Fahren denn nun die neuen Buslinien nach Ursenbach?
Zumindest meistens. Aber ausgerechnet am Mittwoch beim RNZ-Termin kam doch keiner. BRN: War eine Ausnahme.

Schriesheim-Ursenbach. (hö) Vor fünf Wochen passierte das schier Unglaubliche: Das Rathaus meldete per Pressemitteilung, dass Ursenbach all seine Wünsche nach einer besseren Busanbindung erfüllt bekommt – und vor allem, ohne dass man vorher beim Nahverkehrsunternehmen BRN anrufen muss.
Mit dem Fahrplanwechsel am Montag, 15. Dezember, sollten eigentlich alle "neuen" Linien, vor allem die drei am Nachmittag, den Schlenker nach Ursenbach machen.
Hat das geklappt? Zumindest am Mittwoch um 16.40 Uhr schon mal nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte die RNZ Ortsvorsteher Hans-Peter Pfrang gebeten, sich "auf die Lauer zu legen".
Begleitet wurde er von der Ursenbacher Stadträtin Caterina Papandrea (Freie Wähler) und ihrem Sohn Alessio, deren beider Herzensanliegen eine bessere Anbindung ist – vor allem am Nachmittag, damit die Kinder und Jugendlichen zum Vereinssport in die Kernstadt können. Man wartete 20 Minuten, aber kein Bus war in Sicht. Pfrang verschickte tags drauf eine Beschwerde per App ("eine Wissenschaft für sich") an den VRN als übergeordneten Verkehrsverbund.
Das Rathaus hatte auch schon davon erfahren, dass es wieder mal nicht mit dem Bus geklappt hat, verwies aber an die BRN. Dort, in der Heidelberger Zentrale, wollte man eigentlich zum Ursenbacher Bus nicht mehr viel sagen – außer dass das Unternehmen mit seinen insgesamt 2000 Fahrten für keinen Ort so viel Aufwand betreibe wie für diesen. Und für die Extra-Busse dorthin zahlt die Stadt nichts, das stemme der BRN alles alleine.
Auch interessant
Aber war denn der "ausgefallene" Bus am Mittwochnachmittag dann nur eine Ausnahme? Ja, meint die BRN. Das sei vorher nicht vorgekommen, die Busfahrer hätten die ausdrückliche Weisung erhalten, Ursenbach anzufahren. Allerdings berichtete Pfrang, dass der Bus eine Stunde vorher (15.40 Uhr) wohl auch nicht gekommen sei – zumindest nicht in Richtung Schriesheim, wie er vermutet, sondern aus der Stadt kommend.
Ausfälle gab es auch am frühen Mittwoch- und am Donnerstagmorgen (Abfahrt: 6.40 Uhr). Und wie sieht es Papandrea? "Ich denke, dass es eine Ausnahme war. Ich hoffe es." Aber die Ungewissheit, ob der Bus nun kommt oder nicht, sei eben "typisch für Ursenbach".
Andererseits, auch das gehört zur Wahrheit: Die neuen Nachmittagsbusse fahren – meistens. Alessio hat sie schon genommen, wenn auch nicht den um 16.40 Uhr. Und auch seine Mutter findet, dass das neue Angebot gerade von den Jüngeren gut angenommen wird. Ganz genau weiß auch Pfrang nicht, ob und wie die neuen Linien, gerade kurz vor den Ferien, genutzt werden: "Ich denke schon, dass es ein Interesse gibt. Aber bis man das sieht, wird es noch dauern." Papandrea sagt: "Wir wollen die vier Busse mehr nicht missen."
Allerdings, und das thematisierte sie auch am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung, seien die meistens unpünktlich. Das sei dann ein Problem, wenn man einen Anschlusstermin habe. Sabine Schmitt vom Amt für Nahverkehr des Kreises gab ihr den Rat, sich bei der VRN, aber auch bei ihrem Amt zu melden. Nur wenn man sich auch beschwere, habe die Behörde etwas in der Hand und könnte Nachbesserungen verlangen. Papandrea wiederum meinte: "Wir geben ja regelmäßig Rückmeldungen. Wenn wir auf die Verspätung hinweisen, heißt es, die sei normal und verkehrsbedingt."
Immerhin – und auch etwas Positives: Am Tag des Fahrplanwechsels hing der aktuelle Fahrplan noch nicht am Buswendeplatz. Dafür aber am Dienstag.