Für Neckargemünd macht ein Ausstieg aus dem Naturbadprozess keinen Sinn

Auch die Stadt hätte sich einen kurzen Prozess um die Mängel im Naturbad gewünscht

20.08.2015 UPDATE: 21.08.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Neckargemünd. (cm) Die Initiatoren einer Unterschriftenaktion fordern die Stadt auf, das Gerichtsverfahren um Planungs- und Baumängel beim Umbau des Kleingemünder Terrassenfreibades schnellstmöglich zu beenden und das Naturbecken selbst umzubauen. Aber geht das überhaupt? Theoretisch schon. "Aber ein Ausstieg aus dem Verfahren macht jetzt keinen Sinn mehr, weil es schon zu weit fortgeschritten ist", erklären Susanne Lutz und Uwe Seiz vom Stadtbauamt auf RNZ-Anfrage. Die Stadt müsse dann unter Umständen für sämtliche Kosten für Anwälte und Gutachter aufkommen. Neckargemünd hatte nur zwei Jahre nach dem Umbau ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren beim Landgericht gestartet, in dessen Rahmen ein Gutachten erstellt wurde. Bis dieses fertig war, dauerte es aber rund drei Jahre. Daraufhin entschied sich die Stadt, auf Schadenersatz zu klagen und fordert 1,066 Millionen Euro vom Planer und zwei Baufirmen. Diese Summe würde es laut dem Gutachten kosten, das Naturbad zu "reparieren". Unter anderem ist das Becken "schief", sodass das Wasser nicht gleichmäßig überläuft. Außerdem gibt es Mängel im biologischen Wiederaufbereitungsbereich. Warum es gerade dieses Jahr so häufig Überschreitungen beim Pseudomonas-Keim gibt, kann man sich im Rathaus auch nicht erklären. Da bei den Verhandlungen weitere Fragen aufgeworfen wurden, müssen diese vom Gutachter nun beantwortet werden. Am 15. September soll es eine Ortsbesichtigung im Freibad geben, die schon einmal verschoben wurde.

"Das Verfahren läuft sehr schleppend, aber das war leider bei einem Bauprozess auch nicht anders zu erwarten", sagt Bauamtsleiterin Lutz. "Auch wir hätten uns gewünscht, dass es schneller geht." Die Stadt hofft nun, dass im nächsten Jahr ein Urteil gefällt wird. Dann könnte der Umbau nach der Saison beginnen. Überlegungen, zu einem konventionellen Bad zurückzukehren, gibt es laut Susanne Lutz "noch nicht".

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