Neckargemünd

SRH hat trotz Neubau mehr Wohnungen angemietet

"Absolut nicht akzeptabel": Im Gemeinderat wird Kritik laut.

15.12.2021 UPDATE: 16.12.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Das SRH-Bildungszentrum in Neckargemünd. Archiv-Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Die Aufregung war groß, als die SRH vor drei Jahren das Hotel Kredell mitten in der Altstadt kaufen und zu einem Boardinghouse für ihre Auszubildenden machen wollte. Der Aufschrei war sogar so groß, dass die SRH von dem Vorhaben abließ. Zwischenzeitlich wurde zum Beispiel ein Boardinghouse in der Bahnhofstraße eröffnet. Steffen Wachert (Freie Wähler) erinnerte in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates an das Versprechen der SRH, dafür angemietete Wohnungen freizumachen.

"Wir haben bereits 2016 darum gebeten, die Außenwohngruppen der SRH deutlich zu reduzieren", erinnerte Wachert. "Damals waren es rund 100 Außenwohngruppen und somit 100 Wohnungen, die jungen Familien fehlen." Unter anderem deshalb habe es Gespräche mit der Stadtspitze und der SRH-Spitze gegeben. Es sei etwa um die bessere Koordinierung der Boardinghäuser gegangen, die von der SRH gebaut werden sollten.

In einer Gemeinderatssitzung Ende 2016 habe ein Vertreter der SRH berichtet, dass der SRH-Campus gegenwärtig sehr voll sei – außerdem müsse mit Sanierungen in den Wohnbereich investiert werden, daher brauche die SRH dringend Wohnraum. "Angemietete Räumlichkeiten sollten eher zurückgegeben werden, weil es nicht möglich ist, gleichzeitig zu sanieren, neu zu bauen und alle Anmietungen zu halten", meinte Wachert.

Nun habe er bei der SRH nach der aktuellen Zahl der Außenwohngruppen gefragt, so der Stadtrat. "Ich bekam die Antwort, dass im Moment 104 Außenwohngruppen in Neckargemünd Wohnungen belegen", so Wachert. "An dieser Stelle möchte ich dringend an die SRH-Spitze appellieren, mit der Stadt weitere Gespräche über Boardinghäuser zu führen, um den Bedarf an zu mietenden Wohnungen deutlich auf unter die Hälfte – also circa 50 – zu reduzieren." Erfreulich sei es selbstverständlich, dass die SRH sich für den Standort Neckargemünd entschieden habe und hier weiter sichere Arbeitsplätze schaffe und sichere, so Wachert. Dies trage zur Weiterentwicklung der Stadt bei.

Bürgermeister Frank Volk betonte, dass die SRH mächtig in Neckargemünd investiere. "Das kriegen wir meist gar nicht mit, weil die SRH sich an alle Vorgaben hält und keine Genehmigungen braucht."

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Petra Groesser (Grüne) sprang Steffen Wachert bei. "Als es um das Bauprojekt in der Bahnhofstraße ging, hieß es, dass nach Fertigstellung Wohnungen frei werden", so Groesser. "Wenn das nun nicht der Fall sein sollte, wäre das absolut nicht akzeptabel." Bürgermeister Volk sagte zu, das Gespräch mit der SRH zu suchen.

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