Zeit und Kosten für Gemeinschaftsschule sind im Plan
Es bleibt aktuell bei 19,5 Millionen Euro und beim Einzug im September 2020

Gute Nachrichten gab es beim Richtfest für den ersten Abschnitt des Neubaus der Gemeinschaftsschule: Aktuell bleibt es beim Kostenrahmen von 19,5 Millionen Euro. Auch am Einzugstermin hält man fest: September 2020. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (hds) "Ein Dreifach Hoch" ertönte hoch oben vom Baugerüst und alle stimmten mit ein. "Manchmal wird im wahren Leben auch sinnvoll Geld ausgegeben", so Stefan Betzing, der Projektleiter der bauausführenden Firma Kleusberg beim Richtfest für den ersten Bauabschnitt der derzeit entstehenden Wieslocher Gemeinschaftsschule und des Fachklassentrakt der Realschule.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann ergänzte, nachdem das kleine Birkenbäumchen als äußeres Zeichen am Kran noch oben gezogen worden war: "Freue mich, heute hier zu stehen". Es sei eine lange, mit vielen Diskussionen verbundene Entscheidungsfindung gewesen, um das jetzt laufende Projekt auf den Weg zu bringen.
Begonnen hatte alles 2013 mit den ersten Standortuntersuchungen, ein Jahr später erfolgte ein offener Planungswettbewerb mit 271 teilnehmenden Büros, 2016 konnte sich schließlich das Architektenbüro "mvm" aus Köln mit seinem Entwurf durchsetzen. Es folgte dann die europaweite Ausschreibung für ein Gebäude in Modulbauweise mit dem Vorteil einer deutlich reduzierten Bauzeit gegenüber konventioneller Bauweise. Zwischenzeitlich wurde der Baubeginn nochmals verschoben, weil das Thema "Ja oder Nein" für den Neubau nochmals eine Runde im Gemeinderat drehen musste und auch finanzielle Aspekte berücksichtigt werden mussten.
Im November des Vorjahrs erfolgte der Teilabbruch des Fachklassengebäudes der Realschule, ein paar Tage später startete die Baufirma mit den Erdarbeiten und Fundamentierung und im Februar 2019 ging es mit der Aufstellung der Module los. "Nur ein paar Monate später können wir heute schon Richtfest feiern und nach dem derzeitigen Stand bleiben wir zudem im Kostenrahmen von 19,5 Millionen Euro", verkündete Elkemann.
Die nächsten Schritte: Alsbald starten die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt und im September 2020 soll der gesamte Neubaukomplex mit einer Nutzfläche von etwa 7 300 Quadratmetern seiner Bestimmung übergeben werden - rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres. Laut Elkemann hat es sich der Gemeinderat mit der Entscheidungsfindung nicht leicht gemacht - vor allem unter dem Kostenaspekt. "Aber man hat sich zu Recht so entschieden, denn das Konzept der Gemeinschaftsschule ist zukunftsweisend und ich wurde selbst trotz vorheriger Bedenken bekehrt." Großes Lob richtete er an alle am Bau Beteiligten. "Wir konnten viele Prozesse beschleunigen, da wurde bei uns in der Verwaltung richtig rangeklotzt."
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Ulrike Freiling, die Leiterin der Bertha-Benz-Realschule, brachte es auf den Punkt. "Das Projekt hat es in sich. Wir haben viel miteinander debattiert, auch durchaus kontrovers, es war ein schwieriger Prozess - aber wo gehobelt wird, fallen eben auch Späne". Die Schultypen rücken ihr zufolge jetzt enger zusammen. "Wir haben jetzt ein breit gefächertes Bildungsangebot unter einem Dach."
Bärbel Kröhn, Leiterin der Gerbersruhschule, die im kommenden Jahr in das neue Domizil umziehen wird, meinte, es sei großartig, heute hier zu sein. "Es war ein langer, durchaus auch schwieriger Weg, den wir alle gemeinsam gehen mussten". Es habe viele Unsicherheiten im Kollegium und natürlich bei den Eltern und Kindern gegeben. Denn lange habe die bange Frage im Raum gestanden: Wie geht es weiter? "Aber jetzt fühle ich mich wie ein Kind an Weihnachten - alles gut." Sie habe auch keine nostalgischen Gefühle für das alte Domizil, das längst in die Jahre gekommen sei und die Anforderungen an ein modernes Schulgebäude nicht mehr erfüllen könne.