys Wunsch: "In die Sprachförderung müsste noch mehr investiert werden." Für Horst Dobhan (Grüne) hat Walldorf "eine sehr gute Versorgung und ein richtig gutes Angebot". Alle Fraktionen seien bestrebt, dieses weiter auszubauen.



