Eppelheimer Brückenneubau: Der RNV platzt langsam der Kragen

Dass Bürgermeister Dieter Mörlein öffentlich erklärte, von der RNV "über den Tisch gezogen" worden zu sein, hat offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht

05.04.2016 UPDATE: 06.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Noch gibt es für die Straßenbahn nur ein Gleis bis zur Kreuzung mit der Hildastraße, doch das soll sich ändern. Foto: Geschwill

Eppelheim. (aham) Der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) platzt langsam der Kragen. Lange hat sie sich in der Diskussion um den Brückenneubau bedeckt gehalten. Doch gestern schaltete sich die Unternehmensspitze persönlich ein. Dass Bürgermeister Dieter Mörlein öffentlich erklärte, von der RNV "über den Tisch gezogen" worden zu sein, hat offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht. In einem Brief an Mörlein, der der RNZ vorliegt, schreiben die Geschäftsführer Martin in der Beek und Christian Volz: "Weder halten wir die Wortwahl für geboten, noch fußen Ihre ... Behauptungen ... auf der Basis von Fakten."

Die RNV sei ein kommunales Verkehrsunternehmen, dessen Ziel es sei, den ÖPNV zu stärken. "Betrug oder unlautere Handlungen gehören dabei nicht zu unserem Portfolio und wir verwahren uns deshalb ganz entschieden gegen entsprechende Annahmen!" Die Geschäftsführer erinnern an "zahlreiche Termine und Planungsgespräche"; dabei seien Mörlein und die Bauverwaltung über alle Pläne, Änderungen und Kosten informiert worden. Zudem habe die RNV das Projekt seit 2014 in sechs Gemeinderatssitzungen vorgestellt, von Ortsterminen und Bürgerversammlungen ganz zu schweigen. Und man stehe auch weiter "unbedingt und gerne zur Verfügung", um das Projekt mit den Bürgern zu diskutieren. Volz und in der Beek bieten auch Bürgermeister Mörlein ein erneutes Gespräch an: Sie würden sich freuen, wenn er diese Einladung annehme, statt "weitere polarisierende Statements" zu geben.

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Dieter Mörlein reagierte innerhalb von zwei Stunden. Er erklärte, dass sich seine Aussage sich nicht nur auf die Finanzen, sondern auch auf die Zeitersparnis bezogen habe. Diese sei hinfällig, wenn die Straßenbahn durch die Bahnstadt fahre. Er antwortet indirekt auf eine Aussage der RNV, die davon ausgeht, dass er noch immer hinter dem zweigleisigen Ausbau steht, da er sich noch nicht anderweitig mit der RNV in Verbindung gesetzt hat. In seinem Schreiben regt Mörlein an, über andere Möglichkeiten nachzudenken, "nicht über eine Verlegung von zwei Schienen in Eppelheim, die am Ortsrand in eine münden und letztlich doch keinen Vorteil bringen".

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