Schriesheim

Was wird aus dem "Push"-Gelände?

Der "Push"-Verein und die Jugendsozialarbeiterin wollen das Areal für die Zeit nach Corona neu beleben - Generationenwechsel steht an

31.01.2021 UPDATE: 01.02.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Ende November 2004 wurde die Ruine des Schuppens gesichert, vier Jahre später ging es mit einer Bauaktion des „Push“-Vereins endlich weiter. Foto: Kreutzer

Von Caja Plaga

Schriesheim. Das "Push"-Gelände am Sportzentrum soll eigentlich ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche sein. Doch durch die Pandemie ist dort alles zum Stillstand gekommen. Es gibt aber schon Pläne, was nach den strengen Corona-Beschränkungen kommen soll: Der "Push"-Verein und die Jugendsozialarbeiterin wollen die Anlage wiederbeleben nach der Stille und Leere, die dort auch schon vor Corona oft geherrscht hat.

Schon vor Corona war das Push-Gelände oft verwaist. Jetzt soll es wiederbelebt werden – vor allem durch attraktive Freizeitangebote. Foto: Dorn"

Das "Push"-Gelände besteht aus einem großen Außenbereicleyballfeld, einem Grillplatz und großer Rasenfläche und einem Gebäude mit zwei Innenräumen. Kilian Wachter, Mitglied im "Push"-Verein und ehemaliger Jugendgemeinderat, berichtet, dass einer der beiden Räume vor allem für die Jugendsozialarbeit genutzt werde und der andere für Veranstaltungen wie Partys oder Konzerte. Im Moment befinde sich das "Push"-Gelände aber im Umbau: "Es soll noch einen Anbau geben mit neuen Toiletten, Lagerräumen und einer Barzeile, damit man die Räume besser getrennt voneinander benutzen kann", sagt Wachter. So sollen Jugendsozialarbeit und Veranstaltungen des "Push" reibungsloser parallel laufen können. Außerdem seien die Innenräume neu gestrichen, und es sei ein neuer Boden verlegt.

Schon vor Corona war das Push-Gelände oft verwaist. Jetzt soll es wiederbelebt werden – vor allem durch attraktive Freizeitangebote. Foto: Dorn"

Die neue Jugendsozialarbeiterin der Stadt Schriesheim, Ngan Pham, hat auch schon einige Ideen für Angebote nach Lockerung der Corona-Maßnahmen: "Ich kann mir vorstellen, die ,Push’-AG meiner Vorgängerin fortzuführen." In dieser AG hätten Grundschüler die Möglichkeit, einmal wöchentlich gemeinsam mit Ngan Pham nach der Schule auf dem "Push"-Gelände Zeit zu verbringen, zu basteln, zu kochen und zu spielen. Wenn diese AG gut laufen würde, könnte sich die Sozialarbeiterin auch vorstellen, an einem weiteren Tag der Woche einen offenen Treff anzubieten. Dieses Angebot wäre dann nicht nur für eine Klassenstufe der Grundschule, sondern für alle Kinder, die Lust darauf haben. Wie genau diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, könne sich aber erst mit der Zeit und vor allem nach Corona zeigen.

Ende November 2004 wurde die Ruine des Schuppens gesichert, vier Jahre später ging es mit einer Bauaktion des „Push“-Vereins endlich weiter. Foto: Kreutzer

Der "Push"-Verein möchte mit einem neuen Konzept dem Stillstand der letzten Zeit entgegenwirken. Laut Kilian Wachter sei dabei ein Grundbaustein der Versuch, einen Generationenwechsel herzustellen. Die meisten aktiven Mitglieder seien mittlerweile Mitte bis Ende zwanzig, deshalb möchte man versuchen, die Verantwortung und den Großteil der Vereinsarbeit an die nächstjüngere Generation weiterzugeben. Weiterer Baustein des Konzepts sei ein festes Programm: "Es soll regelmäßige Treffen in gemütlicher Atmosphäre geben und Sportturniere wie Beachvolleyball- oder Tischkickerturniere. Außerdem sind Spieleabende und auch wieder vermehrt Veranstaltungen und Konzerte angedacht." So könne man den "Push" besser etablieren und zu einer zuverlässigen Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche entwickeln.

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Hintergrund

> Das "Push"-Gelände hat seinen Namen von der dort einst unweit vom Sportzentrum ansässigen Baufirma Busch, deren Name etwas verballhornt wurde. Im Oktober 2003 gründete sich ein Verein, der das Areal für die Kinder und Jugendlichen nutzbar machen sollte. 2004 stellte das

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> Das "Push"-Gelände hat seinen Namen von der dort einst unweit vom Sportzentrum ansässigen Baufirma Busch, deren Name etwas verballhornt wurde. Im Oktober 2003 gründete sich ein Verein, der das Areal für die Kinder und Jugendlichen nutzbar machen sollte. 2004 stellte das der Gemeinderat auf eine ordentliche Grundlage. Zu dieser Zeit gab es noch den Jugendtreff Schriesheim (JuTS), der 1998 gegründet wurde. Doch der JuTS im Erdgeschoss des Volkshochschulhauses lief nicht rund. Es gab immer mal wieder Klagen über Randale und Verwahrlosung.

Spätestens als 2003 Sozialarbeiterin Kathrin Michelmann Schriesheim verließ, gab es Diskussionen um dessen Schließung – gegen den heftigen Protest der Jugendlichen, zumal das "Push"-Gelände ja noch längst nicht fertig war. Nach zehn Jahren löste sich der JuTS 2008 auf, weil bei der Volkshochschule der Mietvertrag auslief – und verschmolz mit dem "Push"-Verein, eine Kooperation bestand schon seit 2005.

Auf dem "Push"-Gelände bauten die Jugendlichen seit 2004 die alte Baracke meist in Eigenarbeit um und wurden erst 2010 fertig. Nach etlichen Partys, Konzerten und Ferienspielaktionen wurde es in den letzten Jahren ruhiger. Nach Klagen über Vandalismus in den Weingärten gab es vor einem knappen Jahr wieder Pläne, das Areal neu zu beleben. hö

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An Privatpersonen werde das Gelände wegen zahlreicher Vandalismusvorfälle in der Vergangenheit nicht mehr vermietet. Dennoch betont Kilian Wachter, dass man bei Ideen für ein gemeinsames Event immer gerne auf den "Push"-Verein zukommen könne. "Das hat in der Vergangenheit zum Beispiel bei einer Stufenparty des Kurpfalz-Gymnasiums auch geklappt."

Durch diese geplanten Veränderungen, also attraktive Freizeitmöglichkeiten, will man das "Push"-Gelände wieder zu einem häufig(er) genutzten Anlaufpunkt der Schriesheimer Jugend machen – und so käme auch wieder Leben auf das Gelände. Die letzte Idee: Hier könnte die vom Jugendgemeinderat so sehr gewünschte Pumptrack-Anlage entstehen, die durch eine Großspende in greifbare Nähe gerückt ist.

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