Hier haben Auszubildende der SRH ein "Zuhause auf Zeit"
Das Neckargemünder Boardinghouse mit 28 möblierten Einzelappartements wurde eröffnet.

Neckargemünd. (nah) "Was ist eigentlich ein Boardinghouse?" Diese Frage beantwortete Prokurist Jörg Trabold vom SRH-Berufsbildungswerk (BBW) bei der Eröffnungsfeier für das zweite Haus dieser Art in Neckargemünd. "Ein Zuhause auf Zeit" beschrieb für ihn am treffendsten, was die SRH-Holding als Bauherr hier für Auszubildende des BBW in der Bahnhofstraße geschaffen hat: Entstanden sind 28 möblierte Einzelappartements mit einer Größe von 20 Quadratmetern mit eigenem Bad, Pantryküche, Balkon oder Terrasse. Das Gebäude ist komplett barrierefrei und verfügt über einen Fahrstuhl. Weitere Merkmale sind die offene Bauweise und ein Gemeinschaftsraum zur Begegnung.
Für die Planung zeichnete Peter Bender von Motorlab-Architekten verantwortlich. Projektleiter vor Ort war Leo Growendt. Von der SRH waren vor allem Jan Klement, Technischer Leiter im BBW, und sein Stellvertreter Bernd Doman eingebunden. Vom Erwerb des Grundstücks mit einem älteren, villenähnlichen Gebäude im Jahr 2016 bis zum Bau und der offiziellen Einweihung war es indes ein längerer Weg. Es galt, einige Hindernisse zu überwinden, bis Gemeinderat und Bauausschuss Abriss und Neubaupläne befürworten konnten. Dabei spielte der Nachbar eine große Rolle, der einer Grenzbebauung zustimmte.
Auf eine "zukunftsweisende" Besonderheit in der Bauweise wies Architekt Bender hin: Man entschied sich für eine Skelettkonstruktion, die es erlaubt und erleichtert, das Gebäude baulich zu verändern. Ein solche, ergänzte Simon Ruf, Geschäftsführer der SRH Bildung GmbH, werde man auch für die Gestaltung des Campus in Heidelberg aufnehmen. Bernd Doman stellte fest, dass bei der technischen Ausstattung des Hauses Synergieeffekte geschaffen wurden, die eine Instandhaltung erleichtern. Begeistert zeigte sich auch der BBW-Geschäftsführer Sascha Lohwaßer: "Es ist ein tolles Haus entstanden, in dem wir unsere Konzeption umsetzen können."
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Sonia Stamerra, Bereichsleiterin Sozialpädagogik im BBW, gab einen Einblick in das Konzept, das darauf abzielt, Fähigkeiten und Stärken der Auszubildenden zu fördern, sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten und dabei eine Beziehung auf Augenhöhe anzubieten. "Der Wohnraum an diesem zentralen Standort nahe am Bahnhof ist für die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und die Eigenständigkeit der Bewohner bestens geeignet", meinte Bürgermeisterstellvertreter Jürgen Rehberger.