Eppelheim: Die RNV stellte die Pläne zum Brückenneubau vor

Neue Brücke, zwei Bahngleise und ein Kreisel: Baubeginn könnte 2016 sein

02.12.2014 UPDATE: 02.12.2014 05:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Vor Ort zeigte die RNV, was alles geplant ist. So soll die Brücke auf beiden Seiten eine Stützwand bekommen - ohne dass Anwohnergrundstücke bebaut werden. Foto: Geschwill
Von Sabine Geschwill

Eppelheim. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) beabsichtigt, die Gleisanlagen der Straßenbahnlinie 22 im Bereich zwischen der Kreuzung Kurpfalzring im Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund und der Kreuzung Haupt-/Hildastraße in Eppelheim neu anzulegen. Im Zuge des geplanten Neubaus der Brücke über die Autobahn sollen die Schienen zweigleisig ausgebaut werden. Zugleich soll an der Kreuzung Haupt-/Hildastraße ein Verkehrskreisel entstehen. Die RNV lud aufgrund dieses großen Bauvorhabens alle interessierten Bürger, Anwohner, Stadträte und Mitglieder der Stadtverwaltung zu einem Vor-Ort-Termin mit anschließender Informationsveranstaltung ins Foyer der Rudolf-Wild-Halle.

Zahlreich folgten die Betroffenen der Einladung. Sie diskutierten rege mit den RNV-Vertretern Norbert Buter (Bereichsleiter Infrastruktur), Thomas Weisenstein (Abteilungsleiter Planung), Edward Schneider (Abteilung Angebots- und Betriebsplanung) und Fachplaner Walter Trautmann vom Ingenieurbüro Krebs & Kiefer.

Als Grund für die geplanten Baumaßnahmen auf dem etwa 450 Meter langen Streckenabschnitt zwischen Eppelheim und Pfaffengrund wurde die schlechte Bausubstanz der jetzigen Brücke über die A 5 genannt. In ihrem derzeitigen Zustand kann die Brücke aufgrund ihrer Tragfähigkeit nicht von modernen Niederflurfahrzeugen der RNV, sogenannten Vario-Bahnen, befahren werden. Erst mit einer neuen Brücke, die auch dem sechsspurigen Autobahn-Ausbau Rechnung trägt, käme Eppelheim in den Genuss dieser komfortablen und barrierefreien Fahrzeuge.

Die Straßenbahngleise sollen auf dem Abschnitt mittig auf der verbreiterten Brücke und zweigleisig angelegt werden. Die Autostraße sowie der geplante Rad- und Fußweg verlaufen entsprechend ihrer Fahrtrichtung rechts und links neben den Bahngleisen.

Mit der Verlängerung des zweigleisigen Abschnittes erhöhe sich die sogenannte "Betriebsstabilität", also die Pünktlichkeit, der Linie 22. Für die Fahrgäste bedeutet dies eine bessere Fahrplanzuverlässigkeit und damit auch bessere Anschlüsse an die Busverbindung nach Plankstadt und Schwetzingen.

Durch diese Maßnahme, so erläuterten die RNV-Vertreter, werden die einzelnen Verkehrsströme im Bereich des Ortseingangs Eppelheim deutlich entflechtet. Dies sorge für mehr Sicherheit. Zugleich soll der Wunsch Eppelheims nach einem Verkehrskreisel berücksichtigt werden, der an der Kreuzung Haupt-/Hildastraße den Verkehrsfluss verbessern soll. Der Verkehr könne in alle Richtungen abfließen. Dadurch punktet der Kreisel mit geringeren Wartezeiten für Autofahrer und weniger Lärmbelästigung für die Anwohner. Innerhalb des Zehn-Minuten-Taktes der Bahn wird es für alle Verkehrsteilnehmer am Kreisel zwei kurze Rotphasen geben, damit die Bahnen ein- und ausfahren können.

Die Höhenlage der Brücke ändere sich durch den Ausbau nicht, betonten die RNV-Vertreter. Sie erhalte zu den Anliegerstraßen Wilhelm- und Brückenstraße hingewandt eine auf beiden Seiten rund drei Meter hohe Stützwand. Weder der Brückenneubau noch ihre Stützwände würden die Grundstücke der Anlieger tangieren. Unter der Brücke soll auf Eppelheimer Seite laut Bürgermeister Dieter Mörlein eine Durchfahrt entlang des Autobahnwalls für Radfahrer geschaffen werden.

Sollte der Eppelheimer Gemeinderat den Plänen der RNV zustimmen, dann könnte Mitte 2016 mit dem Brückenneubau begonnen werden. Das Bauende ist für Mitte 2018 vorgesehen. Falls der Gemeinderat den derzeitigen Planungen nicht zustimmt, müssten Alternativen geprüft werden, teilte Moritz Feier von der RNV-Unternehmenskommunikation auf Anfrage der RNZ mit.

Die Gesamtkosten des Brücken- und Gleisneubaus ohne Radweg belaufen sich nach derzeitigen Berechnungen auf etwa 8,5 Millionen Euro. Die auf die Straßenbahn entfallenden und zuwendungsfähigen Kosten werden zu 80 Prozent durch den Bund über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz bezuschusst. Die Kosten für den Straßenbau werden vor allem auf Heidelberg und den Bund verteilt.

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