Heidelberg

Der SRH-Campus lebt wieder

Erstsemester wurden an der SRH-Hochschule begrüßt. Sie sind endlich wieder weitgehend in Präsenz. Einige Online-Formate bleiben aber.

30.09.2021 UPDATE: 02.10.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
In Kleingruppen warten Erstsemester vor der SRH-Hochschule auf die Begrüßung durch den Rektor. Das Studium wird in diesem Halbjahr wieder weitgehend in Präsenz stattfinden. Foto: Friederike Hentschel

Von Johanna Kober

Heidelberg. Lachende Studenten ziehen in kleinen Gruppen über den Campus der SRH-Hochschule. Im vorsichtigen Smalltalk lernen sie sich gegenseitig kennen und finden schließlich ihren Weg ins Foyer. Rektor Carsten Diener begrüßt die aufgeregten Erstsemester mit den Worten: "Jetzt beginnt Euer Studium und damit ein neuer Lebensabschnitt." Diese Sätze wird er am heutigen Freitag noch einige Male sagen. Denn obwohl der belebte Campus es alle Teilnehmer fast vergessen lässt – eine Ansprache vor richtig großem Publikum ist wegen der Corona-Pandemie noch immer nicht möglich.

Isabelle Richter gehört zu den rund 1000 Personen, die mit den "Startklar-Tagen" ihren neuen Studienalltag beginnen. Sie erzählt: "Ich habe vorher schon zwei Semester in Freiburg studiert und meine Universität kein einziges Mal betreten." Richter erklärt weiter, dass sie sich sehr freue, endlich neue Leute kennenzulernen und dieses Mal sogar in Präsenz. Knapp 700 Erstsemester nutzen am Freitag die inzwischen ungewohnte Gelegenheit, ihren neuen Campus in Wieblingen mit zukünftigen Kommilitonen vor Ort zu erkunden.

In kleinen Grüppchen mit maximal zwölf Personen machen sich die frisch gebackenen Studenten auf zu einer Rallye über das Campusgelände. Mit iPads in der Hand versuchen sie an verschiedenen Stationen, gemeinsam Fragen und Aufgaben zu lösen. Wo zu Beginn noch eine unangenehme Nervosität herrscht, entflammen schon bald die ersten interessierten Gespräche. Nach zehn Stationen und 90 Minuten haben die Neuankömmlinge schon erste Kontakte geknüpft und die Atmosphäre ihres neuen Campus geschnuppert.

Für Diener ist die Einführungsveranstaltung in Präsenz ein Höhepunkt. "So können die neuen Studenten wirklich spüren, wo sie sind. Es entsteht ein gemeinsames Bewusstsein." Die Psychologiestudentin Kira Vogler bekräftigt, dass sie sich freue, "halt mal wieder rauszukommen". Nach mehr als einem Jahr Pause zwischen Schule und Studium vermisse sie es, gemeinsam mit anderen in einem Raum zu sitzen und sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen.

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Im vergangenen Jahr war die Hochschule durch die Corona-Pandemie gezwungen, zusätzlich zur Präsenzveranstaltung auch noch eine digitale Eröffnung zu organisieren. Auch in Zukunft haben Studenten die Möglichkeit, von unterschiedlichsten Orten aus sowohl an der Einführungsveranstaltung als auch an der Rallye teilzunehmen. "Dort, wo digitale Formate sich bewährt haben und sinnvoll sind, werden wir sie beibehalten", berichtet Rektor Diener.

Für das kommende Semester hat die SRH-Hochschule einen Großteil der Veranstaltungen in Präsenz geplant. Diener erzählt, dass junge Menschen in den letzten eineinhalb Jahren viele Opfer bringen mussten. Daher freue es ihn umso mehr, zu sehen, wie Leben auf den Campus zurückkehrt. Das ist allerdings nach wie vor nur möglich mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, Maskenpflicht und 3G-Nachweis.

Seit einem Jahr schon studiert Florian Hüsen an der Hochschule und hilft jetzt bei der Umsetzung der Einführungsveranstaltung. Er denkt zurück an seine eigene Rallye, die auch schon in Präsenz, aber noch mit stärkeren Einschränkungen stattfand. "Man lernt Campus und Kommilitonen kennen, das ist schon toll."

Dominik Haas ist erst vor Kurzem nach Heidelberg gezogen, um ein Musiktherapiestudium zu beginnen. In den vergangene Monaten habe er Klavierunterricht nur online nehmen können, erzählt er. Kim Panholz beschäftigt sich mit dem gleichen Fachgebiet und räumt ein, dass man direkten Kontakt brauche, um Musik zu machen und wirklich spüren zu können.

Diener entlässt die Erstsemester mit den Worten: "Bleiben Sie flexibel!" Damit meint er wohl neben einer spontanen Lebenseinstellung auch den Umgang mit der Unsicherheit, mit der die Corona-Pandemie immer noch einhergeht.

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